Samstag, 25. September 2010
Buchreview "Kill Whitey"
Brian Keene. Larry Gibson sehnt sich nach Abwechslung in seinem eintönigen Alltag als Lagerarbeiter. Als er Sondra kennenlernt, eine betörende Stripperin, wird sein Leben schlagartig aufregend. Zu aufregend. Von einem Tag auf den anderen sterben seine Freunde, und er ist auf der Flucht vor der russischen Mafia, der Polizei und einem schier unbesiegbaren Wahnsinnigen. Will Larry überleben, muss er einen Weg finden , Whitey zu töten.
Larry und seine Kumpels Darryl, Yul und Jesse sind Arbeiter, ganz normale Typen mit entsprechenden Bedürfnissen. So führt sie eine fröhliche Abendgestaltung in den Stripclub Odessa, um sich an den Mädels zu ergötzen. Und Larry vergafft sich prompt in die Hauptattraktion Sondra. Ab da besteht seine Freizeitgestaltung hauptsächlich aus Besuchen im Odessa. Nicht dass er auch in die Nähe der Tusse käme. Da geht es ihm wie Schalke - nur gucken, nicht anfassen. Bis er sie eines nachts in seinem Truck versteckt vorfindet, auf der Flucht vor ihrem Boss und Zuhälter mit Prügelvorlieben Whitey. Klar, dass Larry ihr hilft. Und damit ist die Spirale der Gewalt ausgelöst. Die Russenmafia ist nicht zimperlich, wenn man sich an ihrem Eigentum vergreift. (Einschub: Zu diesem Zeitpunkt vermutete der hier parlierende Lesewichtl, dass die Schnepfe nicht ganz koscher ist. Ob das den Tatsachen entspricht, wird nur im Buch aufgelöst. Einschub Ende) Die muntere Jagdgesellschaft um Whitey erweist sich als äußerst kreativ und rücksichtslos in ihrem Vorgehen, doch das Wild schlägt zurück. Da er schon miterleben musste, wie seine Freunde und fast auch sein fetter Kater Webster - ein herzallerliebstes Tierchen mit Hang zur Fresssucht und Neigung zu Attacken auf Besucher - brutal gemeuchelt wurden, wählt er ähnliche Methoden wie seine Peiniger, um sich und Sondra zu retten. Bei den Auseinandersetzungen erlebt Larry die eine oder andere Überraschung was den Russki, genannt Whitey, angeht. Doch im Kampf um's Überleben wächst der nette Kerl von nebenan über sich hinaus. Und wie!!!
Mit seinem wirklich sympathischen Protagonisten Larry lässt Brian Keene den Leser erst einmal für rund 80 Seiten auf einen Club-Trip gehen, bei dem sich die Jungs eher mit tarantinoesken Dialogen ohne Fussfetischismus amüsieren, bevor er dann plötzlich und unerwartet (naja, fast unerwartet. es ist ja schließlich Keene) mit brutaler Gewalt aufwartet. Willst Du blutige Details mit Trockenhumor garniert? Willst Du einen heftigen Thriller mit spät einsetzender übernatürlicher Note? Dann "Kill Whitey". Nach der 80-seitigen Einleitung geht es denn auch richtig zur Sache. Schnell, präzise, und ohne große Umwege auf den Punkt gebracht. Auch wenn Keene diesmal auf seine bekannten postapokalyptischen Horrorvisionen wie Zombies, Wurmgötter oder vor sich hinfaulenden Fische und Eichhörnchen ebenso wie auf religiöse Anspielungen verzichtet, hat er einen rasanten Thriller mit anderen Vorzeichen gewürzt und zieht den Leser schon nach kurzer Zeit absolut in seinen Bann. Blei, Blut, Gewalt und Terror faszinieren den geneigten Leser bis zum Ende - und das wird richtig, richtig heftig. Nix für schwache Nerven oder Leute mit schwachem Magen. Diese Buch ist jede Kopeke und jede Minute der kostbaren Lebenszeit wert.
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5 Kommentare:
Jetzt hast Du mich aber wirklich neugierig gemacht und wieder einmal lesestofftechnische Begehrlichkeiten geweckt . . . Das wird dann wohl als nächstes ganz oben auf meiner Einkaufsliste stehen und andere elementar wichtige Dinge wie Schuhe (!) auf der Prioritätenliste ziemlich weit nach unten verschieben . . . Danke dir dafür Harry, :-)!
Die Sandy
Kauf die Schuhe. Das Buch kommt in einem Päckchen zur Vogelscheuche.
Harry, Du bist verrückt :-)))!
Tja, da muß ich wohl brav sein, sonst lässt mich der Scheuch gar nichts aus dem Päckchen lesen und schon gar nicht, bevor er es gelesen hat – verdammt ;-)!
Die Sandy
Hab dem lieben Vogelängstler eine Mail mit einer Liste der kommenden (Mitte November erst) Sendung zukommen lassen. Wirf halt mal nen Blick drauf.
Ich sage nur ein Wort: Klischee.
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