Mittwoch, 1. Mai 2013

Buchreview "Feuerflut"

James Rollins. Ein grausiger Fund, mysteriöse indianische Schrifttafeln und eine gewaltige Explosion - Painter Crowe und die SIGMA-Force kämpfen gegen einen Geheimbund. Gleichzeitig müssen sie eine geologische Kettenreaktion aufhalten, die die Vereinigten Staaten zu zerstören droht.

Ein junger Mann indianischer Herkunft trekkt mit einem Studienkollegen zu einer Höhle, von der sein Großvater erzählt hat und die Hinweise über die Abstammung seines Volkes verbergen soll. Doch die Sache hat einen Haken: Niemand der die Höhle je betreten hat, kommt wieder lebend hinaus. Und so ergeht es auch dem Enkel, da sein Großvater plötzlich erscheint und ihn und danach sich selbst erschießt. Doch der Begleiter kann entkommen und informiert die Behörden über den Vorfall. Die schickt die Polizei und was dort entdeckt wird, ruft auch die Armee auf den Plan. Eine Organisation für die Rechte der Ureinwohner will die Ausbeutung der Höhle verhindern und schickt die Aktivistin Kai, um mit C4 die Höhle zu verschließen. Sie entwendet drei goldene Schrifttafeln und wird dann entdeckt. Bei der Flucht verliert sie ihren Rucksack mit dem Sprengstoff und es gibt eine Explosion, bei der eine Wissenschaftlerin und ein weiterer Mensch getötet werden und eine noch schlimmere Bedrohung ausgelöst wird. Verzweifelt wendet sie sich an ihren Onkel Painter Crow, Leiter der SIGMA-Force. In der Zwischenzeit wird Grayson Pierce von Seichan, einer abtrünnigen GILDE-Agentin, die  in der SIGMA inoffiziell Aufnahme fand, darüber informiert., dass ihr ehemaliger Arbeitgeber, sich ebenfalls an der Jagd nach den Artefakten beteiligt, deren Herkunft bis zu Benjamin Franklin zurückverfolgt werden kann. Doch damit nicht genug. Auch eine weitere Partei will sich die Gegenstände aneignen. So muss SIGMA an mehreren Fronten kämpfen und dabei auch noch an die Animositäten zwischen den Natives und den Weißen denken, die sich anhand der Geschehnisse zu weiteren Protestaktionen ausweiten könnten, die sich mit der Unterdrückung der Ureinwohner befassen. Im Laufe der Ermittlungen kommt es zu diversen Gefechtshandlungen und sogar Vulkan- und Geysirausbrüchen. Man wird durch die halbe USA gehetzt und muss sogar nach Island.

James Rollins ist bekannt dafür, dass er Fakt und Fiktion ebenso gut mischen kann wie andere Autoren und immer wieder nette Ideen konstruiert, um den Leser bei Laune zu halten. Im Gegensatz zu einem Dan Brown, der in seinem letzten Buch eher versucht hat, den Leser einzuschläfern statt zu fesseln, gelingt Rollins das auch. Er verquickt Tatsachen mit Erfindung und erklärt im Nachwort, was wie zu deuten ist. Zudem lässt er es menscheln und er packt Themen wie Alzheimer-Erkrankung oder den niedrigen Status der Indianer oder eben Natives in den USA an. Auch wenn die Konflikte später eher zur Randerscheinung werden, gibt einiges doch zu denken. "Feuerflut" ist das siebte Abenteuer um die SIGMA-Force und wieder vollgepackt mit Action, die sich auf unterschiedliche Art und Weise zeigt: Auf Feuergefechte und Explosionen folgen auch Vulkanausbrüche, heiße Schlammlawinen und sogar indianische Bogenschützen. Die Action stimmt, das Tempo ist hoch und der Fall spannend, was aber mehr an der erwarteten Erklärung für die Artefakte und den Zusammenhang mit den Gründervätern der USA liegt, denn am Mitfiebern mit den Protagonisten. Da sind die Rollen denn doch klar verteilt. Äußerst unterhaltsam, mit etlichen Cliffhangern, neuen Gegnern und zum Ende einigen offenen Handlungsstängen, die in weiteren (in den USA bis jetzt noch zwei) Abenteuern sicher weitergeführt werden. Auch wenn ich immer noch die Einzelabenteuer von Rollins bevorzuge, ist "Feuerflut" insgesamt 560 Seiten gute Unterhaltung, die es als gebundenes Buch bei Weltbild derzeit für schlappe 4,99 Euro zu kaufen gibt. Wer auf solche Bücher steht und da nicht zuschlägt, ist selber schuld.

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