Montag, 27. Mai 2013

Buchreview "Revenge - Eiskalte Täuschung"

Douglas Preston/ Lincoln Child. Der Schock trifft Aloysius Pendergast ohne jede Vorwarnung: Seine Frau Helen, deren mysteriösen Tod er aufzuklären versucht, lebt! Aber warum setzt ihr Bruder alles daran, ihn auszuschalten? Pendergast ermittelt unter Hochdruck und kommt dabei einer skrupellosen Gruppe auf die Spur, die ihre gefährlichen Machenschaften seit langer Zeit erfolgreich verbirgt.

Pendergast ist bei seiner Suche nach Judson Esterhazy bis nach Schottland gekommen, wo dieser ihn bei einer Hirschjagd im Moor niederschießt und in einem Sumpfloch versinken lässt. Die dann herbeigeholten Helfer können aber keinen Leichnam finden. Pendergast wurde "nur" schwer verletzt und konnte sich aus der schlimmen Situation befreien sowie sich zu einem entfernt gelegenen Bauerngehöft in der Einsamkeit des Moors schleppen. Dort wird er von den Besitzern gepflegt. Lieutenant 'D'Agosta, der sich in New York noch am Schreibtisch von den Ereignissen der letzten Zeit und seiner dabei erlittenen Verletzung erholt, vermisst seinen Partner und macht sich auf die Suche. Er kann Pendergast auch finden und dieser kehrt dann nach Amerika zurück, um mit Esterhazy abzurechnen und seine Gattin zu finden, die nach Angaben des Gesuchten angeblich noch leben soll. In der Zwischenzeit werden ihn Louisiana zwei Menschen brutal ermordet und der Reporter eines kleinen Käsebaltts macht sich auf, seine große Story zu schreiben, die ihn aus der Provinz rausbringen soll. Seine Nachforschungen führen ihn nach New York, er stellt fest, dass der FBI-Mann Pendergast irgendwie in der Sache drinhängt und will diesem diverse Fragen stellen. Uman den heranzukommen, wendet er sich an Corrie Swanson, die ihn aber abblitzen lässt. Doch er gibt nicht auf. Und Esterhazy wendet sich an die Organisation, mit der er zusammenarbeitet, um Pendergast eine Falle zu stellen. Zu diesem Zweck entführt man Constance aus der Kinik, in die Pendergast sie hat bringen lassen. Auf der Yacht "Vergeltung" soll es zu finalen Auseinandersetzung kommen. 

Irgendwie erweckt das Buch den Eindruck, dass es wirklich nur der mittlere Lückenfüller einer Trilogie ist. Stellenweise lieblos hingeworfen (man beachte die Namen mancher handelnden Personen aus fremdsprachigen Nationen), wo etwas Recherche der Sache gut getan hätte. Auch die Organisation, die hinter der ganzen Sache steckt, ist nicht gerade ein großer Wurf, sondern recht platt gewählt. Von der Sorte hat es doch schon genug in der Spannungsliteratur. Dazu tauchen einige Figuren nur auf, um dann zügig wieder aus der Handlung entfernt zu werden. Sie tragen nichts zum Aufbau bei. Natürlich hat das Buch einige Spannungselemente und es liest sich flüssig und zügig durch, aber verglichen mit früheren Abenteuern des Aloysius Pendergast ist es eher schwach. Viele Klischees werden bedient und Pendergast zu einen schier unverwundbaren Superhelden hochstilisiert. Das ist der Übertreibung etwas zu viel. Also ein Buch mit Höhen und Tiefen, einigen Wendungen und am ende gespickt mit nicht abgeschlossenen Handlungsfäden, die den Erwerb des Nachfolgewerkes schon fast zur Pflicht machen. Aber da werd ich wie auch schon bei dieser Lektüre auf die Taschenbuchausgabe warten.

Keine Kommentare: