Freitag, 11. Juli 2014

Buchreview "Die Auserwählten 1 - Im Labyrinth aka Maze runner" J. Dashner

James Dashner. Er heißt Thomas. An mehr kann er sich nicht mehr erinnern. Und er ist an einem seltsamen Ort gelandet - einer Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth, in dem mörderische Kreaturen lauern. Nun liegt es an ihm und den anderen Überlebenden, einen Weg in die Freiheit zu finden. Doch die Zeit drängt und nicht alle werden es schaffen.

Thomas findet sich in völliger Dunkelheit wieder, kann sich gerade noch an seinen Namen und einige andere, eher selbstverständliche Dinge erinnern. Ansonsten ist sein Gedächtnis partiell gelöscht. er kann den Boden in seinem Gefängnis ebenso wie die vier Wände ertasten, aber er kommt nicht an die Decke heran. Als er schon langsam zu verzweifeln beginnt, öffnet sich ebendiese. Licht blendet ihn, als er aus dem Dunkel gezogen wird. Er sieht sich umringt von einer größeren Anzahl ebenfalls junger Burschen im Alter von ca. zwölf bis siebzehn Jahren. Chuck, der jüngste von ihnen, freut sich über die Ankunft des Neuen, ist Chuck doch jetzt nicht mehr der Frischling, da er vor Thomas ankam. Sie alle leben auf einer Lichtung und nennen sich daher auch "Lichter", haben sich aus Brettern und ähnlichem Material eine Scheune und so etwas wie eine Unterkunft gebaut. Nach und nach erfährt Thomas, wie es dazu kam, dass die Jungs hier sind. Alle kamen mit der Box an, aus der er gezogen wurde. Alle haben den Großteil ihrer Vergangenheit vergessen. Und alle mussten sich erst eingewöhnen wie er jetzt. Neue Begriffe lernen, sich im Arbeitseinsatz bewähren, da man zwar von jemand über die Box mit gewissen Dingen beliefert wird, sich aber auch um Fleisch und Gemüseanbau selbst kümmern muss. Er wird von einigen willkommen geheißen, aber auch von anderen misstrauisch beäugt. Nach und nach gewöhnt er sich ein, wird aber erst akzeptiert, als er zwar eine Grundregel verletzt, dabei aber zwei Mitbewohner rettet. Beide waren bzw. sind Läufer, die das Labyrinth, das um die Lichtung herum existiert nach einem Ausweg erkundeten. Bei der Gelegenheit lernt er auch, dass dort draußen diverse Gefahren lauern, von denen er noch nie gehört hat. Als mittels der Box eine weitere Person zu der Gemeinschaft stößt, entwickeln sich die Ereignisse immer schneller, werden sie alle zum Handeln gezwungen.

Dem Leser ergeht es lange Zeit wie Thomas. Er ist genauso ahnungslos wie der Junge und muss sich erst an die neuen Begriffe und das Geschehen gewöhnen, wird er doch ebenso unvermittelt auf die Lichtung geworfen wie dieser. In der Folge werden zwar unterschiedliche Charktere in einer dem Alter der Zielgruppe entsprechenden Sprache vorgestellt, aber zumeist konzentriert sich Dashner auf seinen Protagonisten Thomas, was die meisten anderen Figuren eher blass bleiben lässt. Sie sind wie auf einer Insel nur auf sich selbst gestellt, müssen zusammenhalten und doch gibt es spätestens seit dem Auftauchen von Thomas unterschiedliche Meinungen, es bilden sich beinahe zwei Gruppen. Gerade die Anhänger von Gally, der von Dashner als Gruppenfiesling auserkoren wurde, meiden Thomas. Eine wichtige Rolle spielt das Labyrinth, das irgendwie wie die Vorgänge wirkt, in die die Jungs verstrickt sind, ohne es zu ahnen. Lösen sie die mannigfaltigen Rätsel, vor die sie durch irgendwen gestellt wurden, finden sie auch einen Weg durch das Labyrinth. Gerade diese unheimlichen Rätsel sind es, die auch einen großen Teil der Spannung und des Tempos im Buch ausmachen. Nichts weist wirklich auf die "Schöpfer" und ihre Motivation hin, wird eine Sache aufgedeckt, birgt sie nur ein neues Geheimnis. Umfangreiche Schilderung einer Romanze oder von Gefühlsausbrüchen gibt es nur selten, die Dystopie dreht sich hauptsächlich um den Überlebenskampf und was hinter dem Ganzen steckt. Im letzten Viertel steigen Spannung und Tempo immer schneller an, die Geschenisse überschlagen sich. Und jetzt kommt auch etwas Tragik in die Geschichte, denn nicht alle werden den Kampf um die Freiheit überleben. Und was sie erwartet, soll all ihre Befürchtungen noch übertreffen. Jugendbuch, das in kleinen Portionen an "Die Tribute von Panem", "Herr der Fliegen" und in gewissem Maße sogar an "Cabin in the woods" erinnert. Spannend, dramatisch, wendungsreich und mit einem fiesen, offenen Ende. Die Story wird dann in "Die Auserwählten 2 - In der Brandwüste" und "Die Auserwählten 3 - In der Todeszone" fortgesetzt (beide sind jetzt auf meiner Einkaufsliste für demnächst gelandet). Von "Panem" hab ich nur die beiden Filme gesehen und muss sagen, dass mir "Maze Runner" bis hierhin entschieden mehr zusagte. Da ich Spoiler völlig vermeiden wollte, ist das hier etwas lückenhaft. Wer zu neugierig ist, soll halt über die Kommentarfunktion nachfragen, der Rest diese dann meiden.

1 Kommentar:

ZombieKingz hat gesagt…

Habe nach dem ersten Trailer auch angefangen das Buch zu lesen und muss sagen trotz der tw. Überstrapazierung der "neuen" Worte/Ausdrücke, finde ich den ersten Teil sehr gut und freue mich auf die beiden folgenden.