Dienstag, 24. Februar 2015

Buchreview "Durch das Schwert" F. P. Wilson

F. Paul Wilson. Ein Routineauftrag für Jack: Ein gestohlenes altes Katana-Schwert wiederbeschaffen, dessen Besitzer den Diebstahl nicht der Polizei melden kann. Erstaunlich nur, dass jemand überhaupt ein Interesse daran hat, das vergammelte Stück Metall zurückzubekommen.
Jack findet schnell eine Spur, der Auftrag scheint ein Kinderspiel - aber plötzlich sterben alle, die mit dem Schwert in Berührung kommen, eines gewaltsamen Todes.
Als dann auch noch ein uralter japanischer Kult New York mit einer Massenvernichtungswaffe bedroht, muss Jack all seine Fähigkeiten aufbieten, um diese Angelegenheiten auf seine unvergleichliche Art wieder in Ordnung zu bringen. 


Anfangs ist Jack dabei auf unnachahmliche Weise Gelder für die Sammlung der Jugend-Sport-Vereine für deren Anschaffungen von Trikots für die Kids zu beschaffen. Als er sieht, dass im Central Park ein alter Mann, der mit Gehstock langsam unterwegs ist, von einem räuberischen Rowdy überfallen werden soll, macht er sich bereit einzugreifen. Nicht schlecht überrascht stellt er fest, das sich der Mann dem Gangster leicht erwehren kann. Noch mehr staunt er, als der Mann ihn mit seinem Namen anspricht und sich als Veilleur vorstellt. Sie setzen sich in eine Kneipe und der Mann erzählt Jack vom Makel, von der Gefahr, die Hank Thompson mit seiner Kicker-Bewegung heraufbeschwören könnte und wie lange er diesem Bösen schon auf der Spur ist. Jack erkennt einige der angemerkten Situationen wieder. Er selbst war daran beteiligt. Zuhause angekommen ruft er seinen Maileingang ab und findet eine Nachricht vor, dass er für einen Klienten etwas finden soll. Er trifft sich mit dem an seinem üblichen Platz und wird informiert, dass es sich um ein seltenes Katanschwert handelt, das ein Erbstück sein soll und dem Amerikaner japanischer Abstammung von dessen Landsitz auf Maui entwendet worden sein soll. Geld sei kein Problem. Jack nimmt an. Bald kann er die Spur zum Schwert finden, doch die Angelegenheit entwickelt sich anders als gedacht. Hinter dem Schwert scheint auch eine andere Gruppe her zu sein - und die nimmt keine Rücksicht. Jeder, der das Schwert hat, wird niedergemetzelt. In der Zwischenzeit wird Dawn von Mr. Osala in einem goldenen Käfig gefangen gehalten. Sie kann sich alles ordern, was sie wünscht, nur das Appartment verlassen, das geht nicht. Dennoch schafft sie es, ihren "Betreuer" Henry zu belabern, mit ihr zu einem Einkaufsbummel zu gehen. Alles geht gut. Und wie es in solchen Situationen eben ist, will man dann immer mehr. Ein zweiter Ausflug endet nicht mehr so vorteilhaft. Dawn gerät in die Fänge von der Sekte Kakureta Kao, die sie in ihr Domizil bringen. Und dort kommt es dann zu einem schicksalhaften Zusammentreffen aller Parteien, das etliche Beteiligte das Leben kosten wird.

"Durch das Schwert" von F. Paul Wilson, der auch hier wieder ein bisschen mit seinem Namen spielt als Frank P. Winslow, bietet alles, was das Herz der Anhänger des "Handyman Jack-Kultes" begehrt. Startet mit Humor und geht dann spannend weiter, führt die Story aus dem 11. Roman um Jack, "Das Blutband", direkt weiter. Noch immer ist er der Spielball zweier Mächte, die sich wie Kinder um diese Welt balgen und von denen kaum einer weiß, warum sie dies tun und was sie letztlich vorhaben. Naja, Die Andersheit will wohl alles vernichten, um sich an der Angst und Hoffnungslosigkeit zu laben, während Der Verbündete sich zwar gegen Die Andersheit einsetzt, dem die Menschen und die Erde dabei aber völlig wurscht sind. Die ganzen Verwicklungen, die Puzzleteile, die sich aus den bisherigen Geschichten um Jack ergeben haben, passen jetzt nach und nach zusammen, es werden viele Geschehnisse und Figuren aus vorangegangenen Romanen wieder aufgegriffen, was auch bedeutet, dass man die Serie um Jack schon in der Reihenfolge lesen sollte. Wie Wilson im Vorwort schreibt, werden sich in den nächsten Büchern alle Teile an ihrem Platz befinden und ein Großes Ganzes ergeben. Wilson schreibt kar und verständlich trotz der manchmal etwas komplexen Struktur seiner Story, lässt den Humor nicht zu kurz kommen, bietet aber einen Showdown, der es actionmäßig so richtig in sich hat. DAS nennt man kurzweilig. Hin und wieder werden kleine Anspielungen auf mehr oder weniger aktuelle (Zur Zeit, als der Roman verfasst wurde) Kinofilme eingestreut, sorgt die eine oder andere kleine Wendung für gelinde Überraschung und wiederkehrende Figuren wie Abe mit Parabellum bringen auch noch etwas Spaß ins perfide Spiel der übernatürlichen Mächte. Selbst Jack bekommt Angst bei dem, was sich ihm immer mehr offenbart. Krimi, Action Mystery, Fantasy - F. Paul Wilson ist ein Meister des Genremixes, der Crossovergeschichten. "Durch das Schwert" ist eine ungemein spannende, actionreiche und äußerst unterhaltsame Fortsetzung der Story um Handyman Jack, die ich ruckzuck intus hatte, für die aber noch weitere Werke existieren, wie auch der offene Schluss deutlich erkennen lässt. Der Ball liegt jetzt wieder im Feld vom Festa-Verlag. Her mit dem nächsten Band.

Keine Kommentare: