Dienstag, 15. Mai 2018

Buchreview "Drone" B.-J. Kazemier

Bart-Jan Kazemier. Als Eliot eine verschlüsselte Nachricht erhält, ist alles wieder da - das afghanische Dorf, die Explosion, die vielen Toten. Und endlich hat er die Chance, die Wahrheit über den Einsatz zu erfahren. Denn seine ehemalige Kollegin Miriam Veltman verfügt über brisante Informationen. Aber noch bevor Eliot sie treffen kann, ist sie tot. Denn die beiden stehen längst im Visier des Geheimdienstes und einer mächtigen Gegnerin in den höchsten Rängen der Politik. Doch Miriam hat ihm eine letzte Spur hinterlassen. 

Die Inhaltsangabe war reizvoll und die wenigen Thriller aus Holland (Charles den Tex), die ich gelesen habe, waren recht gelungen. Also wurde "Drone" eingekauft. Es dauert, bis man sich an die vielen Figuren gewöhnt hat, aber dann kommt die Story auf Touren, begibt sich in die Gefilde der Politik und da kann ja bei einem Thriller nichts Gutes für die fiktive Bevölkerung bei rumkommen. So auch hier. Mauscheleien im Hintergrund, Geld, Überwachung, Mord und Kampfeinsätze von Drohnen. Da wird schon mal diskutiert, wie man gewisse rechtliche Hindernisse umgehen kann, stellenweise mit verflucht perfiden Mitteln oder auch schlichten Wortdrechseleien. Kennt man ganz allgemein aus allen Spektren und Nationen - auch hierzulande, da braucht man sich keiner Illusion hinzugeben. Eliot gerät bei seiner Jagd nach der Wahrheit zwischen alle Fronten, während die wahren Schuldigen längst daran arbeiten, jeden allzu neugierigen Charakter aus dem Weg zu räumen. Eigentlich recht spannend und auch flott, wird das Buch aber ab und zu doch durch etwas zu ausgedehnte Umschreibungen ausgebremst, die aber nötig sind. Und Eliot ist hier nicht der einsame Held mit Heiligenschein, er ist ein Mann, der schweres mitgemacht hat und daher ziemlich unnahbar agiert und wohl aus diesem Grund keine Figurenzeichnung erfährt, die ihn als den einzig wahren Sympathieträger darstellt. Dafür ist der Thriller aber recht detailgetreu und komplex und mit einem Ende versehen, das man so nicht unbedingt erwarten würde. Manchmal etwas zäh, daher 6,5/10.

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