Mittwoch, 31. Oktober 2018

Buchreview "Frostitute" G. Frost

Glen Frost. Any ist in die Hände von Menschenhändlern geraten. In einer eiskalten Winternacht wird sie umgebracht. Doch sie schließt einen Pakt mit den Mächtigen der Finsternis. Getrieben von unmenschlichem Hass erwacht Anya als Untote - und beginnt mit ihrem blutigen Rachefeldzug.

Anya, eigentlich eine eher gutmütige Seele, die alles tut, um ihre Tochter aus der Heimat nachzuholen, bekommt es mit einem Kunden zu tun, über den schon einige unappetitliche Gerüchte im Umlauf sind. Und der beweist, dass die Kirche alles andere als Lämmer beherbergt. So still sie sich verhält, die jeweilige Religion und ihre Vertreter (Für die bei uns ein Schild amTor hängt, das "Betteln und Hausieren" verboten lautet.) auf Erden sind doch eher Wölfe im Schafspelz. Hier im Roman und auch draußen im Jetzt, in der Wirklichkeit. Und so hat es der Leser einfach, sich seine Sympathiefigur auszuwählen und sich auch diebisch zu freuen, dass der brutale Reverent ordentlich Dresche kriegt. Böse ist allerdings, dass der Zuhälter von Anya Widerworte absolut nicht verträgt und ihr eine Kugel in den Kopf jagt. Als er sie zusammen mit seinem Kumpel Marco irgendwo im Wald in der gefrorenen Erde verbuddeln will, passiert etwas Seltsames. Im Jenseits hat Anya Kontakt zu dem Engel auf der einen Schulter und dem Teufel auf der anderen. Anya wählt den Gehörnten und stakst fortan als Rächerin durch die frostige Gegend. Dass nebenbei die Männer als notgeile Schweine mit Hang zur Unterdrückung geschildert werden, ist in Zeiten wie diesen nur so zu erwarten gewesen und ich habe hier noch einen Horror-Thriller liegen, der demnächst mit dem gleichen Prädikat ausgestattet wird. Beide Bücher von Männern verfasst. Eingeknickt. In der Folge geht Anya kompromisslos auf ihren Rachefeldzug. Seien es Trucker, Zuhälter oder Priester, jeder bekommt seinen wohlverdienten Lohn. Es wird blutig und brutal, gnadenlos und gefühllos, was gerade bei einer Untoten wohl auch kein Wunder ist. Stilistisch reiht er sich in die Einfacheit der meisten Autoren ein (Es gibt aber auch wohltuende Ausnahmen wie W.J.White - auch der ist bei FESTA unter Vertrag), die sich mit diesem Genre befassen und liest sich dementsprechend schnell weg. Dazu bietet er einen offenen Schluss, der weitere Bücher von Glen Frost in Aussicht stellt. Anya hat noch nicht fertig. Was die Eingliederung in die Reihe FESTA extrem angeht, hat es dort schon entschieden derbere Schlachtplatten gegeben. Aber wie immer gilt dort: Ist das Buch zu hart, bist du zu schwach. Probiert die 186 Seiten halt mal aus. 6,5/10. Ach ja, nettes Wortspiel übrgens - von Prostitute zu Frostitute von einem Autor namens Frost.

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