Mittwoch, 28. November 2018

Buchreview "Luzifers Kinder" B. Williams

Brett Williams. Eine Familientragödie stößt Amanda zu Beginn ihres Abschlussjahres an der Highschool in die Obhut der Henning-Familie. Amanda begreift schnell, dass an der prestigeträchtigen Privatschule nichts so ist, wie es scheint. Die Monarch-Privatschule für Mädchen ist ein Ort, der von sich häufenden Teenagerschwangerschaften, sexueller Freizügigkeit und Gewalt heimgesucht wird. Amanda ist verwirrt, als Kat, die Anführerin der Schülerinnen, sich mit ihr anfreundet. Noch verwirrender sind allerdings ihre Gedächtnislücken, verlegte oder bewegte Gegenstände und Akte der Verderbtheit, die sich im Haushalt der Hennings abspielen. 

Brett Williams hatte mir schon bei seinem "Frauenzwinger" den Lesespaß verdorben, als er zu offensichtlich auf den Pfaden von Edward Lee wandelte, das Ganze aber eine Light-Version war, die von grundsätzlich unsympathischen Charakteren bevölkert wurde.Trotz dieser Missetat habe ich mir vom ausgehauchten Voodoo-Press-Verlag (Schade drum) sein Werk "Luzifers Kinder" zugelegt. 
Und direkt mit dem Beginn beweist der Autor, dass durchaus dazu fähig ist, selbst Horror-Viellesern einen Kloß in den Hals zu setzen. Die erste Zeremonie des Fleisches ist selten derber Stoff. Erst dann kommt Amanda ins Spiel, die mir für eine Siebzehnjährige anfangs doch sehr naiv daherkommt. Abgesehen von einem irritierenden Vorfall an der Schule, den Amanda beobachtet, ist längere Zeit auch alles im Lot. Doch bald verändern sich die Dinge, die Menschen benehmen sich seltsam und die Welt der sexuellen Gelüste wird ausführlich geschildert. Immer wieder eingeschoben einige kurze Abschnitte über die Aktivitäten einer Sekte. Jetzt wird das Buch derb und verderbt, ficken, lecken, blasen an jeder Ecke. Sex und Gewalt wird großgeschrieben und ein gewisses Maß an Spannung läßt sich auch mal kurz blicken, reißt aber nicht gerade vom Hocker. Für jeden, der mit den exzessiven Schilderungen sexueller Aktivitäten nichts anfangen kann und wer sich mit Gewalt gegen kleine Kinder absolut nicht anfreunden will, ist diese Lektüre ein klares Tabu. Vergesst, dass ihr je etwas von diesem Buch gehört oder gelesen hab, dass es das Ding überhaupt gibt. Es ist stellenweise schon abstoßend. Frei von jeglichem literarischen Anspruch ist das Tempo des simplen Schreibstils war hoch und das Buch liest sich fast von selbst, ist aber auch nahe im Bereich von krank einzuordnen. Und es dauert dann auch nicht lange, bis man das Ende vorhersehen kann, sodass ab diesem Zeitpunkt nur noch interessiert, ob man da richtig liegt. Durchgeknallt und crazy, aber nur ein verzichtbares Stück Literatur. 4/10 liegt für mich da noch im positiven Bereich. Vielleicht habe ich auch meine Abneigung von "Frauenzwinger" mit auf "Luzifers Kinder" übertragen. Wer weiß?

3 Kommentare:

zult hat gesagt…

Autsch, das Buch hat mich jetzt mal so richtig getroffen. Extrem grenzwertig:

https://zultfilm.blogspot.com/2018/09/bucher-brett-williams-luzifers-kinder.html

Gruss
zult

zult hat gesagt…

...nochmals ich.
Du hast drüben bei mir Mattehw Reilly erwähnt, kannst evtl. die links deiner Rezis (wenn du welche hast) hier parkieren. Der China Zoo könnte mich interessieren. Aber ist das auch was für Leutchen die mit dem Fantasie Genre nicht so viel am Hut haben, auch was?

Anonym hat gesagt…

Ich hab mal ein Review, den Link, zu Sarah Butler geschickt. Die hat es "gerne entgegengenommen".

Gruß
Harry