John Heubusch. Der Vatikan lädt Dr. Jon Bondurant und andere internationale
Wissenschaftler ein, das Grabtuch von Turin mit neuesten Methoden zu
untersuchen. Zeigt es wirklich das Antlitz Jesu Christi? Bondurant
ist Atheist und davon überzeugt, dass die Reliquie eine Fälschung ist.
Aber dann verschwindet eine Probe des aus dem Grabtuch entnommenen
Blutes. In den falschen Händen könnte es zur Gefahr für die gesamte
Menschheit werden.
Seit dem Buch "Assassini" von Thomas Gifford (vermutlich schon früher, aber da hab ich sie nicht beachtet), einem Wälzer mit fast 800 Seiten tummeln sich regelmäßig Religionsthriller auf dem Markt, die ein Erfolg werden und dann entsprechend ihre Nachahmer finden. Der letzte Autor, der mit diesem Thema die Massen bewegte und dabei von den neuen Medien massiv unterstützt wurde, war/ist Dan Brown, der es danach meisterlich verstand, die Öffentlichkeit am Nasenring durch die Manege zu führen und sich mit jedem "neuen" nicht nur selbst zu kopieren sondern wohl Ideen zu verwursten, die er für frühere Werke verworfen hatte. So wird er immer schlechter, aber immer noch gerne gekauft und die Nachahmer werden nicht weniger, die auf der Glaubensschiene rauf und runter fahren. Seien es nun James Rollins mit Rebecca Cantrell (und deren Trilogie hatte bzw. die Teile zwei und drei haben wohl einen hohen Actionanteil und funktionierten für mich dennoch nicht) oder John Heubusch und andere. Mein Thema war das noch nie wirklich. Es gab einige interessante Storys, aber insgesamt ist es nicht meins. Und dann kam "Das Blut des Messias" bei Festa in der Action-Reihe. Zwei Punkte sprachen für das Werk: Es ist beim Festa-Verlag als Action erschienen! Und dieses Genre hab ich im Abo. So werde ich also auch die Fortsetzung erhalten und vielleicht mal locker drüberlesen, falls sie wirklich kommen sollte. Auch wenn ich mit meiner Ablehnung derartiger Geschichten ziemlich alleine dastehe und auch behaupte, dass die paar Sprenkel Rabatz in diesem 08/15-Religions-Mysterium besser in den Bereich Thriller gepasst hätten, tu ich meinen Unmut über das Buch kund. Der kleine bucklige Priester mit seinem kleinen Hündchen waren so ziemlich das Beste hier. Der Rest war so altbekannt, dass es wirkte wie aus diversen Vorgängern zusammengestoppelt. Angefangen beim Tuch über die Love-Story zu den Wundern und klischeehaften Charaktere bis hin zum Cliffhanger-Ende. Leicht und schnell zu lesen und um noch einige positive Worte zu verlieren: Besser als Dan Brown ist es allemal, also flott und nicht zäh wie misslungenes Käse-Fondue. Wem dieses Genre also mehr liegt als mir, wer sich nur anspruchslos über Katholiken, die selbst die strengsten Atheisten mit Wundern bekehren und keine Kinder betatschen (das eigentliche Wunder in dem Buch), unterhalten lassen will, der bekommt die Dosis heile Welt, die man zum Abschalten vom Alltag braucht. Aber ehrlich, DAS hätte ich auch bei den Großen der Zunft haben können, die sich ja mit derartiger Ware an die Spitze der Verlegernahrungskette gewerkelt haben. Sorry, lieber Festa-Verlag, aber für mich ist das ein Schuss in den Ofen. Da wird man ja zum "Heulbursch".
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