Donnerstag, 3. Januar 2019

Buchreview "Der Satyr" B. Keene

Brian Keene. Die Ehe des Schriftstellers Adam Senft kriselt. Seine einzige Freude ist die Verbundenheit mit seinem Hund Big Steve. Als die beiden durch die heimischen Wälder von York County streifen, bietet sich ihnen ein seltsamer Anblick: eine Frau, die Fellatio an der Statue eines Satyrs vollführt. Adam hatte die Gerüchte gehört, dass der Wald von etwas Unheimlichem heimgesucht wird. Nur geglaubt hatte er das nie. Doch jetzt sieht er mit eigenen Augen, wie die Statue zum Leben erwacht. Und bald lockt der Satyr mit seinem hypnotischen Flötenspiel weitere Frauen zu sich in den Wald.

Eine Sagengestalt "keeneisch" aufbereitet. Endlich ein neuer Keene übersetzt auf dem deutschen Buchmarkt und zudem wieder beim Festa-Verlag. Die Vorfreude war groß - und die Enttäuschung?
Stellte sich nicht ein. Griechische Mythologie im Horrorgewand, mit geruhsamem Aufbau und dichter Charakterzeichnung, die aucvh das erste Drittel des Buches beherrscht, nachdem der Protagonist die seltsame Aktion der Frau im Wald beobachtet hatte. Vermutete ich noch zu Beginn, dass Brian Keene wie bei "Die Verschollenen" auf den Pfaden eines Richard Laymon wandelt, wurde dies nach einiger Zeit glücklicherweise widerlegt. Nach und nach steigert er den stimmungsvollen Grusel, die düstere Bedrohung, die mit den Nachforschungen der Nachbarn einhergeht und somit auch die Spannung ob des weiteren Verlaufs der Story. Das letzte Drittel hat dann entschieden mehr Drive, wird aber nicht hektisch oder gar unübersichtlich. Gerade die Szenerie im Wald bietet eine Menge schauriger Momente und es geht auch nicht ohne Opfer ab und ein echtes Happy End lässt der Autor auch sausen - nicht zum ersten Mal. Ein Twist ganz am Ende lässt Erinnerungen an diverse Horrorfilme aus den 80-er Jahren wach werden und die heute noch gerne kopiert werden oder als Remakes auftauchen. Auf jeden Fall glänzende Unterhaltung auf gesteigertem Niveau und glücklicherweise kein Wälzer in Stephen King-Manier, die nicht immer zufriedenstellend waren. Flüssiger und bildhafter Schreibstil trifft flotte Story und bekommt 7/10.

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