Mittwoch, 25. September 2019

Buchreview "Reborn" B. Smith

Bryan Smith. Blutiger Sex und Nekrophilie. Von solchen Dingen träumt Josh Booker schon seit seiner Kindheit. Jahrelang hat Josh gegen seine perversen Triebe angekämpft. Aber jetzt ist es passiert: Er hat eine Frau getötet und missbraucht. In den nächsten Tagen verspürt Josh abwechselnd Hochstimmung und Verzweiflung. Er weiß, dass er wieder töten wird. Dann passiert etwas Unerwartetes: Das Opfer klopft an seine Tür. Mia Holloway ist wieder lebendig, ihr Körper makellos. Und sie fühlt sich hoffnungslos von dem Mann angezogen, der sie getötet hat.

Josh ist ein seltsamer Charakter. Nach außen hin ist das nicht sonderlich auffällig, aber in ihm brodelt es. Lange hält sich Bryan Smith nicht damit auf, das Seelenleben seines Protagonisten zu durchforsten. Ziemlich bald nimmt sein Aufstieg zum Killer seinen Lauf. Denn nach dem Beginn seiner neuen Karriere, seiner "Ersten", die er getötet, missbraucht und verbudddelt hat, kommt die Kuh einfach wieder. Manchmal ist das halt so. Nach dem Schock kommt die Freude auf. Die Tote lässt ihn mit sich machen, was er will. Natürlich bleibt es dann nicht bei einem Mord. Immer wieder werden aus unterschiedlichen Gründen weitere Damen vom Leben zum Tod befördert.
 Und hier kommt auch ein gewisser morbider Humor in die Geschichte, der nicht unbedingt auf die schallenden Brüller setzt, aber schon das eine oder andere Grinsen aufs Lesergesicht zaubern kann. Abgedrehte Ideen, blutige, aber nicht exzessiv geschilderte Tötungen pflastern ab jetzt den Weg von Josh - und seiner Mia. Ein ordentliches Maß an Spannung kann der Thriller mit gewaltiger Nähe zum Horror auch aufbieten. Denn wie kann es sein, dass der Typ mit seinen Taten und Aktivitäten in Begleitung einer Ermordeten so simpel durchkommt? Und mit fortschreitender Story kommt sogar etwas Sympathie, nicht viel, aber es reicht zum Mitfiebern, für Josh auf. Und nach der Sache mit seinem Großvater blüht Josh in seiner Leidenschaft er richtig auf. "Reborn" ist unter der Sparte Horror & Thriller beim Festa-Verlag erscheinen, also nicht verwunderlich, wenn der Leser keine Blut- und Spermaorgien aus der Extrem-Ecke serviert bekommt. Wer etwas Derartiges erwartet, wird sicherlich ein bisschen enttäuscht sein. Doch die Story ist zwar leicht hanebüchen, aber Josh mit seiner Mia und seinen Taten zu folgen, ist in einen guten, flotten Stil und somit auch flüssig lesbar verpackt. Ich geb ihm ne 8/10, weil Bryan Smith mich hiermit gut unterhalten hat.

2 Kommentare:

zult hat gesagt…

"Blutiger Sex und Nekrophilie", das ist ja wie bei mir zu Hause:-)) Bin dabei. Mein Smith Liebling bleibt mit Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt, nach deiner Rezi wohl ungeschlagen. Hab ich bereits zweimal gelesen.

Gruss
zult

Anonym hat gesagt…

Damals waren meine Rezis auch noch umfangreicher, was aber nicht so ganz zu den Lesegewohnheiten der Buchfreunde gepasst hat. Kurz, knapp, prägnant war da lieber.

Von dem hier darfst auch auch keine Wunderdinge erwarten und Splatter ist da jetzt auch nicht großgeschrieben, aber er unterhält wunderbar und hat seinen schrägen Humor. Ist eben kein Extrem-Titel, das sollte man beim Kauf schon beachten, bevor man über das Buch schimpft.

Gruß
Harry