Samstag, 11. Februar 2023

Shane Schofields Film-Report: Januar 2023

Zum Jahresstart warf ich mich tief in den Streamingtümpel und um mich davon zu erholen, begab ich mich auch verdammt tief in den B und C-Movie Sumpf, mit einigen wirklich harten Low-Budget-Action-Granaten. Aber es war zumindest ein Unterhaltungsfaktor da. Bei Serien komme ich aktuell nicht so richtig vorran, so dass es auf dieser Ebene nicht viel neues zu vermelden gibt. 

ROT = ERSTSICHTUNG / GELB = ERNEUTE SICHTUNG


 

1. Do Revenge (Netflix) – Satire auf die heutige Schul- & Social Mediageneration, welche sich tatsächlich mit einem Werk von Hitchcock vergleicht und ziemlich drüber inszeniert ist. Das mag gewollt sein, wirkte für mich aber nur aufgesetzt und die Message, dass trotz der üblen Dinge, welche die Mädels so abziehen, nur auf den bösen Mann Konsequenzen fallen, fand ich doch sehr nervig und wenig differenziert bzw fast verheerlichend. Ich bin aber sicherlich nicht die Zielgruppe. 3/10

2. Barbarian (Disney+) – Kommt ja ziemlich gut an, aber mich konnte die Mischung aus Horror mit durchaus gelungener Atmosphäre und den platten Comedyelementen, sowie einer doch sehr lahmen Auflösung nicht richtig abholen. Kann man sicherlich schauen, aber ein Überflieger sieht anders aus in meinen Augen. 6/10

3. Banden von Marseille (BD) – Roher, düsterer Thriller aus Frankreich, bei denen es eigentlich keine Helden gibt und der kein gutes Bild auf die Franzosen wirft. Das ist interessant, hart und spannend gemacht, sowie mit einem konsequenten Ende versehen. Ein fast schon ausgestorbener, richtiger Männerfilm von Darsteller und Regisseur Oliver Marchal. 7/10

4. Bunch of Bastdards (Amazon Video) – Home-Invasion-Thriller aus Italien, der gelungen eröffnet und später auch die eine oder andere Überraschung bietet. Sonst bewegt sich alles aber auf gewohntes Terrain und rundet sein Sujet mit einigen Gewaltspitzen ab. Sicherlich kein Geheimtipp, aber auch keine Zeitverschwendung. 5/10

5. Haus des Satans (BD) – Mysteryhorror mit einem schnauzbärtigen Sam Elliot, der die beste Figur macht, und sonst einige schräge, aber nicht wirklich unheimliche Momente bereithält. Da ist durchaus Tempo drin, wirkt aber inzwischen auch etwas angestaubt. 5/10

6. Born To Kill (DVD) – TV-Film mit Robert Conrad und George Hamilton dem leider die Herkunft durchweg anzusehen ist. Zwar sind die beiden gegensätzlichen alten Männer passend besetzt und harmonieren auch ordentlich, aber es fehlt einfach am Tempo und Action. Erst im Finale geht es dann actionreicher zur Sache. Bis dahin muss man aber auch einiges an Langeweile überstehen. 4/10

7. Overdose (Amazon Video) – Der neuste Film von Oliver Marchal ist nicht mehr ganz so schön Macho und leider auch nicht mehr so gut. Die Handlung wirkte zu zerfasert und die Action und Figuren nicht mehr so roh und interessant. Außerdem war die Laufzeit ein Tick zu lang. Guckbar, aber leider nicht so gut wie erhofft. 5/10

8.Verwirrte Kugel (Netflix) – Der Film macht keinen hehl draus, dass er einfach nur ein knackiger Actionfilm sein will und bietet deswegen eine mehr als einfache Geschichte ohne große Überraschungen. Dafür stimmt aber der Unterhaltungsfaktor und dabei vor allem der Actionanteil. Diese ist meist gut gemacht, wirkt aber in den Kampfszenen manchmal etwas zu einstudiert. Dennoch, gelungen anspruchslose Unterhaltung mit einem offenen Ende. 7/10

9. Verwirrte Kugel 2 (Netflix) – Die Fortsetzung schließt nahtlos an Teil 1 an und bleibt auch weiterhin sehr einfach gestrickt, legt aber noch einmal eine Schippe bei der Action drauf. Verfolgungsjagden und Kampfszenen machen ordentlich was her und sind fast komplett Handgemacht, was einfach mehr Laune macht als das überstrapazierte Effektgewitter vieler US-Actionfilme. Da die ziemlich kurze Geschichte aber immer noch nicht richtig endet, hoffe ich doch auf einen finalen dritten Teil. Darf jedenfalls kommen. 7/10

10. Game of Survival (BD) – Sehr billiger Endzeitstreifen mit komischen Ideen, aber netten Alienmasken. Der Kampf um das Überleben zeichnet sich nicht unbedingt durch ausgefeilte Action aus, kann aber trotzdem über die Laufzeit unterhalten - wenn man ein B/C-Movie Fan ist. Und Nicholas Hill kann immerhin fighten, was er auch später noch öfter zeigte. Ist aber nur für hartgesottene. 5/10

11. Jung_E (Netflix) – Der neue Film von „Train to Busan“ Regisseur. Er scheint leider wirklich schon sein Feuer verschossen zu haben. Auch dieser Film überzeugt wenig, macht aus seiner groß angelegten Welt so gut wie gar nichts und auch die Action und vor allem die Charaktere überzeugen nicht. Sind teilweise sogar sehr spröde und nervig. Immerhin gehen die Effekte in Ordnung, aber das reicht nicht aus, um über dieses enttäuschende Werk mehr positives zu berichten. 4/10

12. Cybernator (DVD) – Das Debüt von Robert Rundle ist schon unterste Schublade und wirkt in allen belangen einfach nur billig – vor allem die Cyborgs und die Action. Aber was soll ich sagen: Ich hatte trotzdem meinen Spaß und ich habe den mal so schnell weggeguckt. Danach fühlt man sich zwar komisch, weil man dennoch unterhalten wurde, aber was solls. Soll jetzt aber kein Tipp sein, denn das ist hier schon ziemlicher Murks. 5/10

13. Triggered (Amazon Video) – Den Vorgängerfilm von Alaistar Orr fand ich recht gelungen, weswegen ich seinem neuen Film auch mal eine Chance gab. Aber dieser fade „Battle Royale“ Verschnitt mit jungen Leuten ist weder besonders logisch noch gut gespielt oder spannend geschrieben. Einige Dialoge gegen einen sogar mächtig auf den Sack – wie fast alle Figuren. Und auch der Schauplatz ist mehr als eintönig und wirkt auf Dauer deswegen ziemlich billig. Immerhin gibt es ein paar nette handgemachte Effekte. 3/10

14. Tony Arzenta (BD) – Alain Delon in einer Paraderolle und auch wenn es schon damals nicht wirklich viel neues gab, stimmt vor allem die kalte Atmosphäre die durch den Film weht – unterstrichen von einigen netten Actionszenen. 6/10

15. Death Collector (BD) – Hier muss man sich auch fragen, was die Macher sich dabei gedacht haben. Müde bis wenige Action, ein kantiger Held der lieber mit seiner Gitarre  schnulzige Songs schmettert als sich wirklich zu rächen und auch sonst ist das alle sehr lahm, schlecht gespielt und auch für B/C-Fans wenig erträglich. 3/10

16. Last Looks (Amazon Video) – Charlie Hunnam ist als sonderbarer Detektiv ganz neckisch und Mel Gibson hat sichtlich Spaß an seiner leider zu kurzen Rolle, aber sonst fühlt sich der Film nie so richtig rund an und die Detektivgeschichte ist am Ende auch eher Nebensache. Wie gesagt immerhin gut gespielt, aber hier verpasst man auch nichts, wenn man den Film nicht gesehen hat. 5/10

17. Moonchild (BD) – Den Werwolf-Endzeit-Actionfilm kann man schon eher als etwas bessere Amateurproduktion beurteilen, aber wer Todd Sheets Filme (auf Video gedreht) kennt, weiß was er zu erwarten hat. Die Grundidee ist ganz nett aber aus Budgetgründen kann man dabei wenig herausholen. Die Action ist für die Verhältnisse okay und ein paar Effekte gehen auch, aber sonst ist hier Schmalhans angesagt. Nur für Fans, aber die neuen Artworks sehen gut aus. 5/10

18. Alien Private Eye (BD) – Noch so ein B-Schlocker mit kruden und teils billigen Ideen. Nicholas Hill ist hier ebenfalls in einer Hauptrolle zu sehen und trägt die wohl krassesten Discoklamotten aller Zeiten. Er ist auch wohl der einzige Held, der eine holde Maid rettet, nach Hause abschleppt und erstmal Musik anmacht um vor ihr zu tanzen. Hier ist einiges so bescheuert, dass es schon wieder Spaß macht. Doch gut ist anders und auch die Action ist nur ganz nett, aber irgendwie ist man am Ende doch zufrieden. 5/10

19.Night oft he Demon (BD) – Leider konnte ich mich so gut wie gar nicht an diesem Horrorfilm erinnern. Aus gutem Grund, denn der Film ist einfach nur langweilig, schlecht und grottig umgesetzt. Wenn ein Teufel so weiter tanzt, dann sollte man ihm lieber aus dem Weg gehen. Schrott. 2/10

20. Redeeming Love (Amazon Prime) – Liebesdrama, welches sehr, sehr christlich daherkommt. Zwar ist die Message präsent, aber dennoch nicht so aufdringlich wie oftmals andere Filme mit dem Thema. Hinzu kommen auch düstere Augenblicke und das Westernsetting erinnert etwas an „Deadwood“. Trotz allem steht die Liebesgeschichte im Vordergrund und die Handlung ist nun nicht gerade tiefschürfend, aber ziemlich unterhaltsam und auch durchweg gut gespielt. Schön auch das Famke Janssen hier nicht mehr ganz so furchtbar aussieht wie zuvor, Eric Dane nach „Euphoria“ wieder ein Arschloch spielen darf und Logan Marshall-Green ebenfalls gefällt. Auch die Chemie des Paares funktioniert und wenn man sich auf so eine Schmonzette einlässt, kann diese wirklich gefallen. Mir mundete der Film jedenfalls. 7/10

21. Mindfield (BD) – Schnörkeloser Verschwörungsthriller mit einem coolen und gut aufgelegten Michael Ironside mal in der Heldenrolle. Das kalte Kanada funktioniert prima als Schauplatz und die kleinen Actionscharmützel sind auch konsequent eingefangen. Richtig solider B-Film aus Kanada. Kann man gut mit leben. 6/10

22. Terror Squad (BD) – Das ist so ein Titel wo man merkt das nicht viel Herzblut hineingeflossen ist und man nur mal die schnellen Dollar auf dem Videomarkt mitnehmen wollte. Hier wird kaum auf Logik, Anschlüsse oder Sinn geachtet. Zwar ist die sehr lange Verfolgungsjagd (glaube knapp 30 Minuten) nett anzuschauen, aber das liegt vor allem daran das wirklich jedes Auto explodiert, Passanten rigoros geopfert werden (auch von Polizeichef Chuck Connors, der wohl der einzige Cop der Filmgeschichte ist, der wirklich gar nichts im Film tut um die Situation in den Griff zu bekommen), selbst Wassertürme explodieren (so Simpsons-Style) und ein Raketenwerfer nie geladen und im Innenraum eines Autos ohne Wirkung abgefeuert werden kann. Als die Terroristen in der Schule landen wird es langweilig und die Darsteller sind auch ziemliche Nulpen, retten aber den Tag, da unser Polizeichef ja nichts gebacken bekommt. Denkt, aber er macht das schon. Absoluter Höhepunkt ist aber der typische gelbe US-Schulbus, der bei der Flucht noch normal aussieht, aber zum nächsten Stunt über die hälfte (!!) kleiner (!!!) wird. Das sieht man so deutlich, dass man sich echt fragen muss, wie die Macher dachten, damit ungesehen durch zu kommen. Echt ziemlich schlecht, aber dadurch schon wieder Launig. 3/10

23. Mutant Hunt (BD) – Zu guter Letzt noch diesen Tim Kincaid Kracher, der ebenfalls ziemlich bescheuert, billig und trashig ist, dass die knappen 70 Minuten wie im Fluge vergehen. Etwas Action hier, komische Bösewichter da, ein Held mit hässlicher Unterhose, ein Partner der nicht Spielen aber Kicken kann und etliche unsinnige, aber geile Cyborgeffekte. Den hier im Doppelpack mit „Robot Holocaust“ und der Abend ist gerettet. 7/10

2 Kommentare:

McClane hat gesagt…

Wow, davon kenne ich ausnahmsweise mal nur einen Film und zwar "Die Banden von Marseille" - den sehe ich aber genauso.

Einige von den Sachen (z.B. "Verwirrte Kugel" plus Sequel, "Do Revenge") sind aber noch auf meiner Watchlist.

Und vielleicht muss ich mich tatsächlich mal in das Schaffen von Tim Kincaid einarbeiten.

Shane Schofield hat gesagt…

Trotzdem schön von dir zu lesen;)