Freitag, 13. Januar 2006

Dauerfeuer & Drehkicks: Part 3

Ron Marchini Ron Marchini ist sicherlich nicht gerade einer der bekanntesten B-Darsteller unserer Zeit. Bevor er aber zum Film kam, und das wissen die wenigsten, war er, neben Leuten wie Bob Wall oder Chuck Norris, einer der Initiatoren die den Kampfsport Karate in Amerika bekannt gemacht haben. Er hat in den 70ern etliche Turniere gewonnen und ist inzwischen für seine Leistungen in der "Black Belt Hall of Fame" aufgenommen wurden. Zum Thema Kampfsport und Karate hat er auch schon einige Bücher veröffentlicht. Über diesen Sport kam er auch zum Film und spielte seine erste Rolle in den schlechten "Murder In The Orient"(1974). Ein Gefühl für Schauspiel oder vor allem das aufsagen von Dialogen, ging ihm komplett ab. Das Budget war sehr knapp und auch Leo Fong konnte den Film nicht zu einem anschaubaren Werk machen. Trotzdem hatte Marchini gefallen am Filmemachen gefunden und von da an produzierte er alle seine Filme selbst (später mit der eigenen Firma Romarc, Inc), bis auf "Ninja Warriors" und "Arctic Warriors", was vermutlich auch daran lag das er nicht gerade optimal als Hauptdarsteller wirkt. Also machte er sich auf und produzierte für ganze 78 000 $ seinen wohl bekantesten Film "Death Machines" im Jahre 76. Der von Paul Kyriazi inszenierte Streifen fand durch den Independentanbieter Crown sogar einen Kinoverleih und ist vor allem in Amerika unter Trashfreunden ziemlich bekannt. Hier wurde auch Bewusst drauf verzichtet das Ron Marchini Text bekam und so spielte er auch nicht die Hauptrolle, sondern war einer der 3 Killer in dem Film. Gut ist der Film auch heute nicht, aber einen Bonus als kruder Streifen hat das Ding allemal. Danach war Filmtechnisch erstmal ruhe für den Amerikaner aus Stockton, Californien. Erst 1983 war er wieder vor der Kamera zu finden. Diesmal wurde aber in Asien produziert und dort sollte er auch bis 1990 weiterfilmen. Neben den mir unbekannten "Dragon’s Quest", fiel er mir erstmals im Ninja Streifen "Ninja Warriors" (D:American Ninja) auf. Dieser sehr billige Film(auf den Philippinen gedreht) fügte sich 1985 nahtlos in die schwemme an Ninjafilmen ein. Trotzdem war es damals natürlich gute Actionunterhaltung und heute herrlich dumpfer Schwachsinn mit Lachgarantie. Durch den aufblühenden Videomarkt spielte der Film genug Geld ein um die nächsten Filme auch im Dschungel von Philippinen spielen zu lassen. Dort kreierte Ron Marchini (dessen Frau Jo Ann Marchini auch immer als Executive Producer die Finanzen überwachte) seinen ersten später wieder auftauchenden Helden Steve Parrish. Zu erst entstand "The Forgotten Warrior" (D:Commander Rainbow) indem Marchini noch als Vietnamkämpfer zu sehen war. Der muss, nachdem er für tot gehalten wurde, bei einem Dorf Leben und hilft diese natürlich gegen die bösen Vietcongs. Die Action bestand dabei weniger aus Martial Arts, sondern aus einfacher Balleraction wie man sie aus etlichen Vietnamfilmen der damaligen Zeit kannte. Realtiv Gewaltarm, dafür mit einem hohen Bodycount wurden diese Streifen in Deutschland trotzdem meist geschnitten und dann noch Indiziert. Was übrigens auf alle seine Filme zu treffen sollte. Nach diesem Abenteuer kehrte Steve Parrish in "Jungle Wolf" (D:Der Dschungelwolf) zurück auf die Bildschirme. Diesmal spielt die Handlung in Südamerika (gedreht wie gesagt auf den Philippinen) wo er in die wirren eines Intrigenspiels zwischen Regierung und Rebellen gerät. Auch in dem Film alles beim alten. Die üblichen Verdächtigen in Nebenrollen, viele unspektakuläre Gunfights und etwas Hand und Fuß Action. Für normale Zuschauer ein Graus, machen mir diese billigen Videoproduktionen noch heute Spaß. Schauspiel oder eine gute Story sollte man natürlich nicht erwarten. Es folgte "Arctic Warriors", den ich aber nicht kenne, bevor Ron Marchini als Steve Parrish ein drittes Mal in Aktion treten sollte. Diesmal in "Return Fire-Jungle Wolf 2" (D:Return Fire-Dschungelwolf 2). Das deutsche gezeichnete Cover machte einiges her (wie immer damals die Videocover der B-Filme sehr geil waren) und das Geschehen wurde diesmal in den Großstadtdschungel verlegt. Die Story ist dann auch nur ein dünner Aufhänger für andauerndes Geballer. Da sie leider schon damals etwas altbacken wirkte und vor allem durch eine schlechte Musik unterlegt wurde, hat mir der Streifen nicht so gefallen. Heute würde ich ihn gerne wieder in meine Sammlung aufnehmen. In "Return Fire" konnte man auch eine Ron Marchini "Spezialität" sehen. Hinter ihm explodiert einiges und er rennt vor den Flammen etc. weg. Ein fast identische Szene gibt es auch gleich im Nachfolge Streifen "Omega Cop". In diesen Endzeitfilm trat er als Einzelkämpfer John Travis auf und muss sich im zerstörten Amerika mit Kruppzeug rumprügeln. Wurde in den Jungle Wolf Filmen Karate fast außen vor gelassen, gibt es in "Omega Cop" einiges mehr zu sehen. Nur ist Karate eher eine dröge Kampfsportart, so dass Ron Marchini oftmals als nicht besonders talentierter Kämpfer dargestellt wird; was aber nicht stimmt. Auch wurden diesmal einige Altstars wie Adam West, Stuart Whitman und Troy Donahue besetzt, was den Verkauf des Filmes verbesserte. Für Horrorfans vielleicht eine kleine Randnotiz: In "Omega Cop" ist in einer Nebenrolle Jennifer Jostyn aus "House Of 1000 Corpses" in ihrer ersten Rolle zu sehen. Übrigens eine ähnlich zickig angelegte Figur wie in Rob Zombies Erfolgsfilm. Auch John Travis durfte ein zweites mal Ran und prügelte sich in der Fortsetzung "Karate Cop" weiter durch die ausgestorbenen Städte. Dieser ist übrigens teurer als "Omega Cop" gewesen und konnte in einer Minirolle David Carradine aufbieten, was aber zur damaligen zeit nichts besonders war. Die beiden Endzeitflicks halte ich auch für Ron Marchini’s besten Streifen, weil, beide über vernünftige B-Action verfügen. Nur sind die Fights in "Karate Cop" leider sehr schwach gefilmt und geschnitten wurden. Die Kamera ist dabei zu nah dran und dadurch sieht man nie eine totale. Schade eigentlich. 1993 und 95 folgten mit "Karate Commando:Jungle Wolf 3" und "Karate Raider"(Drehbuch von Joe Carnahan, Director of "Narc"!) seine bisher letzten beiden Movies, bei dem er auch Regie führte. Leider konnte ich bisher auf keinen Medium diese Film Weltweit finden. So kann man letztlich sagen das Ron Marchini auch weiterhin ein eher unbekannter B-Darsteller mit wenig Charisma ist, dessen Filme eher im unteren bereich der B-Liga einzuordnen sind. Dennoch kann man sich als Trashfan den ein oder anderen sinnlosen Actionfilm antun. Nur dass er noch mal einen Film dreht, das glaube ich nicht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Scarecrow,

...don't loose your head!

;)

Bitte weiter so! Ich schaue inzwischen täglich vorbei :)

Shane Schofield hat gesagt…

Vielen Dank. Ich werde mich anstrengen! Bei beidem:)