Sonntag, 12. April 2009

Buchreview "Hell Island"

Matthew Reilly. Hell Island, eine kleine Insel im Pazifik, ist das Ziel von vier verschiedenen Spezialeinheiten der US Army, die gleichzeitig mit ihren Fallschirmen über der Insel abspringen: eine Einheit der 82nd Airborne, eine gruppe von Navy SEALs, das geheimnisvolle Delta Six Team und die Marines des legendären Shane Schofield, genannt Scarecrow. Sie haben den Auftrag, herauszufinden, was mit dem Flugzeugträger George Washington passiert ist, der auf der Insel eine geheime Ladung an Bord nehmen sollte und zu dem kein Funkkontakt mehr besteht. Als Schofield und sein Team mit dem Fallschirm auf dem Flugzeugträger landen, machen sie eine grauenerregende Entdeckung: Die gesamte Besatzung des Schiffs wurde getötet, und von den 600 Soldaten, die eigentlich an Bord sein sollten, finden sie nur noch Leichenteile. Gleichzeitig hören sie per Funk, wie ihre Kameraden angegriffen und brutal massakriert werden - von einem unbekannten Feind, der offenbar schwer bewaffnet ist und keine menschlichen Laute von sich gibt.

Okay, hier wie angedroht die äußerst subjektive Meinung zum neuen Quickreader (nur rund 100 Seiten) von Matthew Reilly (Danach gebe ich wie angekündigt erst einmal Ruhe - versprochen!). Auch bei ihm lassen sich Komponenten und Elemente finden, die ihn von der primitiven Literatur (ich weiß, ich hacke schon wieder auf dem Thema rum, aber es widert mich einfach an, wenn einer glaubt, sich aufgrund seines vermeintlich höheren IQ über den Rest der Menschheit erhaben fühlen zu müssen, bloß weil er die unglaubliche Fähigkeit besitzt, unter Zuhilfenahme seiner Finger bis Zehn zählen zu können - und das ganz alleine) unterscheiden. In dezenten Andeutungen kritisiert er die Zulässigkeit von wissenschaftlich aufgerüsteten Soldaten und erörtert die Frage, ob es moralisch unbedenklich ist, jede technologische Neuerung in der modernen Kriegsführung auch einzusetzen.
Davon abgesehen bietet Matthew Reilly - Logik mal außen vor gelassen - als Maestro der Actionunterhaltung wieder eine astreine, temporeiche Story, die den Leser dauerhaft in Atem hält. Es ist absolut mitreißend und vibrierend wie Reilly Kampfhubschrauber und Marines mit vollem Elan massenweise Munition in die Reihen der Gegner pulvern lässt, dass die Blutfontänen nur so spritzen. Aufgrund der Kürze des zum weltweiten Tag des Buches (beim Veröffentlichungsdatum des Originals) erschienen Romans werden die Charaktere um die Hauptfiguren herum eher weniger bis gar nicht skizziert, doch das ist auch nicht von Nöten, da die Lebensdauer der meisten Personen eher kurz ist. Rasant prescht die Truppe vorwärts, dass es eine wahre Pracht ist.
Fazit: Der Begriff Page-Turner wird ja seit geraumer Zeit von den Verlagen für jeden Autor, den sie an den Käufer bringen wollen, recht inflationär verwendet, um einen neuen Superstar am Belletristikhimmel zu kreieren. Doch bei Matthew Reilly trifft dieses Attribut uneingeschränkt zu. Gnadenlose, schnörkellose, straighte Action bis zum Abwinken. Reilly rulez!! Für alle Freunde hemmungsloser Action: LEST MATTHEW REILLY!!!!. Und meine Bitte an alle Majors - jetzt noch ein Schofield-Movie. Weitere Titel um Shane Schofield sind "Ice Station", "Die Offensive" und "Operation Elite". Alle noch im Buchhandel erhältlich (Übrigens habe ich KEINE prozentuale Umsatzbeteiligung - ich bin nur begeistert).

7 Kommentare:

Doc Savage hat gesagt…

Endlich weiß ich, woher Shanes Nickname kommt!

Natürlich kannte ich den Autor bisher nicht, aber das liegt wohl eher daran, dass ich absolut keine Leserate bin... Dennoch hört sich das ja wirklich ziemlich gut an. Hab ich mir direkt mal auf meinem Einkaufszettel geschrieben.

btw und damit deine Arbeit mal gewürdigt wird:
Deine Buchbesprechungen waren bisher wirklich gut. Hab ich immer gerne gelesen! ;)

Shane Schofield hat gesagt…

Ertappt! Aber bitte in richtiger Reihenfolge lesen und die Action richtig genießen. Die Bücher sind so schnell geschrieben, das sogar Lesefaule Menschen keine Probleme haben werden.

Harry hat gesagt…

@ Doc Savage. Danke für die positive Einschätzung. Bin zur Zeit nur eingebunden in Urlaub, Filme und etwas Arbeit. Werde aber garantiert bald weiter machen.
In einem Punkt widerspreche ich Shane, dem Lebendigen: Als "Lesefauler" solltest Du ruhig mit Hell Island beginnen. Wenn Du dir bei den 100 Seiten Appetit geholt hast, kannst Du danach zum Hauptgang übergehen.

Shane Schofield hat gesagt…

@ Harry

Du bist gefeuert:)

Doc Savage hat gesagt…

Kurz und knapp:

Hab mir Appetit geholt, will mehr, gehe jetzt zum Hauptgang über!

"Hell Island" geht runter, wie warme Butter. Bin echt begeistert, weil es für mich auch das erste Buch, das so geschrieben wurde.

Das war ja quasi ein CANNON-Film in geschriebener Form! ;D

Harry hat gesagt…

Es gibt zur Zeit auch nix Vergleichbares auf dem Markt, und vorerst nur die Scarecrow-Romane holen oder Showdown (wie ein Videospiel über verschiedene Ebenen), was Reilly angeht. Bei weiteren seiner Werke lieber erstmal Shane, den Lebendigen interviewen. Ich werd ja bei abweichender Meinung sofort gefeuert *gg*.

Doc Savage hat gesagt…

Goger that!

Hab mich gestern bei Wiki schlau gemacht und die drei Scarecrow-Romane per Amazon geordert!

Danach wird dann entschieden, ob Reilly's Rest auch noch ins Regal kommt! ^^