
Und da haben wir es wieder, das Potpouri der üblichen Verdächtigen in einer solchen Story. Die ungerecht behandelte, aber hübsche, überaus intelligente, ehrgeizige (als Hauptfigur wird das Wort Egoismus von ihr ferngehalten) Wissenschaftlerin mit hohen Weihen, zudem über jegliche Schwächen in der Charakterformung erhaben, den bösen Verwandten, den gierigen Ölmagnaten und das sonstige Drumherum an Geheimdiensten und Geheimnissen.Etwas Inspiration hat der Autor sicher bei Frank Schätzing ("Der Schwarm") und Michael Crichton ("Sphere") gefunden, gewisse Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen. Insgesamt mischt er hier den Spionagethriller mit Elementen aus der Wissenschaft und dem Unterwasserabenteuer, klaustrophobische Stimmung beim Tauchgang eingeschlossen. So kämpfen hier verschiedene Parteien aus den USA, Russland und Spanien um die Errungenschaften und versuchen sich gegenseitig auszutricksen, während Nora natürlich nur der Wissenschaft (und nicht erwähnt - ihrem Ruf) dient, um alle Geschehnisse aufzuklären. Die Riesenkalmare, von denen man einen Einsatz a la Frank Schätzing erwartet sind eher in einer Nebenrolle untergebracht, die zwar mal angreifen dürfen, aber nicht in dem Maße, wie es der deutsche Titel und Klappentext suggerieren, der Tauchgang wird dann mehr zu einem Kammerspiel. Nix mit Creature Feature. Ende und Auflösung bitte ich den geneigten Leser bitte auf eigene Faust zu erkunden.
Irgendwie ist das Buch aber besser gelungen als die Romane von Douglas Preston oder Lincoln Child, da es nicht ganz so sehr die Masse bedient und alles vereinfacht darstellt - von den Charakteren bis zur Geschichte per se -, sondern mit anscheinend guter Recherche etliche Fakten unterzubringen weiß und man sich doch etwas konzentrieren muss, um alles aufzunehmen. Natürlich werden auch hier einige Klischees voll bedient, wenn es um die Darstellung und die Eigenschaften der Hauptpersonen geht, doch in der Gesamtheit nicht ganz so aufdringlich. An eine Qualitätsangleichung von Frank Schätzing und seinem "Der Schwarm" zu denken, ist dann aber auch etwas übertrieben. Trotz eingestreuter Angriffe, SF-Elementen, Spannungsszenarien und gierigen Konzernen plus Umweltbotschaft kommt Luis Miguel Ariza an die Leistung des Deutschen nicht ganz heran. Manchmal etwas sperrig, aber durchaus lesbar. Kein unbedingtes Muss, aber auch kein Totalausfall und wer sich die bisher genannten Autoren auf den Einkaufszettel geschrieben hat, sollte Ariza ruhig dazunehmen, da er in diesem Genre vielleicht bald ein gewichtiges Wort mitreden kann.
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