
Trotz meiner schon früher erwähnten Vorbehalte, habe wieder einmal zu den unfehlbaren Charakteren aus der Schmiede des Herrn Cussler gegriffen. Statt der Herren Dirk Pitt und Al Giordano wurden nur die Namen ausgetauscht (hier heißen die Superhelden, die zur Rettung der gesamten Menschheit antreten Kurt Austin und Joe Zavala), um einen absolut typischen Vertreter aus dem Cussler-Universum zu schaffen. Natürlich sind diese beiden Superheros denn auch viel zu gut, um tatsächlich wahr zu sein. Ritter ohne Fehl und Tadel, die als Rüstung ihren glänzenden amerikanischen Heiligenschein ihr Eigen nennen und die Bösewichter der Welt mit allen Mitteln bekämpfen. Damit der Gegner auch so richtig die Antipathien des Lesers auf sich vereint, wurden diesmal alte Nazis auserwählt, von den Heroen von Amerikas Gnaden in die Schranken gewiesen zu werden. Ansonsten ist das Buch durchaus unterhaltsam und einigermaßen flüssig konstruiert, sodass man nicht von Langeweile gemartert wird, sofern man sich nicht an den negativen Aspekten des Gelesenen stört oder zu hohe Ansprüche stellt. Man kann sich aber auch nicht des Eindrucks erwehren, dass die beiden Autoren etwas in den Archiven des Meisters gestöbert haben und auch so manch andere Idee (die Walattacken) kam irgendwie bekannt vor. Was die Actionsequenzen angeht, hat sich das Duo diesmal etwas zurückgenommen, doch da ich kurz zuvor den Quickreader Hell Island von MATTHEW REILLY in Arbeit hatte (so muss Action sein - 100 Punkte!!!), konnten sie dagegen nur verlieren.
Daher als Gesamtfazit nur ein deutliches Mittelmaß mit einem deutschen Titel, der ja mal wieder so gar nicht zutrifft. Ich habe in dem gesamten Werk jedenfalls nichts entdeckt, das den Begriff Packeis wirklich verdient hätte. Vielleicht hätte man doch eher Polar Shift nehmen sollen. Das Buch kann man sich für die Urlaubszeit oder auch für die Mittagspausen im Betrieb gönnen, da sich die jeweiligen Unterbrechungen nicht sonderlich erschwerend für das Verständnis und den Fortgang der Story erweisen. Irgendeiner hat dies mal als primitive Literatur bezeichnet (möchte wissen aus welcher Gesellschaftschicht der kam, vielleicht die Managerschicht, die Aktienkurse und Abfindungsrituale sowie eigene Kontostände besser versteht), doch das wäre ein zu negativer Begriff. Einfache, verständliche Belletristik hätte es auch getan. Gefordert wird man als Leser sicher nicht, aber man kann ja nicht nur Dostojewski zu seinem Programm zählen.
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