Montag, 19. Oktober 2009

Buchreview "Shadow"

Brad Meltzer. Michael Garrick gehört dem Beraterstab des amerikanischen Präsidenten an und liebt die gefährlichste Frau der Welt - dessen Tochter. Als er mit ihr, die bei den Agenten des Secret Service den Codenamen "Shadow" trägt, nachts zufällig seinem Chef vom Beraterstab begegnet, kommt sie auf die Idee, diesem zu folgen. Sie werden Zeugen, wie E. Simon, der Chefberater des Präsidenten, in einem Wald Geld versteckt. Aus Spaß nimmt Shadow 10.000 Dollar aus dem Umschlag und schon stecken sie in tödlichen Schwierigkeiten. Ich beginne mal mit den negativen Aspekten des Buches, die aber nur der deutschen Seite zuzuschreiben sind. Da wird in der Übersetzung aus einem Lost-and-found-deposit ein verloren-und-gefunden-Depot. Wie wäre es denn mit Fundbüro gewesen? Da werden die wörtlichen Reden so gesetzt, dass man wirklich mehrfach lesen muss, um nun herauszufinden, wer denn nun gerade was gesagt hat und dann die namentlichen Unaufmerksamkeiten. Da heißt eine Person auf der Seite noch Pam, um überraschenderweise eine Seite weiter dann plötzlich Pat genannt zu werden und sich dann wieder in Pam zu verwandeln.Nicht gerade eine Topleistung vom Verlag. Genug des Negativen. Der Autor nimmt sich keine Zeit für ein längeres Vorgeplänkel; Hauptfiguren vorgestellt und schon beginnt die Odyssee für den Protagonisten. Von der First Daughter in die Bredouille gebracht, dazu noch von den kurz nach dem nächtlichen "Waldspaziergang" aufgebracht, fragt er sich schnell, in was er sich da reingeritten hat (wobei der von ihm avisierte "Ritt" zu seinem Leidwesen ausgeblieben ist). Tags darauf nimmt das Schicksal seinen Lauf. Statt die Sache unterm Teppich zu halten, plaudert er bei einer Kollegin und wird dann noch des Mordes und der Erpressung verdächtigt. Natürlich spricht sich alles rum und schon gehen die Ränkespiele um das richtige Positionieren im Machtspiel los, und alles, ohne dass der Präsident von der Sache erfährt. Zu allem Überfluss stehen nämlich die Wahlen vor der Tür und kein Schatten darf auf das Amt oder seinen Träger fallen, um eine weitere Amtszeit zu sichern. Da auch "Shadow" eine äußerst launige Person ist, steht Michael Garrick plötzlich fast allein da und versucht sich aus dieser Klemme heraus zu winden, immer das FBI, den Secret Service und verräterische Kollegen auf den Hacken. Keine leichte Aufgabe. Brad Meltzer hat hier wieder einen hervorragenden Thriller abgeliefert, dem man tatsächlich das Prädikat "Pageturner" verpassen kann. Durch ständige Wendungen, unvorhersehbares Verhalten der Mitwirkenden und immer neue Winkelzüge wird die Spannung stetig erhöht, das eigentliche Motiv des Gelddepots im Wald bleibt lange im Dunkeln und die Zahl der Verdächtigen wächst mit jedem Kapitel. Mit etwas Romantik gewürzt, aufregend bis zum Schluss ist dies ein Klassethriller. Daumen hoch für Brad Meltzer.

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