Dienstag, 10. November 2009
Buchreview "Firefight - Inferno"
Chris Ryan. Der Al-Kaida-Terrorist Faisal droht Großbritannien mit einem Anschlag verheerenden Ausmaßes. Will Jackson von der elitetruppe SAs wird beauftragt, Faisal zur Strecke zu bringen - für Jackson Gelegenheit zur Rache an dem Mann, der seine Familie ausgelöscht hat. Doch auf der Jagd nach Faisal wird ihm klar, wer dessen wahre Hintermänner sind. Dieses Wissen bringt Jackson in tödliche Gefahr.
Im Prolog wird kurz das britisch-amerikanische Verhör-Outsourcing thematisiert, bevor Ryan dem vom Schicksal gebeutelten EX-SAS-Mann Will Jackson seinen Auftritt gönnt, der die Army zwei Jahre zuvor wegen des Todes von Frau und Tochter bei einem Terroranschlag verlassen hat. Jetzt wird er eher zwangsweise rekrutiert, bekommt aber die Möglichkeit zur Rache, was seiner Motivation entschiedend auf die Sprünge hilft. Klingt einfach, doch er muss feststellen, dass die Briten, Amis, Talibangruppen und der Terrorist mitmischen in einem Spiel, das nicht zu berechnen ist und er so zwischen allen Stühlen zu sitzen kommt. Ein Auftritt als Zimperliese fällt daher schon mal flach, besonders da er und 3 ausgesuchte Kameraden in die winterlich-unwirtliche Bergwelt im Süden Afghanistans mit ihren Splittergruppen, die sich gegenseitig bekämpfen, geschickt werden, um einen möglichen informanten zu befreien, den die Taliban dort gefangen halten. Eindringen, Verrat, Gefangennahme, Flucht nicht ohne Verluste, aber mit der Zielperson, sind die folgenden Zutaten, die aktionsreich vermittelt werden. Zurück in der westlichen Welt (von manchen auch als Zivilisation bezeichnet), gilt es, den Terroristen ausfindig zu machen und zu eliminieren, sowie den Maulwurf ausfindig zu machen, der die ganze Aktion aus dem Hintergrund zu torpedieren versucht. Dabe i stößt Jackson auf eine ganz miese Nummer.
Nach dem Vorgeplänkel geht das Ende des ersten Drittels ordentlich zur Sache und meine vorherige Einschätzung des Autors bei "Gegenschlag" wird - für mich zumindest - bestätigt. Chris Ryan ist sicher noch gut für einige Actionreißer des gehobenen Mittelmaßes. Hoffentlich hat Weltbild noch weitere Werke von ihm exklusiv unter Vertrag. Hier stimmt Preis-/Leistungsverhältnis in jedem Fall. Leider ist die Actionkost bei den Verlagen zugunsten von Massenware a la Grisham oder Dan Brown und deren Nachahmern mittlerweile ein ziemlich vernachlässigtes Genre. Bleibt nur zu hoffen, dass man sporadisch und mit viel Glück Reißer wie McDermott oder Reilly entdecken kann und von denen nicht nur ein Buch veröffentlicht wird, sondern ihre Gesamtpalette, so sie denn eine haben (Brad Thor, Andy McNab usw.).
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