Donnerstag, 13. Februar 2014

Buchreview "Blutiger Segen" S. Hutson

Shaun Hutson. Unsterblichkeit - das ultimative Mysterium. Die Mulitmillionäre David und Laura Callahan lassen sich durch nichts aufhalten, um dieses Geheimnis zu lösen. Aber für David scheint die aussicht auf ewiges Leben sehr unwahrscheinlich: Er wird nämlich von  mehreren Profikillern gejagt. Und niemand weiß, wer ihnen den Mordauftrag gab, noch warum. Eine Spur der Gewalt führt das Paar von einer entweihten Kirche in Frankreich nach London und in das politisch zerrissene Irland. Dort lauern nicht nur eiskalte Terroristen, sondern auch uralte, übernatürliche Mächte - und schon bald werden die Toten über die Lebenden lachen.

In Irland sitzen die verfeindeten Parteien dieses schon lange währenden Konfliktes überraschend an einem Tisch., um über Frieden zu beraten. Drinnen werden die Bedingungen ausgehandelt und draußen giert die Reportermeute nach News. Es wird hektisch, die Kinderstube der Reporter gerät wie gewohnt in Vergessenheit, wenn es um irgendwelche Nachrichten oder gar nur Tratsch geht und das Gedränge und Geplärre steigert sich, als die Politiker den rasen vor dem Gebäude betreten. Dann fallen Schüsse und Reporter wie Politiker werden in einem wahren Blutbad von einigen Bewaffneten niedergemäht. In London unterdessen ist Sean Doyle, englischer Angehöriger der CTU mit irischer Vergangenheit, mit einer Razzia beschäftigt, die ein Sprengstoffdepot der IRA aushebt. Als die Gefangenen verhört werden, rau verhört, sehr rau verhört, kommt eine Spur nach Irland aufs Tapet. Für den Job bekommt Doyle eine Partnerin zugeteilt, die eh die einzige Person ist, die sich mit ihm zu arbeiten traut. In Frankreich entdeckt ein Dozent in einer verlassenen Kirche ein Buntglasfenster, dessen Urpsrung er nicht richtig deuten kann. Er ruft eine befreundete Kunsthistorikerin zu Hilfe und macht sich mit ihr an die Arbeit und sie können ihren Fund auch datieren und einem hundertfachen Kindermörder aus dem 15. Jahrhundert zuordnen. Ein Mann, der sich als Reporter ausgibt, stellt bald neugierige Fragen und macht sich dann sofort daran, die Callahans in Irland über diesen Fund zu informieren, da er deren Vorliebe für solche gruseligen Details kennt. David und Laura Callahan sind so etwas wie Katastrophen- oder Terrortouristen, die von einem Ort mit blutigem Geschehen zum anderen ziehen und sich Andenken mitnehmen. Nebenbei machen sie ihren Reichtumg mit Drogen- und Waffenhandel und sind sich dabei nicht zu schade, ihre Geschäftspartner zu betrügen. aus diesme Grund sind ihre Feinde Legion und sie müssen sich natürlich auch vor der regulären Gerichtsbarkeit vorsehen. Dennoch suchen sie immer weiter nach dem Mysterium der Unsterblichkeit, des ewigen Lebens. Sie konnten nicht ahnen, was sie mit ihren Taten ausgelöst haben. Der Showdown wird blutig und unheimlich wenn alle Beteiligten aufeinander treffen.

"Blutiger Segen" startet fulminant und entwickelt sich zu einem spannenden Thriller mit einem Protagonisten, der sich nachdem er bei einer Explosion fast zerfetzt wurde und dem keine Familie mehr bleibt, zu einem harten Mann, der scheinbar gefühllos agiert, entwickelt hat. Seine Aktionen sind brutal, seine Verhörmethoden übertreffen einen Jack Bauer aus der TV-Serien CTU an Rücksichtslosigkeit. Wenn er einen Verdächtigen nicht mehr braucht, kann es schon mal passieren, dass er den nutzlosen Gefangenen einfach abknallt. Doyle hat irgendwie mit dem Leben abgeschlossen und schert sich nicht um Konsequenzen. Überhaupt ist hier mehr die Action im Vordergrund denn der Horror. Und als Actioner funktioniert das Buch blendend mit hohem Bloodshedanteil. Da werden Körperteile regelrecht zerfetzt, wenn sie von Dum-dum-Geschossen getroffen werden, fliegen die Gegner ob einer Schrotflintenladung in die Brust meterweit zurück, explodieren Autos filmgerecht und es werden keine Kompromisse gemacht. Gnade gewähren ist nicht angesagt. Neben dem zerrissenen Charakter Doyle tun sich die Callahans als abgrundtief böse, schlecht und pervers hervor. An ihnen lässt der Autor keinen Funken Anstand erkennen. Ihnen ist dann auch der Teil des Horrors gewidmet, der in dem bluttriefenden Showdown für einige Wendungen und Extrageschnetzteltes sorgt. Wie mich die Einheit "CTU" an das spätere "24" erinnert, so kommt auch eine Szene sehr nach dem ebenfalls späteren "Alias". Ansonsten ein derber, knallharter, schneller und ausgezeichnet geschriebener Thriller mit Horrorelementen und einigen freizügigen Szenen, den man sich schon ins Regal stellen sollte - speziell, weil es nch weitere Aufgaben für Doyle gibt, der aufgrund von vielen Leseranfragen ebenso wie dereinst Handyman Jack bei F. Paul Wilson zum Fortsetzungscharakter wurde. Sobald diese Romane erscheinen, bin ich natürlich wieder dabei, denn das hier gebotene überzeugt ohne Einschränkungen.

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