Montag, 26. Januar 2015

Buchreview, Musik "Z-Burbia 1" Jake Bible, Tokyo Blade

Jake Bible. Whispering Pines ist ein kleiner, ruhiger, abgeschiedener amerikanischer Vorort am Rande von Asheville, NC, in den unberührten Blue Ridge Mountains. Und das ist gut so, denn die Zombie-Apokalypse hat im Westen von North Carolina Einzug gehalten und stellt das beschauliche Vorstadtleben ernsthaft auf die Probe! Umgeben von einem Meer Untoter haben die Bewohner von Whispering Pines ihr ländliches Leben von Straßenfesten auf Plünderungsfeldzüge umgestellt. Reinigung und Pflege der Vorgärten wurden gegen taktische Kriegsführung in der näheren Umgebung getauscht. Statt das Viertel zu verschönern, errichtete man eine Festung. Aber selbst in ruhigen Zeiten hat das Leben in einem Vorort seine Höhen und Tiefen: Neugierige Nachbarn, die strenge Hauseigentümervereinigung (HOA) und eine Hausverwaltung, die daran glaubt, dass die Worte strenge Auslegung heilige Worte sind, wenn man sie auf die HOA-Verträge anwendet. Jetzt, während der Zombie-Apokalypse, werden selbst solche harmlosen alltäglichen Reibereien schnell zu dramatischen Kämpfen um die persönliche Identität, die Sicherheit der Familie und das nackte Überleben. Willkommen in der Welt von Z-Burbia!

Whispering Pines in den wunderschönen Blue Ridge Mountains von North Carolina ist ein Idyll für Menschen, die der hektischen Großstadt den Rücken kehren wollen - gewesen. Nach der Zombie-Apokalypse ist es eine der wenigen Enklaven, in denen sich Menschen organisiert und ein gesittetes Zusammenleben gestaltet haben. Der kleine Vorort von Asheville hat sich festen Regeln unterworfen, die die HOA erlassen hat und deren Leitung Brenda untersteht. Neben ihr sind da noch Mindy, als ihre Assistentin und James Stuart, pensionierter Soldat, die den Laden am Laufen halten. Nicht jeder Mensch erweist sich als geeignete Führungspersönlichkeit. Whispering Pines ist in einer recht guten Verfassung. Man verfügt über Wasser und Strom, kann sogar mit den Handys simsen, irgendwie recht angenehm und das will man nicht riskieren, indem man die Ressourcen mit anderen Flüchtlingen teilt. Jeder, der vor ihren gut befestigten Toren oder Wällen steht und um Einlass bittet, wird auf Geheiß von Brenda abgewiesen, wer nicht geht, erschossen. Doch irgendwann gehen ihnen die Batterien zur Neige und jemand muss raus, um neue zu beschaffen. Ausgewählt werden Jon, ein Ex-Prediger, Stuart, der Ex-Soldat und Jason, der Ehesträfling, der aber recht clever ist. Doch vor den Toren geht es hart zu. Sie müssen sich nicht nur vor den Z in Acht nehmen, sondern auch vor Gruppen, denen sie die Tür gewiesen hatten und anderen Gefahren, die ihnen bis dato unbekannt waren. Als sie sich durch die Horden der Untoten kämpfen, werden sie getrennt und Jason findet sich gefangen bei Elsbeth und ihrem Vater wieder. Die beiden Überlebenden erweisen sich als Fleischfresser, Kannibalen. Der wortführende Vater scheint dabei ein ganz perverser Drecksack zu sein, während seine Tochter Elsbeth nur halb gebildet schwer zu leiden hat, aber auch verflucht viel nützliches Zeug von dem ollen Sack lernen konnte. Jason wird befreit, als eine Horde wilder Biker den Unterschlupf umzingelt und Stuart die Chance nutzt, einzudringen, den ollen Bock zu töten und die Kaschemme in die Luft zu jagen (Die beiden Menschenfresser hatten tatsächlich noch einen Gasherd), während eine große Anzahl von Bikern sich Zugang verschaffen will. Tja, die große Anzahl entwickelt sich schnell zu einer kleineren - KAWUMM. Mit einen Kipplader-Truck bahnen sich wiedervereinigten Freunde aus Whispering Pines einen matschigen Weg durch die Z, aber irgendwann steckt die Scheißkarre fest. Stuart und Jon wollen die Z durch wegrennen in verschiedene Richtungen von dem im Führerhaus zurückgebliebenen und am Bein verletzten Jason ablenken und Hilfe holen. Es scheint zu spät zu sein, die Scheiben splittern unter dem Druck der Masse der Z, die immer wieder hirnlos darauf einhämmert. Jason nässt sich ein. Zu früh, denn plötzlich hört der Krawall auf, draußen fliegen Körperteile durch die Luft und dann steht Elsbeth vor ihm. Sie war dem Inferno der Explosion ebenfalls entkommen und hat jetzt Jason gerettet, bringt ihn Richtung Ortschaft, wo sie von Stuart empfangen werden, der dann mit ihnen eingelassen werden will. Doch Brenda zickt. Hat sie doch neue Regeln erlassen und eine wilde Kannibalin passt da nicht rein. Mit einem kleinen Ultimatum kann man die Hexe dann doch überzeugen das Tor zu öffnen. Leider bleibt es nicht lange ruhig. Die Biker und ihr Anführer Vance, ein Ex-Banker, haben Jon gefangen und wollen nun Zugang zu Whispering Pines und dieses als Basis für die Eroberung weiterer Stadtteile nutzen. Er stellt die Bewohner vor die Wahl entweder zu verschwinden oder zu bleiben und mitzuziehen. Stuart, Jason und seine Familie sowie etliche andere gehen, da Melissa, die Frau von Jon und die seine Ermordung durch den Biker-Führer mitansehen musste, einen Unterschlupf kennt. Ab da entwickeln sich die Dinge dramatische und rasend schnell.

Jake Bible - was bedeutet dieser Name und Schriftsteller- und besonders Leserkreisen? Spaß!! Reinen und puren Spaß mit einer gewaltigen Portion Action gemischt. Er hat es in "Mega" bewiesen, er bestätigt es in "Z-Burbia"!!! Fängt das Buch auch erst einmal an, wie der altbekannte und oft gelesene Zombiethriller, der anderen auf dem Markt viel zu sehr gleicht, von denen ich aber dennoch nicht die Finger lassen kann, weil sie im Grunde das versprechen, was dereinst ein Kriegsfilmversprechen war. Immer wieder dasselbe (Gute Amis, Israelis, Russen, Holländer usw.) verhauen die deutschen Bösewichter um ihren GröFaZ mit dem zu kleinen Tropfenfänger unterm zu großen Zinkenoder aus den Actionfilmen der glorreichen und vermissten 80-er Jahre, als man Action noch erkennen konnte, wenn man sie auf der Leinwand angeblich sehen sollte, 3D nur ein kleiner lästiger Ausrutscher war, CGI nur ein Albtraum (5 GRÜNDE WARUM CGI NERVT | Filmschrott)  und Wackelkamera und Found Footage für jeden Filmemacher, der was auf sich gehalten hätte, ein Unding gewesen wären. In allen Fällen wird die Action großgeschrieben, auch wenn es fast immer wieder nur minimale Variationen des bekannten Themas sind. Jake Bible fügt dem Rezept noch etwas hinzu: Humor. Richtig viel Humor. Nicht jeder Gag zündet, aber die Dichte ist derart hoch, dass es nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Die Figurenzeichnung ist gut entworfen, Jason mit seiner Art, kein Held zu sein, macht ebenso Freude wie etliche andere gut ausgearbeitete Charaktere, auch wenn man sich nicht allzusehr an alle gewöhnen sollte. Denn die erwähnte Action macht auch vor Opfern auf der Seite von Whispering Pines nicht halt, was auch den einen oder anderen emotionalen Moment und vielleicht auch ein Schlucken zwischen all dem Dialogwitz, der Situationskomik und dem grausamen Kampf ums Überleben sorgt. Eine flotte, flapsig erzählte Horrormär mit mehr als nur einer Prise Humor, sondern einer ans Herz wachsenden Kannibalin mit Herz und Schnodderschnauze, die eindeutig der gelungenste und auch sympathischste Charakter in "Z-Burbia" ist. Alleine sie macht den Unterschied zu all den anderen Werken auf dem Markt und Elsbeth kann fighten wie SHE in "Prinzessin" von John Asya, lässt dabei den erweiterten Austausch von Körperflüssigkeiten (noch) nicht zu. Wie schon in "Mega" hat man hier ein knackiges Lesevergnügen, das nur einem Zweck dient und daher so manche Übertreibung nutzt, wenn sie für die Story und den Spaß nützlich ist. Diverse Kritiken an Logik oder Unwahrscheinlichkeiten lasse ich daher wie der größte Teil der Allerweltskinokonsument außer Acht, wenn sie in die vielen überfrachteten und sinnfreien Superheldenfilme der sonstigen Blockbuster aus den Häusern der Schweiger, Spielberg usw. rennen. Das hier macht mehr Laune - viel mehr. Neues, ultrastarkes Buch von Jake Bible und ein Volltreffer für den Luzifer-Verlag. Und ein weiterer der bisher insgesamt fünf Teile ist bei Luzifer schon in Vorbereitung. Her damit, her mit ALLEM, das Jake Bible verfasst hat - und wenn es ne Notiz auf nem Bierdeckel ist.
Und weil das Ganze sich ja in den Blue Ridge Mountains abspielt, hier ein Beitrag von Tokyo Blade dazu (Okay, die singen von dem Bergmassiv in Virginia):


 
Mein Dank geht auch noch an FILMSCHROTT für den kleinen Exkurs über die Scheiß-CGI. Thanks Freunde!!!.

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