Sonntag, 22. Februar 2015

Buchreview "Die Janus-Vergeltung" Ludlum/Freveletti

Jamie Freveletti nach einer Idee von Robert Ludlum. Bei einer Medizinerkonferenz in Den Haag verüben Terroristen ein Blutbad. Covert-One-Lieutenant Jon Smith kann mit knapper Not entkommen. Doch der Anschlag war nur ein Ablenkungsmanöver, um den hochgefährlichen pakistanischen Warlord Oman Dattar aus seiner Haft zu befreien. Das Team von Covert One muss alles daran setzen, ihn aufzuhalten. Denn Dattar schmiedet einen Racheplan, der nicht weniger zum Ziel hat als den Untergang der Vereinigten Staaten von Amerika.


Ein Kriegsverbrecher soll in Den Haag vor Gericht. Durch diverse Attentate wollen seine Anhänger ihn befreien. Jon Smith von Covert One, der dort auf einem Medizinerkongress weilt, wird in die Aktionen mit involviert und soll als Zeuge sterben. Dabei kommt er nach einiger Zeit einem perfiden Plan auf die Spur, die Amerika und die westliche Welt in die totale Abhängigkeit des Verbrechers bringen soll. Aber auch der hat Probleme: Eine clevere Investmentbänkerin hat Dattars Konten geplündert und der geht nun finanziell am Stock. Seine Schergen finden das weniger gut, arbeiten sie doch nur des Geldes wegen und nicht wegen irgendwelcher hehren Glaubensabsichten. Dattar verschwindet nach Zypern,  um sich dort von einem Warlord aus dem Waffen- und Drogengeschäft frisches Geld zu besorgen. Der leiht ihm  unter Bedingungen 20 Millionen Dollar, schickt aber einen seiner Leute mit, um sicher zu gehen, dass die Sache auch läuft. In den USA rasseln sie mit Jon Smith, Randi Russell, sowie den Agenten Beckmann und Howell zusammen, als sie versuchen, die Bänkerin zu schnappen und sich das Geld von Dattar zurückzuholen. Zu allem Überfluss sind in der CIA und dem Polizeiapparat auch noch Verräter am Werk, die die Terroristen unterstützen. 

Der neunte Band um die von Robert Ludlum vor seinem Tod konzipierte Covert One-Einheit, der ebenso wie die Vorgänger von einem Vertragsautor verfasst wurde. Diesmal ist es Jamie Freveletti, die sich mit "Lauf" und "Flieh" auch in Deutschland einen Namen als Thrillerautorin gemacht hat. Aber einen "echten Ludlum" zu schreiben, das ist ihr nicht gelungen. Netter Anti-Terrorthriller aus amerikanischer Feder, der kaum Überraschungen zu bieten hat, bei der Bänkerin doch etwas zu sehr übertreibt, da die Dame mehr einstecken kann, als ein Sylvester Stallone zu seinen besten Drehbuchzeiten, mit teils recht dämlichen Personal und Verrätern, die noch an den Weihnachtsmann glauben. Kurz: Einige Figuren sind doch etwas zu platt charakterisiert. Da bei einer Reihe zumeist klar ist, wer die Oberhand behält und der Spannungsfaktor eher gering ist - obwohl es auch da Ausnahmen gibt -, liest man von Actionsequenz zu Actionsequenz, rätselt leicht, wer die bösen Verräter sein könnten, bekommt dabei ordentliches Tempo geboten und legt das Buch dann unter Massenware ab. "Die Janus-Vergeltung" ist sicher keine MUSS-Anschaffung, kann aber dennoch mit den meisten üblichen Thrillern aus diesem Bereich mithalten. Keine Ludlum-Ware, wie der Verlag dem geneigten Käufer mit dem großen Aufdruck des Namens auf dem Buchdeckel gerne weismachen würde, aber so arbeiten sie alle. Ob es nun mit einem Tom Clancy und seinen Vertragsschreibern ist oder auch die noch selbst aktiven Clive Cussler oder James Patterson und nun sogar James Rollins, die eine eigene Idee von sogenannten Co-Autoren zu Ende bringen lassen. Ist ein bisschen Etikettenschwindel, aber wenn man weiß, worauf man sich einlässt, kann man es ja mal angehen. Man darf nur nicht zuviel erwarten.

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