Wayne Simmons. Schätzungsweise 99 Prozent der Bewohner von Belfast fielen schlagartig
tot um. Einige davon sind wieder erwacht und fallen jetzt als eine Horde
hübscher Untoter über die Stadt her, um blutige Vergeltung an den
wenigen Überlebenden zu üben. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe
flüchtet sich auf den Hauptflughafen, doch dieser vermeintlich sichere
Ort erweist sich als Trugbild, kaum wird er von den ersten
auferstandenen Leichen belagert.
Nach der Katastrophe im ersten Buch um die schönen Toten einige der handelnden Figuren den weiteren Verlauf des Gemetzels zwangsläufig nicht mehr erleben konnten, versuchen verschiedene Grüppchen sich zum Flughafen durchzuschlagen. Darunter sind auch Aida, Kirsty, Caz und der im Rollstuhl sitzende Cecil. Red, der Arzt, kommt hinzu und auch der Prediger Reilly findet im Flughafen Zuflucht. Die Tätowierin Star gerät unterwegs in die Fänge der wilden Meute und ist vermutlich tot. Die restlichen Überlebenden verbarrikadieren sich im Flughafenterminal, versuchen die Umgebung von den Zombies zu säubern. Doch es werden immer mehr. Und innerhalb der Gruppe gibt es Streitigkeiten, und Josh, der Hubschrauberpilot, denkt durchaus darüber nach, sich alleine abzusetzen. Gerade weil die Neuankömmlinge mit ihrem Bus auch ein neues Problem geschaffen hatten: sie haben nämlich mit ihrem Gefährt die Barrikade niedergemäht und so Platz für die Toten geschaffen. Nun muss man sich in Rückzugsgefechten neu sortieren, neue Schutzwälle aufbauen, planen, wie man an Lebensmittel und zu trinken kommt. Dass Kirsty schwanger ist, hilft der Situation auch nicht gerade. Und dann geschehen noch einige unerklärliche und unheimliche Dinge mit einigen der bisher Überlebenden, die ihren Freunden durchaus Kummer bereiten.
Über lange Passagen hin hat das Buch gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Blutige Auseinandersetzungen, Verluste, Emotionen, schräge bis bösartige Charaktere und durchaus auch ab und an ein Grund zum Schmunzeln - und sei es nur, weil man sich gerade vorstellt, dass die schönen Toten für einen Film mit Jessica Alba, Summer Glau, Amber Heard oder Denise Richards gecastet werden, die blutrünstig nach frischem Fleisch gierend durch Belfast stolpern. Auch die Dynamik der Gruppe im Flughafenterminal ist noch okay. Ein Rätsel, das den Überlebenden einiges Staunen entlockt, bringt noch einmal frisches Spannungspotenzial hinzu, aber mit den folgenden Visionen und dem Seelenspringer konnte ich dann nichts mehr anfangen. Das war für mich zuviel des Guten - zumindest in dieser Hinsicht. Man kann zwischen den recht derben Kämpfen mit ordentlich Splatter auch Mitgefühl erkennen, Opferbereitschaft, Mut und Trost. Gerade das Finale, so explosiv und feurig es auch ist, bietet noch einen Funken Menschlichkeit und wäre in all dem Chaos. Charaktere wandeln sich, Feigheit wird zu Mut. Und viele werden diesen Tag als letzten ihres Lebens beschließen müssen. Sieht man einmal von den von mir kritisierten Visionen oder Fantasien sowie dem Seelengehüpfe ab, ist "Zum Sterben schön 2" ein recht guter Zombiethriller, in dem aber viele Figuren es einfach nicht packen, dem Leser etwas zu bedeuten, sie sind egal. Passiert ihnen nix - gut, gehen sie drauf - auch gut. Ich könnte mir gerade mal Star als einigermaßen positive Erscheinung herausfiltern. Deswegen würde ich bei einer Punktevergabe wohl 6/10 wählen. Vielleicht waren anch der langen Wartezeit aber auch meine Erwartungen zu hoch. Von den Mädels gibt es wohl nichts mehr zu lesen, das Buch zwei anscheinend das Ende war, aber Wayne Simmons hat zusammen nit Mark Graham eine Reihe begonnen, die sich vielleicht im Action-Genre sehen lassen kann. Es geht in "The Natanz Directive" um den ehemaligen Agenten Jake Conlan, der wieder in den Dienst gerufen wird.
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