Donnerstag, 8. September 2016

(Mini-)Review "White Ghost"

Das Casting zu "Mit welchem Text nerve ich in der Früh unsere Leser" mit einer aus nur einer Person bestehenden Jury gewann heute "White Ghost". Die australische DVD des Films fand endlich den Weg in den Player. Ein ehemaliger Truppenangehöriger ist nach dem Vietnamkrieg im Land geblieben und sammelt Hundemarken von Gefallenen, die damals beim schändlichen Rückzug aus dem Gebiet nicht mitgenommen wurden. Hin und wieder muss ein schlitzäugiger Störenfried dran glauben und bald erhält der Ami den Spitznamen White Ghost, weil er so still und fast unsichtbar durch die Wälder schleicht. Doch er schleicht dort nicht nur rum, in einer nettenWald"villa" hat er ein Häschen, das beim "nicht rumschlechen" schwanger wurde und in die Staaten will. Ei gut, meldet er sich mal daheim und will abgeholt werden. Selbstverfreilich schicken Papa "U" und Mama "S" Kumpel "A" sofort, um den verlorenen Sohn ins heimische Nest zu bringen. Schade nur, dass Kumpel "A" ein echter "A...." ist und den "heimwehenden" Geist lieber umnieten will. Schwuppdiwupp ist im Dschungel die Hölle los.

Der Film war tatsächlich damals an mit vorbeigegangen, aber das deutsche Tape hatte beim Weg auf den hiesigen Videomarkt zuviele Aufenthalte bei der FSK und musste etliche Verluste hinnehmen. Zum Trost müssen das dann aber auch die Gegner. Nicht lange nach Beginn des Films, werden mit unheimlicher Brutalität und völlig ohne Gutmenschtum die unerfreulichen Besucher aus dem fiesen Heimatland oft auch nur stückchenweise ins Jenseits befördert. Ich kann verstehen, dass die FSK und die hiesige Justiz damals der vollen Überzeugung waren, das Recht an sich zu reißen und wahlberechtigte und volljährige Bürger derart zu bevormunden, dass man ihnen diese Szenen nicht zumuten konnte und einfach entfernte. Das doofe Volk weiß ja eh nicht, was gut für es ist. Das Setting ist fein, wirkt nicht billig, ist im Vergleich zu einigen Werken, die heutzutage sogar Kinos belegen, sogar äußerst angenehm zu schauen. Die Darstellerleistungen sind irgendwie genretypisch geschnitzt, machen dem Film aber auch keine Schande. Der ist solide, beinhaltet die erhoffte Vietnamreißerkost und hat einen erwähnenswerten Bodycount mit recht vielen derben Szenen für die damalige Zeit. Ein unterhaltsamer Vietnamvertreter der besseren Sorte. Dass Reb Brown dabei ist, passt schon. Die Besetzung von William Katt in einem derart gelagerten Film hat mich dann doch etwas stutzig gemacht. Ging ja glücklicherweise gut. Wird für Fans des Genres ohne Skrupel empfohlen. Da ich so ein Zeugs mag gibt es 8/10.



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