Samstag, 11. März 2017

Buchreview "The extinction cycle Buch 3: Krieg gegen Monster" N. Sansbury-Smith

Nicholas Sansbury-Smith. In den Geheimlabors des amerikanischen Militärs gerät eine Biowaffe außer Kontrolle. Innerhalb von Tagen rast die Pest um den Globus und rottet den größten Teil der Menschheit aus. Buch 3: Es scheint der endgültige Untergang zu sein: Die Menschen verlieren den Krieg gegen die Infizierten. Sergeant Reed Beckham und die Überlebenden des 1. Zugs müssen sich durch das weite Kanalnetz unter New York kämpfen - und machen eine entsetzliche Entdeckung. Wir müssen einen grausamen Preis zahlen!

Reed Beckham ist mit seinen Leuten im Tunnelsystem der Stadt New York unterwegs und versucht, sich und seine Leute wieder in einigermaßen sicheres Fahrwasser zu bringen. Gar nicht so einfach bei den Horden von Abartigen, die sich voller Fressgier gegen die Menschen verschworen haben. Auf Plum Island hingegen ist Kate Lovato dabei, den Virus zu erforschen und ein Gegenmittel zu suchen. Nicht so einfach, wenn draußen hungrige Horden warten und drinnen ungeduldige und/oder ahnungslose Generäle Druck machen. Erst recht ungemütlich wird es, als Colonel Wood mit seinen Leuten auftaucht. Der hat rigorosere Vorstellungen über den Umgang mit dem Personal als die meisten anderen Offiziere. Und ein schreckliches Geheimnis, das Kate mehr als nur Sorgenfalten in die Stirn treibt. Und entgegen aller Widerstände und Feindberührungen kommt Beckham wieder aus New York zurück, bekommt sogar eine kurze Ruhepause und etwas Zeit mit Kate. Doch die hat eine Entdeckung gemacht, die ihn und seine Männer dann wieder nach draußen zwingt, um aus einem Regierungsgebäude Materialien zu holen, die für den Kampf gegen das Virus von lebensnotwendiger Bedeutung sind. Während eines wahren Schlachtengetümmels können er und seine Männer den Stoff bergen und sogar eine kleine Gruppe Überlebender mitnehmen. Doch all dies hat sie viele gute Männer gekostet. Und währenddessen wird auch Plum Island attackiert. Die Abartigen haben die Angst vor dem Wasser überwunden und kommen schwimmend zur Insel, auf der nur Fitz in seinem Turm sie bemerkt, der sofort zu feuern beginnt. Das große Gemetztel nimmt seinen Lauf. Und Beckham ist noch nicht von seinem Auftrag zurück.

Das dritte Buch um Sergeant Beckham Reed nimmt sofort Fahrt auf und setzt auf volles Tempo. Die Figuren wurden in den vorherigen Büchern alle vorgestellt, soweit sie für die Handlung wichtig waren oder sind und somit bleiben ausführliche Charakterzeichnungen außen vor. Das ist High Speed-Actionunterhaltung, die keinem eine Pause gönnt - nicht den Figuren und nicht dem Leser, der einfach nur dranbleiben und weiterlesen will, wie es den mittlerweile geschätzten Protagonisten so ergeht in dieser Dystopie des Blutes. Blut und Blei sind die Hauptmerkmale, die auch hier wieder einen großen Teil der Geschichte ausmachen. Doch nicht nur der Überlebenskampf wird skizziert. Mut und Feigheit, Wesenszüge, die sich erst unter Stress in einer lebensbedrohlichen und feindlichen Umgebung zeigen, Menschlichkeit, die entweder völlig abhanden kommt oder sich erst jetzt zeigt - das sind die kleinen Dramen in einer gewalttätigen Welt, die ihrem Ende nahe ist. Manchmal nur kurz mit wenigen Worten angerissen, aber auch hin und wieder etwas ausführlicher beschrieben, lässt der Autor seine Protagonisten nicht zu seelenlosen Kampfmaschinen werden. Aber auch die schlechte Seite, die bösartige bricht aus diversen Charakteren heraus. Intrigen, Geheimnisse, Machtgerangel und pure Mordlust zeigen sich bei vielen der hochrangigen Chargen im Militär. Die Figuren bekommen als durchaus etwas Tiefe, aber das Hauptaugenmerk liegt dennoch auf dem Kampf gegen die immer origineller auftretenden Abartigen, die nach und nach neue Kräfte, neue Möglichkieiten entwickeln, um der Menschen und deren Fleisch Herr zu werden. So bleibt es spannend, kann der Autor auch da überraschen, wo man gerade dachte, jetzt würde er sich festfahren in Wiederholungen der Kampfszenarien. Hie und da wird schon mal ein Klischee bedient, sei es ums Militär herum oder beim trauern um verlorene Freunde und Familie, wenn es die eine oder andere traurige Szene gibt, die aber auch den Zusammenhalt in der Truppe ohne patentierte Offiziere gut dokumentieren. Überaus actionreiche und blutrünstige Kost voller wilder Kämpfe und Schlachten und Rasanz, die packend in Szene gesetzt wurden und Lust auf mehr machen. Was jetzt den Härtegrad angeht, ist der absolut im Rahmen. Da wurden auf Leinwand oder Papier schon entschieden rigorosere Werke auf die Menschheit losgelassen. Passt also schon. Über die Cover von Arndt Drechsler (besonders beim Militärthema) hab ich mich ja schon ausgelassen. Die passen und sind ein echter Blickfang. Aufmachung, Thema, Preis - gute Verlagsarbeit bei Festa, besser als in den Bereichen der marktbeherrschenden Verlagsgruppen und auch persönlicher, da man die Verleger der kleineren Verlage (Außer Festa auch Luzifer, Voodoo-Press oder Atlantis) auch gerne direkt ansprechen kann und Vorschläge und Kritik zum Besten gibt. Ist nicht überall so. Was will man also mehr? Mehr Bücher von der Sorte!!! Und ich frag mich mal wieder, warum keiner die Joe Ledger-Reihe von Jonathan Maberry ins Programm nehmen will. Denn der erste Teil dieser Reihe würde hierzu passen wie die berühmte Faust aufs Auge. 410 Seiten tolle Unterhaltung für Actionfans.                           

11 Kommentare:

Sean Archer hat gesagt…

Hallo Harry
Seit knapp 3 Jahren lese ich regelmäßig deine Buchreviews und bin dadurch auf Verlage wie Festa und Luzifer aufmerksam geworden.Aus der Extinction Cycle Reihe habe ich vor kurzem Teil Eins beendet und war von
der Story als Fan von Militärthrillern und Horrorbüchern natürlich stark begeistert.Teil 2 und 3 sind natürlich schon geordert und ich hoffe, dass Frank Festa auch noch die Bände 4 bis 6 veröffentlicht.

Anonym hat gesagt…

Freut mich, dass ich dir bei der Entdeckung helfen konnte. Und dass du dir die Werke gönnst. Je besser die sich verkaufen, umso größer ist die Chance, dass wir mehr davon bekommen. Jedenfalls hat Frank gemeint, dass die anderen Teile wohl auch erscheinen werden.

Hast du dir die Bücher von Craig DiLouie aus dem Luzifer-Verlag schon geholt? Bei Randomhouse Deutschland gab es ja auch welche von ihm. Alles Militärs.

Militär ohne Horror - kennst du die Bücher von Eric L. Harry? Kamen damals von Heyne, glaub ich. Stephen Coonts und Dale Brown sind da auch schwer am ackern.

Gruß
Harry

Anonym hat gesagt…

@Sean Archer. Von Frank ne Mail erhalten: die Teile 4 - 6 sind schon in der Übersetzung.

Gruß
Harry

Sean Archer hat gesagt…

Danke Harry für die Info.
Die Bücher von Craig DiLouie und Eric L. Harry habe ich leider noch nicht gelesen. Ich habe gestern in der Buchhandlung meines Vertrauens ein Militarythriller mit dem Titel Clear by Fire von einem Autor namens Joshua Hood gesehen. Wenn das Buch mal ins Deutsche übersetzt wird, bin ich auch sofort dabei.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Sean Archer,

es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Joshua Hood



im FESTA-Programm

für irgendwann dieses Jahr angekündigt ist!!!!Haha.

Gruß
Harry

Sean Archer hat gesagt…

Das ist doch mal eine sensationell gute Neuigkeit!

Anonym hat gesagt…

Da kommt noch einiges. Nicht nur die neuen Reilly, wo der Zoo of China so gegen September und Tournament für Oktober in Planung sind.

Bei Luzifer sollen die Stratton-Romane von Duncan Falconer kommen.

Voodoo-Press ist in Verhandlungen mit Weston Ochse um seine Seal Team 666-Reihe.

Muss ich nur noch jemand den Maberry und seine Joe Ledger-Romane aufschwatzen, aber da will irgendwie keiner.

Aber ich will nicht zu sehr motzen. Bisher habe ich so 10 oder 12 von meinen Vorschlägen irgendwo untergebracht. Und besonders positiv - das Zeug verkauft sich gut. Also wird mehr kommen.

Gruß
Harry

Sean Archer hat gesagt…

Matthew Reilly ist eh Pflichtkauf.
Warum der Ullstein Verlag aufgehört hat,meinen Lieblingsautor in Deutschland unters Volk zu bringen,hat sich mir bis heute noch nicht erschlossen. Auf die Strattonromane bin ich ja schon mehr als gespannt.
Und auf die Verfilmung von Simon West sowieso.

Anonym hat gesagt…

Das kann ich dir beantworten. Größere Verlage, höhere Ansprüche. Wenn bei denen ein Buch wie das von Reilly unter die Zahlen rutscht, die vielleicht das 111ölfdozentausndste Jugendbuch bringen wüürde, das dann auch viel billiger von einem noch nicht etablierten Schreiberling eingekauft werden kann, dann fliegt er raus. Zudem fiel das ja auch in die Zeit, als Action-Literatur aus den Portfolios verbannt wurde. Nimmt man jetzt die Verlage, die solche Stoffe nun wieder vermehrt bringen, haben die zwar auch ein gewisses Anspruchsdenken (wollen ja auch Gewinne einfahren), das aber nicht in die Dimensionen der Großen reicht. Aber bestimmte Marktregularien gibt es auch hier. Manche Bücher mit recht vielen Seiten wie Swans Song werden geteilt, um die Rechte zu amortisieren. Und wenn die Autoren Erfolg mit ihrem Genre haben, werden auch die anderen Verlage wieder gierig, die das Genre auf den Müll geworfen haben. Heißt, es regieren wieder Angebot und Nachfrage. Das eine oder andere Buch bei Festa wird den Preis von 9,99€ nicht mehr halten können. Dennoch werde ich aus vielen Gründen meine Bücher natürlich auch zu einem neuen Preis bei Festa beziehen. Aufmachung, Kontakt und das ganze Drumherum sind da überzeugender. Geh ins Forum und frag - du kriegst Antwort. Ne vernünftige sogar (außer sie kommt von mir, hehe). Mail den Frank an und Du erhältst ne zeitnahe antworrt. Und wenn du brav bist und gewisse Informationen erst dann verbreitest, wenn er es erlaubt, bekommst du sogar zwei Tage Vorlauf VOR der OFFIZIELLEN Bekanntmachung.

Achja, heute kam die Mail zu Weston Ochse und seinem Seal Team 666 rein. Es fehlen nur noch die Unterschriften.

Gruß
Harry

Anonym hat gesagt…

Nachtrag für Sean Archer. Bei Festa wird auch noch von Herausgeber Geoff Brown "SNAFU - Militärhorror" erscheinen. Mehrere kurze Geschichten in einem Band.
Und falls es dein Interesse weckt, schau auch mal nach den Eileen Hannigan Romanen von Martin Kay. (BESTE) Deutsche Action mit leichtem Fantasy-Touch.

Gruß
Harry

Sean Archer hat gesagt…

@Harry
Danke für die ausführlichen Informationen.Die Hanniganbücher habe ich alle schon gelesen und warte schon gespannt auf den nächsten Teil.Mit Martin Kay haben wir endlich mal einen Autor, der sich hinter den Könnern aus Übersee nicht zu verstecken braucht.