Samstag, 28. Oktober 2017

Buchreview "Rage War 1 Predator Armada" T. Lebbon

Tim Lebbon. Unaufhaltsam fallen unzählige Raumschiffe der gefürchteten Predatoren in den von Menschen kontrollierten Teil des Weltraums ein. Um der Bedrohung durch die Yautja, wie die Predatoren auch genannt werden, etwas entgegenzusetzen, schickt die Weyland-Yutani-Cooperation ihre Spezialeinheit ins Feld - die Colonial Marines. Aber der Preis, den sie dafür zahlen, ist hoch, denn die Predatoren sind überlegene Krieger, und jede neue Konfrontation fordert unzählige Opfer.
Doch als sich Lt. Johnny Mains zusammen mit seinem Trupp Marines - den VoidLarks - dem Kampf stellt, stoßen sie auf einen Feind, der noch tödlicher ist, als man es sich hätte vorstellen können.


Liliya - an Bord der USS Evelyn-Tew. Vielleicht letzte Überlebende im Jahr 2351 AD. Sie berichtet von einem Fund der Mannschaft, den diese unbedingt erforschen wollte und dabei auf die Xenomorphs stieß. Das Ende der Mannschaft. Diese Aliens sind nicht aufzuhalten. Im Jahr 2692 AD sind die Colonial Marines auf Patrouille am Rand der Menschlichen Sphäre, um sie gegen Angreifer zu schützen oder die Kolonien zu warnen. Es gibt Ärger mit den Yautja, die zwar immer mal wieder für kleinere Scharmützel gesorgt haben, aber nie in so großer Zahl die Grenze überschritten. Natürlich tun die Marines alles, um die Angreifer in die Schranken zu weisen, aber gegen deren überlegenen Waffen, die Möglichkeit der Selbstheilung und deren Stärke sind sie fast machtlos. Auf einen erledigten Yautja komme immer mehrere eigene Kampfgefährten auf die Verlustliste. Der Vernichtung ganzer Stationen folgt natürlich auch immer eine Gegenantwort, was die Situation der endgültigen Eskalation immer näher kommenlässt, wenn sich die beiden Kriegsparteien nicht zu einigen wissen.

Tim Lebbon hat ja schon einige Erfahrung mit dem Genre und den Franchises, sodass man auf gute Unterhaltung spekulieren konnte. Dass der Luzifer-Verlag aber für diese Veröffentlichung derartige "Dresche bezogen" hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Vorwurf, eine gebundene Fassung würde nicht existieren und der Lektor habe sogar das verpennt, hätte sich leicht entkräften lassen. Man schaue doch bitte auf die entsprechende ISBN. Dass das Buch eigentlich kaum zu lesen sei, weil die Anzahl falscher Wörter und Satzstellungen größer sei als die von korrekt geschriebenen Worten oder übersetzten Sätzen, ist dann auch etwas an den Haaren herbeigezogen. Klar gibt es einige unforced errors, aber die finden überall ihren Platz (Aktuell sehr schön zu finden in einem neuen Buch eines Großverlags bei einem versierten und bekannten Übersetzer. Ich gehe davon aus, dass keiner das absichtlich macht.) und manche geschehen auch erst beim Satz/Layout, das NACH dem Lektorat kommt. Ist es gehäuft, nervt es. Bleibt es im Rahmen, Schwamm drüber. Hier tendiere ich eher zum Schwamm drüber. 
Buch 1 also hat alle aufzubieten, was man aus Kino und Comics sowie Büchern kennt: Menschlein, Androiden, Aliens und Predatoren. Die Story entwickelt sich nach und nach, erstattet der Android zumeist nur Bericht, wird die Weyland-Yutani-Cooperation weiterhin als dunkle Macht im Hintergrund mit Zielen, die nur ihrem Machtausbau dienen geschildert, sind die Militärs auf Kampf aus und die Bewohner von Planeten und Forschungseinrichtungen wollen nur in Frieden leben. Ebenso die vielen Arbeiter auf fremden Welten, die dort seltene Erze für WY abbauen. Die Colonial Marines unter Johnny Mains sind ein verschworener Haufen, die sich allesamt als gute Kameraden und Kämpfer sehen. Für den emotionalen Part sorgen ein kleines Techtelmechtel zweier Protagonisten und die Opferbereitschaft unter den Soldaten. Man bekommt also alles, was zu erwarten war und man in meinem Fall auch lesen wollte, fachgerecht mit den benannten kleinen Fehlerchen serviert und ists zufrieden. Der Autor hat seine Geschichte flott und actionreich umgesetzt, bietet dann einen Ansatz, der bisher in diesem Alien/Predator-Universum noch nicht da war und lässt das Ganze dann mit einem fetten Cliffhanger enden. Wer auf philosophische Phrasen und Diskussionen um den Sinn des Lebens verzichten kann und sich lieber dem temporeichen Zwist unter den sich fremden Rassen widmet, ist hier so richtig wie der Filmfreund, der die Saga weiterlesen will. Für höhere Ansprüche eher weniger geeignet, aber als Zeitverteib mit Wiedererkennungsfaktor ein netter Spaß mit einigem Blutvergießen über 380 Seiten schon gelungen.

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