Freitag, 8. Dezember 2017

(Mini-)Review, Trailer "Acts of vengeance"

Frank Valera ist Strafverteidiger, der auch die übelsten Zeitgenossen raushaut. Aber für die Familie bleibt keine Zeit. Nach einer Schulaufführung der Tochter, die er mal wieder verpasst hat, werden seine Gattin und das Mädchen ermordet. Da von der Polizei keine Ergebnissse kommen, nimmt er sich der Sache bald selbst an.

Wenn Firmen sich verkalkuliert haben, geben sie eine Gewinnwarnung raus und weil ich mich verkalkuliert hab, gebe ich hier eine Unterhaltungswarnung bekannt.
Der vorherige Film von Antonio Banderas - "Security" - konnte in meinen Augen als B-Actioner durchaus überzeugen. Jetzt ein feiner Trailer und ein Regisseur, den man wegen seiner Actionqualitäten schätzt, und der Boden für einen netten Rachekracher war bereitet -  bis er einem unter den Füßen weggezogen wird. In den ersten Einstellungen wird klar, dass man sich in Bulgarien befindet, was ja jetzt nicht so das Grausen verursacht. Auch die weiteren taugen noch für wenige Minuten. Bis die Stimme aus dem Off die Dresche, die Frank an einen Küchenmeister verteilt, unterbricht und zurück auf Anfang sagt. Man sieht das ganze familiäre Dilemma ablaufen - inklusive einem Cameo von Robert Forster, der seinem Schwiegersohn mitteilt, dass er dessen Stimme nie mehr hören will und welcher darauf den Film über schweigt (bis auf die Stimme aus dem Off, was das Schweigegelübde dann wieder ad absurdum führt) -, die Unfähigkeit der Polizei und einen Protagonisten, der sich dem exzessiven Suff hingibt und irgendwann die Lösung darin sieht, sich besoffen im Käfig vertrimmen zu lassen. Drama pur. Als ihn dann jemand aus diesem Teufelskreis rausholt, lässt er sich für den Kampf trainieren (Trainer: Isaac Florentine) und zieht los. Haut er jetzt so richtig auf die Kacke? Nope. Ne kleine Gruppe Russengauner kriegt zwar die Fresse voll, aber danach ist wieder reine Ermittlungsarbeit angesagt. Bis zum Finale ist Ruhe. Da gibt es dann den durch type-casting eh schon erwarteten Bösewicht, einige Schüsse, etwas Keile und gut ist. Also mehr Drama, viele ruhige Szenen und etwas Action. Da waren die Erwartungen von mir viel zu hoch und vielleicht können sich andere Filmfreunde an dem Gesehenen erwärmen, aber ich konnte es nicht. Die Spannung ist eher mau, mitfiebern tut man auch nicht so wirklich und so trödeln die 87 Minuten gemächlich vor sich hin. So kriegt man schlichtes Mittelmaß, das man auch in einer TV-Produktion hätte haben können. Gut gemeinte 4,5/10.
Der Film soll ja in Deutschland am 26.1.18  von Splendid in die Läden oder Shops kommen. Ein Kauf direkt bei Erscheinen wird von mir nicht getätigt, ich warte lieber, bis er günstiger wird.

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