Mittwoch, 21. März 2018

(Mini-)Review, Trailer "Prooi aka Prey"

Da war einmal ein Löwe in Holland, genauer in Amsterdam, darüber verärgert, das man auch ihn mit den unter Menschen üblichen Zwängen zum Veganer degradieren wollte. Also machte er sich bei nächster Gelegenheit vom Gefahrenacker und trieb sich auf der Suche nach einigen kleinen Häppchen in der Stadt rum. Zu wenig und zu klein, deshalb blieb der arme Kerl zu lange in der Stadt.

Hatte ich mich doch echt darauf gefreut, den von Zuschauern und Kritikern in Holland gleichermaßen verrissenen Film mit dem vermeintlich hässlichsten CGI-Löwen ever und dem endgültigen Absturz von Dick Maas zu befassen. Würde es so schlecht sein, wie The Asylum, würde es gar schlimmer sein und TomCatFilms(wäre doch irgendwie passend gewesen)-Niveau erreichen und dabei die Kosten vom BER und Stuttgart 21 zusammen überbieten? Sind die Darsteller tatsächlich derartige Laienschauspieler wie Politiker, wenn sie den Bürgern Versprechungen machen? Ist die Löwenmähne vielleicht gar das entlaufene Toupet des US-Präsidenten? Ich war auf all diesen Quark innerlich schon vorbereitet - und wurde bitter enttäuscht. Klar, kein Highlight im Schaffen von Dick Maas, und die einzigen echten Löwen sind jene, die man im Trailer hinter Gittern sieht. Ansonsten ist der zu groß geratene Kater entweder als Puppe oder als laue CGI-Fressmaschine unterwegs. Wenn man sich entschließt, dem Willen des Regisseurs zu folgen und den Film nicht zuuu bierernst zu nehmen oder zumindest die Ernsthaftigkeit unter genug Bier zu ertränken, kann man an dem Film schon einen gewissen Unterhaltungswert finden, da er durchaus auch Humor aufweist. Sei es der einbeinige Löwenjäger oder das Vater-/Sohn-Gespann, die dem Löwerich im Zoo eine Falle stellen wollen und zum Schluss selbst bis zum Hals drinstecken - wortwörtlich. Und unblutig ist der Film ebenfalls nicht geraten, wenn der Leo schon mal an der Bauspeicheldrüse knabbert oder nen Döner-Lieferanten mal kurz entkopft - aber der Typ hat sich eh wie ein Großkopferter Gauner aufgeführt, da kam das Zurechtstutzen gerade richtig. Und dass eine hungrige Großkatze in der Straßenbahn für leichte Aufmerksamkeit selbst bei Zappelphilippen und zugekifften Touris mit Alkoholproblemen sorgen kann, versteht sich von selbst. Wenn die Bestie dann ein kleines Kind im Kinderwagen happst (Da wird Leo von der Rückansicht gezeigt und auf Blutströme verzichtet), später auf nem Spielplatz ne etwas größere Blage umtatzt, ist es mit meiner Geduld gegenüber den Kritikern vorbei, die den Film so schlecht gemacht haben. Fürs Kino reicht es heute sicher nicht mehr, trotz der kleinen Anspielung auf "Amsterdamned", aber als B-Tier-Horror mit humorigen Einlagen, genügend Action, ner kleinen Liebelei - nein, nicht unter Löwen, das wäre dann ja ECHTER Tierhorror - und ner ziemlichen Menge Blut sowie ein paar Schreckmomenten, taugt der Film für das grinsende Grauen zu Hause recht gut. Wenn die werte Gattin aber mitbekommt, dass die versprochene Tier-Doku doch etwas zuviel Drehbuch hat, könnte ne strenge Diät drohen. Also Vorsicht bei der Filmauswahl. 6,5/10 (Obwohl ich ja wie eingangs erwähnt einen 1-er Kandidaten erwartet hab). Kein absolutes Muss, aber besser als jeder Lord Steven, nur dass für den Löwen kein Double sondern CGI bzw. ne Puppe genommen wurde. Okay, ich stell mir grad ne Steven Seagal-Puppe vor und hör lieber auf. 😂

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