Freitag, 8. Juni 2018

Buchreview "Die Macht des Präsidenten" M. Greaney

Mark Greaney für Tom Clancy. Bomben, Meuchelmord, Terror - nur Präsident Jack Ryan erkennt das Muster hinter all den scheinbar zusammenhanglosen Attacken. Aber kann er verhindern, dass Amerikas Erzfeind die Balance zwischen den Weltmächten für immer stört?

Nach dem schwachen, sehr schwachen Vorgänger von Grant Blackwood beweist Mark Greaney, dass es doch noch möglich ist, mit Stil und Story in die Nähe des einstigen Erfolgsautors Tom Clancy zu rücken. Es wird niemanden verwundern, dass sich die Handlung um einen russischen Präsidenten dreht, der eine Blaupause des derzeitigen Machthabers sein könnte. Und die Vorkommnisse, die ein Eingreifen der Amerikaner erforderlich machen, sind recht nah an Ereignissen der letzten 15 Jahre platziert. Und der Zustand der NATO ist ja von der Realität nicht weit entfernt, da braucht man nur einen Blick auf Nachrichten über die Bundeswehr zu werfen. Da die Story wie gewohnt pro Amerika ist, lässt man die Tatsache, dass die Amis aus Kosten- und Wählergründen mittlerweile lieber andere die Kastanien aus dem Feuer holen lässt, unbeachtet. Aber insgesamt hat Mark Greaney mit einer flüssigen Schreibweise und einem zurückgenommenen Detailwahn eines Tom Clancy die Aktivitäten des östlichen Kontrahenten schwungvoll und temporeich inszeniert. Und nachdem die ersten kleineren Vorgeplänkel durch sind, die Protagonisten auch einen Zugang zu feindlichen Elementen und ihre Pläne gefunden haben, geht es auch im Actionsektor hoch her. Da erinnert wirklich einiges an den verstorbenen Meister oder hin und wieder auch an den Kollegen DALE Brown. Die Rollen sind dabei klar verteilt, Freund und Feind deutlich auszumachen. Versehen mit einigen Härten (für einen Publikumsverlag) und endlich auch wieder einer größeren "Rolle" für Jack Ryan sr. ist "Die Macht des Präsidenten". Aber für die knapp über 800 Seiten 28€ zu verlangen, ist schon happig. Und da fragen sich die Verlage (wieder Publikumsverlage), wieso die Verkäufe rückläufig sind.                    

Keine Kommentare: