Mittwoch, 8. August 2018

Buchreview "Fuck you very much" A. Truhen

Aiden Truhen. Jack Price ist Drogengroßhändler, aber nicht irgendeiner, sondern der beste: clever, cool, smart - und unangreifbar. Dachte er zumindest. Bis er erfährt, dass die Seven Demons auf ihn angesetzt sind - eine exklusive, hocheffiziente Bruderschaft, die bösartigsten, gnadenlosesten Hitmen überhaupt. Sieben absolut tödliche Spezialisten, die nie aufgeben und noch nie einen Auftrag vermasselt haben. Aber Price nimmt den Kampf an und setzt damit eine Kette unfassbarer Ereignisse in Gang.

Nach "Run" also wieder ein Großgangster, der als Erzähler seiner Geschichte fungiert. Und das ist auch gleich das Manko, mit dem "Fuck you very much" leben muss: Ich habe das Buch NACH "Run" gelesen und da kommt es trotz aller Frechheit, rotzigemTonfall und schrägen Ideen nicht heran. Abgedreht, völlig überzogen und übertrieben, hier und da blitzt sogar Witz durch und man erfährt staunend diese sensationelle Neuigkeit, dass es im wahren Leben eben nicht zugeht wie bei Auseinandersetzungen von Jean-Claude van Ballett. Da müssen schon schwerere Geschütze aufgefahren werden. Dass hier Treue und Loyalität auf der Strecke bleiben ist klar, dass man mit Kopf und Gebein eines Toten einen anderen Kerl bei einem Drive-by erschießen kann, schon weniger. Ja, derart verrückte Szenen gibt es in dem Buch von Aidan Truhen schon, aber leider zu wenig. Zudem neigt sein Jack Price zum Schwafeln, sabbelt sich dann man über einige Seiten vom eigentlichen Thema weg, um dann gerade so den Bogen dahin wieder zu schaffen. Manchmal ist der Humor treffend, generiert den einen oder anderen Schmunzler, aber insgesamt ist das alles mit der Zeit zuviel des sinnfreien Rabatz. Skurril und abartig, schneller und einfacher Stil, der das Lesen vom Gangstertratsch erleichtert, abgehoben und leider auch ausgewalzt, war mir das denn doch irgendwie nicht gut genug, um mich mit einer schnoddrig vorgetragenen Gangsterballade UND Action zu unterhalten. Leider sind auch die ach so gefährlichen SEVEN DEMONS nur eine Ansammlung wirrer und ungefährlicher Schmusekätzchen, die für den ihnen zugeschriebenen Ruf wenig drauf haben. Und weil ich wie schon eingangs erwähnt den Vergleich zu "Run" aufgrund dessen Eindrucks auf mich ziehe, kommt "Fuck you very much" nur auf 6,5/10. Aber wer das Hirn auf Sparflamme schalten kann, sodass es gerade reicht, dem Erzähler zu folgen, könnte hier etwas mehr Freude an diesem seltsamen Spaß haben als ich - und man sollte eben nicht das andere erwähnte Buch kurz zuvor gelesen haben.

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