Dienstag, 14. August 2018

Buchreview "V-Fall Erde 3: Der Gegenschlag" T. Zola

Tom Zola. Die Heerscharen der außerirdischen Macht überrollen die menschlichen Streitkräfte.
Stabsunteroffizier Bernau findet sich im Chaos der schrecklichen Bodenkämpfe wieder, die Truppen der NATO müssen beständig vor dem vorpreschenden Gegner zurückweichen.
Der Krieg scheint verloren, da meldet sich der Kommandeur der GSG 9, Uwe Wegele, mit einem kühnen Plan zu Wort: Er will nicht länger zusehen, wie die Aliens die Erde erobern, und so bereitet er zusammen mit der Führung der Bundeswehr den Gegenschlag vor.


Tom Zola lässt es sich auch hier nicht nehmen, einige Anspielungen auf die politische Situation in Deutschland und auch international einzuflechten, die hin und wieder auch für ein Schmunzeln gut sind. Zu ernst nehmen sollte man das sowieso nicht, denn auch Band drei der Reihe "V-Fall Erde" ist ein Roman, eine erfundene Geschichte, die ausschließlich der Unterhaltung dienen soll und keine politische Meinung vorgeben will oder den geneigten Leser mit Fakten und Realitäten zuschütten will. Zumindest sehe ich das so. Und hey, das Retten der Erde geht so gut wie ohne Amerikaner vonstatten, die doch normalerweise und in ihrem Selbstverständnis die Einzigen sind, die ein solches Unterfangen auch erfrolgreich beenden können. Alleine deswegen gehören Autor und Trilogie nicht nur gelobt, sondern gleich als immaterielles Weltkulturerbe vorgeschlagen😀. An Action mangelt es wiederum nicht und der (bei-)titelgebende Gegenschlag ist schon recht feines SF-Kino, der sich verfilmt - ordentlich verfilmt - gut auf der großen Leinwand machen würde. Aber irgendwie kam mir plötzlich alles so vor, als müsste nun holterdipolter ein Schluss her, es geht dann doch sehr schnell und lässt ein paar Fragen offen. Militärische Auseinandersetzungen mit und ohne Aliens sind temporeich geschildert, machen denn auch keine Gefangenen bei den Charakteren und von den bekannten Figuren aus dem ersten Teil der Serie wird nicht jeder das Ende des Konfliktes erleben. Und hier kommt dann auch etwas Emotion ins Spiel, die besonders am Beispiel von Bernau festzumachen ist. Recht gute Sci-Fi-Action, die etwas abrupt endet und wenigstens mal nicht das sonst übliche Klischee eines total machtlosen Europa bedient, andererseits aber das inner- und außenparteiliche Gezänke zwar simpel aber auch einigermaßen glaubwürdig schildert. Ähnlich ist es mit der Uneinigkeit der verschiedenen Nationalstaaten. Und da ist der Autor dann schon wieder verflucht nahe an der Realität - obwohl es nur ein Roman und eine fiktive Geschichte ist. 6/10.

Keine Kommentare: