Freitag, 31. August 2018

(Mini-)Review, Poster, Trailer "China salesman"


China will in Afrika ins Geschäft einsteigen, also schickt man einen IT-Experten, der einen dicken Auftrag an Land ziehen soll. Der gerät mitten in ein von Streitigkeiten zerrüttetes Land, das kurz vor einem Bürgerkrieg steht und an dem auch ein Warlord ein gewisses Interesse hat.

Der Film protzt mit der Teilnahme von Steven Seagal (kein Grund zum Protzen) und Mike Tyson (Auch nicht gerade ein Highlight im Filmgeschäft), damit man für die Westler bekannte Namen aufs Cover klotzen kann. Viel zu tun haben die beiden Burschen eh nicht und dabei sieht dann Tyson wie selbstverständlich besser aus als Seagal. Gerade Seagal schaut geradezu lächerlich aus, wie er da rumsteht wie ein fetter T-Rex, der mit seinen Vorderpfoten gemächlich Luftwirbel zu erzeugen versucht, ansonsten bei jeder Bewegung einem Double den Auftritt lässt. Und nachdem er sich mal hat niederschlagen lassen (Ja, wahrhaftig), scheint er eingeschnappt und taucht kaum noch im Film auf, bewegen anscheinend verboten und über schnelle Bewegung reden wir erst gar nicht. Mike Tyson ist zumindest fitter und kommt bei der Action besser zur Geltung, aber das war es für ihn auch schon. Sein Warlord ist auch nicht gerade die beste darstellerische Leistung, aber das Niveau halten auch die meisten anderen Akteure, aber unterirdisch ist es schon, wie er in seinem Panzer sitzt und nach einem Treffer dann auf dem Sitz hängt, als wäre er gerade beim Sichten seines eigenen Filmes eingepennt. Ansonsten kommen wir zu der von mir zuvor bei den News erwähnten idiotischen und patriotischen Züge des Films. Der arme chinesische Vertreter wird immer unterschätzt oder gar gehasst, obwohl er doch nur Gutes will und die Chinesen ja ein derart freundliches Völkchen sind, dass man ihnen nichts Böses zutrauen darf. Und da alles ja auf einer wahren Geschichte basiert (Wahr ist hier wohl nur der Expansionswille der Chinesen nach Afrika), nutzt man jede Chance der beinahe willkürlich aneinandergeschnittenen Szenen, um das Reich der Mitte in glänzender Rüstung und mit wehenden Fahnen dastehen zu lassen. Mängel in der Erzählstruktur sollen mit Action übertüncht werden und so ziehen Panzer und schwere Waffen mehrfach ins Gefecht, das trotz eines zweistelligen Millionen-Dollar-Budgets stellenweise recht mies aussieht. Seagal ist mittlerweile längst vergessen, anscheinend hatte ihn die Unlust endgültig gepackt und er durfte wieder nach Russland reisen. Es passt einfach nichts zusammen, einige CGI sehen ebenfalls übel aus und dann kommt die chinesische Fahne ins Spiel, das weltweit bekannte Symbol des Friedens auf Erden. Es wird geschwenkt und geschwenkt, dass selbst Emmerich oder Bay vor Neid erblassen würden. Und dann kommt noch eine unschöne Portion Rassismus hinzu. eigentlich sollte man mit diesem Urteil ja vorsichtig sein, weil in der Welt heutzutage auch gerechtfertigte Kritik als Rassimus eingestuft wird, aber in diesem Film ist er so offensichtlich, dass es keine zwei Meinungen geben kann. Aus Sicht der Filmemacher mit ihrer "wahren Story" sind die Afrikaner zu blöd zum Wasserkochen und benötigen die Hilfe der menschenfreundlichen Chinesen. Selbstverständlich kann man auch bei einer rituellen Beschneidung eines Babys die Rückständigkeit der Afrikaner aus chinesischer Sicht mit Händen greifen und natürlich schreitet der Held ein. Trotz der Feuergefechte und Kämpfe ein übler Film, der noch dazu langweilt und mit 106 Minuten (DVD-Laufzeit) entschieden zu lang ist, wie er hier so dargeboten wird. 3/10.

2 Kommentare:

Shane Schofield hat gesagt…

Dein Opfer wird nicht vergessen werden...

Anonym hat gesagt…

Da konnte man sich fast so gruseln wie bei nem ordentlichen Horrorfilm.

Gruß
Harry