Mittwoch, 9. Januar 2019

Buchreview "Headhunt - Feldzug der Rache" D. Preston & L. Child

Douglas Preston & Lincoln Child. In New York treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der die Köpfe seiner Opfer als Trophäen behält. Doch er hinterlässt kaum verwertbare Spuren, und die Ermordeten scheinen nichts gemeinsam zu haben – außer Geld, Macht und keinerlei Skrupel. Geht im Big Apple ein Rächer um? Eine Welle der Hysterie stürzt die ganze Stadt ins Chaos. Mittendrin Pendergast und D'Agosta, die kaum einen Schritt weiterkommen und nicht ahnen, dass die Motive des Killers finsterer sind als die neun Kreise der Hölle. Quelle: Amazon.de

Waren die letzten Romane des Duos doch recht schwach und der Soloroman von Lincoln Child - "Der Luna-Effekt" - war gar unterirdisch. Eigentlich hatte ich ja vor, künftig die Romane der beiden Herren zu meiden, aber als ich in der Inhaltsangabe dann las, dass anscheinend in diesem Buch einige Punkte ausgemerzt worden sind, die mich zuvor eher abgeschreckt haben, griff ich doch zu. Und ich muss zugeben, dass mir diese Änderungen den Roman sympathischer machten. Endlich, ja endlich, ist Lieutenant D'Agosta wieder mit von der Partei und dafür die seltsame Constance außen vor. Und der Fall selbst ist zwar knifflig, aber nicht so abgehoben und in Mystery-Sphären verunglückt. Mit etwas Geschick gelingt es den Behörden Pendergast in den Fall zu involvieren und endlich tut er mal etwas für seinen Arbeitgeber, das FBI, statt um Constance herumzuscharwenzeln. Der Killer ist clever, schafft jegliche Sicherheitsmaßnahmen aus dem Weg und erledigt seine Opfer, deren Köpfe er mitnimmt.Während die Polizei und FBI nach Spuren suchen, bekommen es die mächtigen und reichen Bonzen der Stadt mit der Angst, Druck wird ausgeübt, die Pressemeute randaliert und setzt sich wie gewohnt über eine faire Berichterstattung hinweg, nutzt die sogenannte und viel zu weitgehende Pressefreiheit für Attacken unfairster Art gegen diverse Personen aus und D'Agosta muss sich während einer Pressekonferenz wie ein Trottel vorführen lassen. Ebenso vorgeführt haben ihn aber auch seine beiden Väter, denn so trottelig und ungeeignet für seinen Beruf hatten sie den Lieutenant noch nie dargestellt. Diente vielleicht dem Zweck, ihre Hauptfigur besser aussehen zu lassen, da sie ihn doch zurückhaltender charakterisierten. Aber ansonsten ist mit dem Buch doch wieder eine etwas angenehmere Seite der Reihe zutage gekommen und nach einer ruhigen Anfangsphase sowie einem leicht schläfrigen Mittelteil zieht die Story zum Ende hin wirklich an, Tempo und auch etwas Action rund um den Täter übernehmen jetzt den Hauptanteil an der Jagd nach dem Killer. Endlich mal kein Familiendrama mit Mystery-Einschlag um die Pendergasts und ihre Anhängsel, sondern wieder ein Kriminalfall, der Köpfchen erfordert. Leider wird D'Agosta nach der Entzauberung bei der Pressekonferenz dann zu einem Mitläufer degradiert, der einem angeschlagenen Pendergast zur Seite stehen muss. Und genau hier hätten die Autoren Pluspunkte sammlen können. Zum Einen damit, dass sie Pendergast als angeschlagen von den vorherigen Ereignissen schildern und er leicht schwächelt, abgelenkt ist und hinterher hinkt und zum Anderen, in dem sie D'Agosta das Feld überlassen und ihm hier die Hauptverantwortung und die Hauptrolle geben. Leider macht mir der Cliffhanger-Epilog auch wieder Angst, dass in den nächsten Büchern wieder mehr auf Familientradition gesetzt wird. Ich habe mich eh nur noch durch die Bücher "gemogelt", weil meine Frau sie unbedingt wollte und wenn ich sie schon bezahlen durfte (Die BÜCHER, liebe Freunde, die BÜCHER), dann lese ich sie auch. Insgesamt eine 6/10 mit Luft nach oben.

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