Montag, 11. März 2019

(Mini-)Review, Trailer "Traffik"

Eine Reporterin, die momentan bei ihrer Zeitung eh nicht gerade gut gelitten ist, weil sie sich beschwert hat, dass ein Kollege ihr einen Artikel stibitzt hat, an dem sie wochenlang gearbeitet hat, macht sich mit ihrem Freund und einem mit dem befreundeten Ehepaar auf in ein langes Wochenende außerhalb des Stadttrubels, um mal den Alltag zu vergessen. Dabei gerät sie in einen Fall, der ihrer Aufmerksamkeit würdig. 

Beginnen tut der Film mit einer kleinen Szene, in der eine Frau entführt wird, um dann in die Heiligen Hallen des Journalismus zu wechseln. Erster Eindruck der Protagonistin, die sich beim Boss (William Fichtner, wie in "All the devil's men" nur kurz dabei - am Anfang und dann zum Ende hin) über eine vom Kollegen geklaute Story beschwert. Zu recht, aber sie wird abgeblockt. Als dann die Geburtstagsfeier und die ganzen zwischenmenschlichen Beziehungen inklusive kleinerer und größerer Laster zutage treten, der Freund von Brea, der Journalistin, einen romantischen Plan verfolgt, wähnt man sich schon im TV-Film der Woche, der sich dem Thema "arme unterdrückte Frauen" widmet. Das hält sich so bis ungefähr zur Hälfte, wenn die beiden Paare zum Wochenend-Happening aufbrechen und an einer Raststätte Zoff mit patzigen Bikern bekommen. Mit einer netten, kleinen Verfolgungsjagd wird der bisher triste Verlauf etwas aufgepeppt. Und ab da steigert sich der Filmm allmählich, auch wenn er keine großen Überraschungen zu bieten hat. Die Biker und ihr britischer Chef (Luke Goss) merken, dass eines ihrer Opfer ein Telefon in die Tasche von Brea gesteckt hat, während sich beide auf der Toilette des Rastplatzes trafen. Jetzt nimmt erst die Bedrohung zu, dann die Action. Und eine Hetzjagd durch den Wald nimmt sich irgendwie aus, wie bei dem Kim Basinger-Film "While she was out" und es fliegen auch etliche Kugeln hin und her, treffen sogar. Zum Ende wird dann alles fast gut, der Zeitungschef ist begeistert, nur die Heldin etwas traurig. Zu Beginn des Films und speziell im Abspann wird auf die Schicksale von Menschen, die zur Ware wurden, verwiesen. Statistiken eingeblendet, Orte und Organisationen genannt, die besonders Frauen in die Sklaverei schicken. Die Grundidee (Unterdrückung von Frauen und auch ein gewisser schwelender Rassismus) geht dennoch im Film selbst irgendwie unter und jener entwickelt sich von einem müden TV-Thriller zu einem netten, nicht anspruchsvollen B-Film mit ein paar Actionsprenkeln in Hälfte 2. Location, Kameraarbeit, Darstellerleistung passen schon recht akzeptabel, um den Film nicht unters Mittelmaß rutschen zu lassen, aber eine einmalige Sichtung genügt völlig. 5,5/10.

2 Kommentare:

zult hat gesagt…

Wie steht es den um die Screentime von Luke? Im Trailer mischt ja hauptsächlich der schwarze Typ mit. Lohnt sich dass als Goss Fan?

Gruss
zult

Anonym hat gesagt…

Gossi ist hier länger am Werk als in einigen seiner anderen Filme. Ab dem Zeitpunkt, wo die Ische in der Raststätte das Telefon zugesteckt bekommt, ist er dabei. Besonders dann, wenn es an die Action geht. Hier geht mehr ab als in seinem letzten Schnarcher "Street Justice".

Gruß
Harry