Mittwoch, 31. Juli 2019

Buchreview "Das zweite leben des Nick Mason" S. Hamilton

Steve Hamilton. Nick Mason war immer ein sauberer Gangster. Bis einer seiner Kumpels einen verdeckten Ermittler erschoss. Nick hielt sich an den Ehrenkodex, verriet seinen Komplizen nicht und ging in den Bau. Totschlag, Mindeststrafe: 25 Jahre. Im Gefängnis wird Darius Cole, der Pate von Chicago, auf ihn aufmerksam und macht ihm ein verlockendes Angebot: Nick soll Coles Mann für besondere Aufgaben werden, sein Ausputzer - und dafür wird er ihn raushauen. Und so ist Nick nach fünf Jahren wieder draußen. Eigentlich könnte er jetzt sein Leben in Freiheit genießen. Wenn da nicht dieses Handy wäre, das man ihm bei der Rückkehr nach Chicago überreicht hat. Wann wird es das erste Mal klingeln? Quelle: Amazon.de

Mason, ein kleiner irischer Gauner, nimmt den Leser sofort mit auf der Reise durch sein Leben, das als Kleinganove mit einigen Kumpels aus dem Viertel begonnen hat und mit 25 Jahren Knast seinen negativen Höhepunkt gefunden hatte. Der Ehrenkodex kostete ihn seine Freiheit. Nach fünf Jahren Bau nimmt alles eine Wendung und ein Hardboiled-Roman alter Klasse nimmt seinen Lauf. Mithilfe der Unterstützung des einsitzenden Chicago-Paten kommt er raus - muss dem dafür aber seine Seele verkaufen. Was sich gut angehört hat, ist ihm aber zuwider und schon befindet er sich im Wettstreit seiner eigenen Gefühle und Moralvorstellungen. Als Mordbube hatte er sich nie gesehen. Er bekommt einen Aufpasser, der Regeln aufstellt und die rigoros durchsetzt. Familiäre Probleme hinsichtlich Ex-Frau und seinem Kind tun ihr Übriges, dass der Mann nicht zur Ruhe kommt - und dem Leser immer sympathischer wird. Und dabei bleibt es nicht. Ein Ermittler von früher hängt sich an ihn dran, eine Spezialeinheit, die ziemliche Freiheiten genießt,will ihn und bald auch den Ermittler loswerden, sein neuer Boss ist nicht zufrieden mit ihm. Ärger an allen Ecken und Spannung in kargen Worten und trockenen, knappen Sätzen und viel Atmosphäre aus der Welt des Verbrechens. Eine Portion Liebesgeschichte und einige Emotionen runden das Ganze dann doch zu einem gelundenen Krimi mit den Elementen des Hardboiled-Genres und einem Folgeteil, der vielleicht zeigt, ob es Nick Mason aus dieser Bredouille heraus schafft, in die er sich da hineingeritten hat. 335 Seiten guter, schnell und einfach zu lesender Unterhaltung für 7/10.

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