Donnerstag, 26. September 2019

Buchreview "Im Schatten der Geier" R. E. Howard

Robert E. Howard. In Whapeton herrscht das Faustrecht. Die anständigen Bürger der Stadt zittern vor den Geiern, einer gefährlichen Bande von Desperados, die überall dort zuschlagen, wo man es am wenigsten erwartet. Sie überfallen Kutschen und Geldtransporte, und selbst einsame Reisende sind nicht vor ihnen sicher. Auch Sheriff Middleton weiß keinen Rat. Bis er schließlich auf die Idee kommt, einen berüchtigten Revolvermann zu engagieren. Niemand in Whapeton ahnt, dass der eigentliche Ärger damit erst beginnt.

                             

Ein Western des Fantay-Autors, der im Jahr 1936 erschienen ist und in dem die derzeitigen Auswüchse der political correctness noch in weiter Ferne liegen. So sind die Frauen in diesem Buch eher Nebenfiguren und "klischeetreu" und der Rassismus ist noch in seiner Blütezeit. War halt damals eben so. Aber dieser Roman hebt sich auch von den üblichen Western ab, die damals mit ihren strahlenden Helden und den Saubermännern die Verkäufe beherrschten. seien es nun Max Brand, Zane Grey, Louis L'Amour und andere gewesen. Bei denen war auch alles zumeist klar verteilt, hier der Schurke, dort der Kämpfer für Gerechtigkeit und um das Herz der Frau. Da geht die Handlung schon in ene Richtung, die man aus späteren Werken eher kennt. Dreckig wie so mancher Italo-Western - und stellenweise auch so fies. Der Protagonist provoziert seine Gegner anfangs noch, um sie dann nach deren Reaktion umzulegen. Später spart er sich diese überflüssige Geste und räumt gründlich auf. Die Atmospäre einer kleinen Westernstadt im Goldland, die von einer Bande Goldräuber beherrscht und geknechtet wird, ist gut eingefangen und während der 150 Seiten langen Lektüre hat er den einen oder anderen kleine Twist eingebaut, der dem Buch auch gutgetan hat. Störend auf den Lesefluss hat sich leider die hohe Fehlerquote ausgewirkt. Wenn - mehrmals - mitten im Satz Punkte gesetzt sind (wie auch schon bei "Flucht aus New York" moniert), stört das. Anderes erklärt sich eher dadurch, dass da beim Satz und Layout etwas nicht ganz gepasst hat. Für Westernfans, die nicht nur die heile Welt aus dieser Zeit, wie sie in etlichen Filmen mit Audie Murphy z. b. gezeigt wurde, mögen, sind hier richtig. 6,5/10 für einen netten und ordentlichen Happen für Zwischendurch.

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