Buchreview "The pharaoh key - Tödliche Wüste" D. Preston & L. Child

Douglas Preston & Lincoln Child. Was tut man, wenn man weiß, dass man nur noch zwei Monate zu leben hat? Gideon Crew geht auf Schatzsuche, denn soeben hat ein jahrelanger Rechenprozess den mysteriösen Phaistos-Diskus entschlüsselt. Zusammen mit Manuel Garza bricht Gideon in eine gottverlassene Wüstengegend an der Grenze zwischen Ägypten und dem Sudan auf. Bereits bei der abenteuerlichen Anreise verlieren sie ihre gesamte Ausrüstung und fast alles Bargeld. Und am Zielort angelangt, müssen sie feststellen, dass sie nicht die Einzigen sind, die sich plötzlich für eines der menschenfeindlichsten Gebiete der Welt interessieren. Quelle: Amazon.de

Es kommt wirklich darauf an, welche Ansprüche man an das Buch hat. Wer einen Roman im Stile der Pendergast-Reihe erwartet, ist hier völlig falsch. Irgendwie gruselig ist er auch nicht und ausgefeilt, mit einer den Leser fordernden Story, die sich komplex und tiefsinnig entwickelt, kann er ebenfalls nicht dienen. Also, wer die große Literatur erwartet, spart sich das Geld besser. 
Aber wer wie ich mal eine Abkehr von der Welt des Pendergast wollte und wem leichte und lockere Abenteuergeschichten gefallen, die an Indiana Jones oder auch frühe Werke von Clive Cussler erinnern (nicht ganz so actionreich), der kommt hier auf seine Kosten. Verborgene Schätze, vergessene Völker, Reisen durch unbekanntes Land und Begegnungen mit Völkern in anderen Regionen unserer Welt, Heldentum und Misstrauen, Akzeptanz und Feindschaft - alles drin. Auch wenn die Motivation, dieses Abenteuer durch Gideon Crew und Garza anzuleiern, etwas fragwürdig hinsichtlich der Moral scheint, ist es ein fein unterhaltendes Werk, das keinerlei Anspruch auf literarische Fenkost erhebt. Ein temporeicher Abeuteursnack, der all die Ingredenzien enthält, die zu einem solchen Buch gehören: fremde Zivilisation, unbekannte Riten, ungewohnte Sitten und Rettungen in letzter Sekunde. Alles schon mal gelesen? Klar, aber in letzter Zeit eher weniger und daher tat diese Abwechslung recht gut. Ganz leichte, flockige Kost für den Schnelllesemodus, spaßig, aber halt nicht sonderlich neu. Aber wer genaus dies erwartet, wird seine Freude dran haben. Trotz einiger emotionalen Momente wird nicht alles aufgelöst und auch nicht jedes Geheimnis gelüftet. Auch mal ne Abwechslung. 7/10 auf Mainstreamniveau.