Montag, 2. September 2019

Buchreview "Rote Rache" J. R. Lansdale

Joe R. Lansdale. Endlich dürfen Hap und Leonard ihren ersten richtigen Auftrag für Marvin Hansons Privatdetektei übernehmen: Sie sollen einen Doppelmord aufklären, der allerdings schon Jahre zurückliegt. Bei ihrer Recherche stoßen sie auf eine bluttrinkende Vampirclique, noch mehr Morde - und überall die rote Teufelsfratze. Tatkräftig unterstützt von einem umtriebigen Reporter und einem Computerprofi müssen sie allmählich erkennen, dass der Fall immer größere Kreise zieht und der Killer von damals jederzeit wieder zuschlagen kann.

Wortgefechte und Kabbeleien, Humor neben ernsthafter Ermittlungsarbeit. Ja, das Duo arbeitet. Für Marvin in seiner Detektei. Ein Krimi, der schnörkellos erzählt wird und neben einem gewissen Spannungslevel wie gewohnt von den Frotzeleien der beiden Hauptfiguren lebt. Dass Joe R. Lansdale dabei auch immer wieder den Finger in die Wunden der heutigen Gesellschaft legt, Tabus bricht und der Menschheit einen Spiegel vor die eingebildete Nase hält, geht dabei zwar nicht unter, wird aber in einer Form geboten, die sogar solche Thematik unterhaltsam und flott in Szene setzt. Zwischen etlichen Schmunzlern ob der "Gewählten" Ausdrucksweise der Freunde zuckt immer wieder der Gedanke auf, wie recht der Autor mit seinen Beobachtungen doch hat. Da gerät die Handlung um den eigentlichen Fall fast in den Hintergrund. Und auffällig ist auch, dass der Autor sein Universum immer weiter ausdehnt. Figuren aus anderen Romanen aus seiner Feder erhalten immer mal wieder einen Auftritt in der Reihe. Auch das kommt dem Spaß an der Lektüre entscheidend zugute. Die ganzen Querverbindungen zu finden und zuzuordnen ist ein nettes Spielchen im fiktiven Leben des Duos. Was hätte das für eine geniale TV-Serie werden können, hätte man die Serie nicht abgebrochen, gecancelt und in die Tonne getreten. Und eine deutsche Veröffentlichung fürs (Sammler-)Heimkino war schon mal gar nicht drin. Wenigstens habich noch die Bücher. 9/10.

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