Donnerstag, 7. Mai 2009

Buchreview "Der Verrat aka Der große Verrat"


Vince Flynn.Ein blutiger Anschlag auf die Wagenkolonne des demokratischen Präsidentschaftskandidaten erschüttert Amerika kurz vor der Wahl. Der Kandidat überlebt, doch seine Frau sowie achtzehn weitere Personen finden den Tod. Alles deutet darauf hin, dass der Anschlag von moslemischen Fundamentalisten ausgeführt wurde, doch CIA-Direktorin Irene Kennedy und FBI-Special-Agent Skip McMahon werden unerwartet mit brisantem Bildmaterial konfrontiert, das den Verdacht nahelegt, dass auch einflussreiche Kreise in den USA in die Tat verwickelt sein könnten. Mitch Rapp, der Anti-Terror-Spezialist der CIA, findet den Attentäter, der seine auftraggeber jedoch nicht kennt. Erst die geheimen Informationen seiner Chefin führen ihn auf die Spur der wahren Urheber, die es zu fassen gilt, bevor die neue Regierung vereidigt wird. Rapp folgt den Drahtziehern auf die andere Seite des Atlantiks nach Mitteleuropa, um sie unschädlich zu machen und die amerikanische Demokratie vor schwerem Schaden zu bewahren.

Hier wird den Politikern, die wahrlich keine Heiligen sind, wenn es um leere Versprechungen oder die Mittel zum Erreichen ihrer Ziele geht, denn doch ein ganz ordentliches Ding untergejubelt. Nicht dass ich jetzt auf die Idee käme, die Politbonzen jeglicher Couleur und die Pilotfische, die sie umschwärmen zu verteidigen, doch dieses rücksichtslose Ränkespiel wird sich in natura wohl doch (noch) keiner trauen - nicht einmal ein Amerikaner. Das sind denn doch eher Dritte-Welt-Methoden. Natürlich wird nach dem verheerenden Anschlag Mitch Rapp auf die Fährte der vermeintlichen Täter gesetzt, um sie seiner Arbeitsplatzbeschreibung entsprechend zu eliminieren. Doch im Laufe der Ermittlungen wendet sich das Blatt immer mehr. Neue Verdächtige tauchen auf, anonym erhaltenes Beweismaterial zeigt eine neue Richtung an. Und Rapp kann abgesehen von seinen engsten Freunden niemandem mehr vertrauen. Kann ein Präsidentschaftswahlkampf in den USA tatsächlch so eskalieren? Sind die Kandidaten zu allem fähig? Wer ist der wirklich Drahtzieher hinter dem katastrophalen Anschlag und wer war eingeweiht oder ist gar ein Mittäter? Rapp arbeitet sich in seiner unnachahmlichen Art mit Härte, Intelligenz und Geschick an Täter und Hintermänner heran und führt sie fast alle ihrer entsprechenden Strafe zu.
Ein neuer actionreicher Auftrag für Mitch Rapp, bei dem auch die Charakterisierung der verschiedenen Hauptfiguren nicht zu kurz kommt und bis auf wenige Ausnahmen auch nicht das übliche Gut-/Böse-Schema klar ersichtlich ist, sodass auch der Leser anfangs nicht direkt mit der Nase auf die wahren Schuldigen gestoßen wird. ein bißchen dick aufgetragen hinsichtlich der neuen "Qualität" des Wahlkampfes und vor allen Dingen des Motivs zu einer solchen Tat, versorgt Flynn den geneigten Konsumenten wieder mit den erwarteten Ingredenzien in seinem neuesten Werk. Wie vielerorts publiziert, gehört Flynn mittlerweile tatsächlich zu den etablierten Größen im Bereich des Politthrillers, obwohl ich gerade diesen Roman nicht unbedingt als einen seiner besten bezeichnen würde, ist er immer noch um Längen besser als viele, die schon auf eine Stufe mit Ludlum oder Clancy gehoben werden. Warum der Verlag das Buch nach drei Monaten von "Der Verrat" in "Der große Verrat" umtitelte (Marketing?), bleibt wohl sein Geheimnis. Mich zumindest hat es dazu veranlasst zu überprüfen, ob ich nicht vielleicht doch ein Buch verpasst habe. glücklicherweise war dem nicht so, aber die Zeit hätte ich mir sparen können.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was sollen die Bücher? Ich dachte, das ist ein Movie-Blog? Verfilmt ist es interessant, Lesen kostet nur unnütz Zeit. Stellt das mit den Büchern ein.

Shane Schofield hat gesagt…

Das ist MEIN Blog und deswegen wird veröffentlicht was ich für richtig halte. Ausserdem sollten manche Leute eher mal ein Buch lesen, dann schreibt man auch nicht so ein Dreck...