Donnerstag, 1. Oktober 2009

Buchreview "Reloaded"

Jack Henderson. Die junge Jeannie Reese ist DIE Koryphäe der amerikanischen Geheimdienste auf dem Gebiet der IT-Branche. Zusätzlich zu den bekannten Überwachungsorganen hat sie noch ein Programm entwickelt, das die bisherigen absolut in den Schatten stellt. Durch Zufall stößt sie auf Informationen, die die Welt an den Rand des Abgrunds führen könnten. Bei ihren Recherchen findet sie den von der Welt abgeschotteten John Fagan, der sich als Hacker seit Jahren anonym durch die Welt des Internet bewegt. Zusammen versuchen sie, einer umfassenden Verschwörung auf die Spur zu kommen und weitere Anschläge zu verhindern. Ein weiterer Thriller um die Tücken des www - das war meine Intention beim Kauf dieses Buches. Von mir erwartet war etwas mehr Action als bei Charles den Tex und gehaltvoller als z.B. der Film "Das Netz" mit Sandra Bullock (von dessen Sequel ganz zu schweigen). Herausgestellt hat sich das Ganze als ein First-Class-Verschwörungsthriller, der ganz nebenbei sämtliche Paranoiker der Welt aufs Feinste bedient und in ihrer Meinung der totalen Überwachung nur bestärkt (wenn das Schäubi gelesen hätte). Was der Klappentext nicht verrät: Die Ausgangssituation ist der 11.9.2001. Das Thema wurde ja schon etliche Male in Buch-und Filmform beackert, aber nie so gekonnt wie von Jack Henderson. Absolut realistisch schildert er, wie die Überwachung überhand nimmt, die Bürger ausspioniert werden, aber das Netz auch gegen die Machthaber verwendet werden kann. Bei ihrer Jagd nach Informationen stoßen die Protagonisten auf weitere Hacker, die sich mit ihnen gemeinsam dem neuen Feind stellen, der nach den Anschlägen von 9/11 weitere Aktionen auf die Fahne geschrieben hat, die die Welt vollkommen verändern sollen und durchaus stellenweise Erinnerungen an die berühmt-berüchtigten Turner-Tagebücher wecken, ohne deren rassistische Hetze hervorzuheben. CIA, FBI, NSA usw. - die gesamte Buchstabensuppe der US-Gehiemdienste gehört zu den Verdächtigen. Mord und Entführung werden angeordnet, Milizcamps per Bombardement geplättet, Erstschläge vorbereitet. Wie kann man das verhindern? Mal abgesehen davon, dass der Autor durchaus fähig ist, über den Tellerrand hinaus zu schauen (die Immobilien- undBankenkrise hat er schon 2005 - das Erscheinungsjahr des Romans - in einem Nebensatz vorhergesagt), hat er ein bedrohliches und gar nicht so abwegiges Szenario entwickelt, das vor Spannung und Action teilweise nur so strotzt. Sicher sind manche Charatere recht plakativ, doch das behindert die Story überhaupt nicht. Seine Verbindung der virtuellen und materiellen Welt um eine Saga wie man die Weltmacht USA wirtschaftlich und militärisch durch Anschläge und Attentate in eine Katastrophe führen kann, ist hervorragend zu einem absoluten Thrillerkracher verwoben worden, der Hoffnung auf mehr von Jack Henderson macht (laut Verlag in Vorbereitung, was immer das bei denen heißen mag).Grandios, überragend, überzeugend!!!! Absoluter Einkaufstipp.

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