Ein Film der polarisiert – verdammt, wie ich dieses Wort hasse, doch ja, dieser Film tut es! Seit etlichen Monaten wird im WWW viel geschrieben und dieses filmische Erzeugnis hochgejubelt (tendenziell eher kaum) oder als der perverseste Dreck aller Zeiten verrissen. Nun möchte auch ich zu diesem Machwerk meinen Senf dazugeben, da dieses einen Eindruck hinterlassen hat.
Ganz kurz zur Story:
Ein abgehalfterter Pornostar im Ruhestand, geplagt von Geldsorgen und der Verantwortung für Frau und Kind, wird von einer ehemaligen Kollegin auf sein Interesse an einer Mitwirkung in einem „künstlerischen“ Pornofilm angesprochen . . . Die Kohle lockt und der Vertrag wird unterschrieben, ohne zu wissen, was die „Rolle“ beinhaltet, wenngleich der Regisseur ein sehr eigenwilliges Individuum zu sein scheint. Natürlich ahnt man schon jetzt, dass den Protagonisten wohl einiges mehr als ein normales Fick-Filmchen“ erwarten wird.
Das erste Drittel des Films beginnt relativ ruhig und lullt den Zuschauer ein wenig ein. Das ändert sich jedoch schlagartig nach Beginn des eigentlichen Pornodrehs. Fast ohne Verschnaufpause folgen krude Situationen, psychische und physische Brutalitäten der „feinsten“ Sorte und hässliche Abartigkeiten. Von Szene zu Szene steigert sich der Härtefaktor um einiges, auch wenn dankenswerterweise einige Sequenzen wie im Drogenrausch des erbarmenswerten Hauptdarstellers eingefangen werden (welches der Ertragbarkeit allerdings in kaum erheblichem Maße hilft).
Mich reizte dieser Film natürlich genau wegen der im Netz kursierenden Aussagen über die unglaubliche Härte der dort gezeigten Szenen, da auch ich im Laufe meiner „Horrorfilmgucklaufbahn“ einen gewissen Abstumpfungslevel erreicht habe und die meisten Filme ohnehin nicht halten können, was der Covertext verspricht. Dieser Film hat zugegebenermaßen meinen Puls um einige Taktzahlen erhöht. Er ging mir unter die Haut, was ich seit MARTYRS in dieser Form nicht mehr erlebt habe. Dabei wartet der Film nicht nur mit eindringlichen, brutalen Sequenzen auf, sondern lässt den Zuschauer oftmals durch die im eigenen Kopf entstandenen Bilder leiden. Der Stresslevel wird zusätzlich noch dadurch erhöht, dass der Film wirklich gut gemacht ist und keineswegs amateurhaft daherkommt. Nur zu gerne hätte ich ihn gedanklich in der „hirnlosen Trashscheiß-Ecke“ weggeparkt, was einiges erträglicher gemacht hätte. Für mich persönlich jedoch war nach Ende des Films die Erkenntnis am schlimmsten, dass keiner der sogenannten Tabubrüche dieses Films so weit weg von unserer heutigen Realität ist, wie man es sich gerne einreden möchte. Es gibt so viele (viel zu viele) verdammt kranke und degenerierte Lebewesen auf dieser Erde, für die sicherlich auch die eine oder andere Gewaltfantasie dieses Werkes ein ausgesprochenes Vergnügen darstellen würde und das Leute, macht mich letztendlich wirklich fertig.
Ein schlechter Film? Nein, sicher nicht! Ein Film, den ich mir ein zweites Mal anschauen würde? Nein, auf keinen Fall! Ein Film, den Ihr Euch ansehen solltet? Entscheidet selbst!
2 Kommentare:
Danke erstmal das du dich an den Film gewagt hast.
Mir gehts ähnlich mit abgestumpft und so, aber ich denke nach deinem Urteil werd ich mir den Film mal geben.
@Psychorabbit84: Viel "Spaß" kann ich Dir bei diesem Film wohl nicht wünschen, doch ein interessantes Filmerlebnis wird es wohl schon. Ich bin gespannt, welche Meinung Du zu diesem Machwerk hast.
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