Mittwoch, 9. Februar 2011

Buchreview "Der Schacht"

Joseph Garber. Jeden Morgen vor Arbeitsbeginn genießt Dave Elliot die Stille seiner Chefsuite im 45. Stockwerk eines New Yorker Bürohauses. Doch an einem bestimmten Tag ist alles anders. Dave fühlt sich bedroht, scheint von Menschen umgeben, die ihm ans Leben wollen. 24 Stunden hat er Zeit, herauszufinden, warum.
Jeden Morgen um kurz vor 7.00 Uhr genießt Dave Elliott noch einmal die Stille seiner Chefsuite im 45. Stock Midtown New York, bevor sein Arbeitstag beginnt. Aber dieser Tag ist anders als alle zuvor: An diesem Tag versucht jeder, der Dave begegnet, ihn umzubringen. Sein Chef macht den Anfang, als er ihm mit durchgeladener Pistole und der festen Absicht, ihn zu erschießen, gegenübertritt. Und der fünfzigstöckige Büro-Tower scheint zu wimmeln von Leuten, die nur eines wollen: Dave Elliotts Leben. Er kennt keinen Grund, weiß nicht, wer alles beteiligt ist, kann über die Hintergründe und Hintermänner nur rätseln. Er weiß nur eines: er wird ihnen den Triumph nicht gönnen und alles tun, um zu überleben.
Kein Buch für Freunde der ernsthaften Literatur, doch das Grundkonzept funktioniert richtig gut, auch wenn - wie von mir erhofft - kein fetzig-rasanter Reißer im Stile von Matthew Reilly draus geworden ist (Hätte ich das Buch damals in die Fänge bekommen, bevor uns Reilly mit Action verwöhnte, wäre die Kritik vermutlich besser ausgefallen). Dazu machen die Rückblenden den Fluss und das Tempo etwas zu sehr kaputt. Naja, der Protagonist war mir anfangs auch nicht so recht sympathisch. Davon abgesehen macht die Lektüre was her. Viel macht hier der Kampf zwischen dem ehemaligen Vietnamsoldaten Elliott und seinen ebenbürtigen und zahlenmäßig weit überlegenen Gegnern aus. Obwohl Garber auf blutrünstige Szenen verzichtet und Elliott eher als Vermeider von Tötungsdelikten darstellt, kommt es zu einigen Opfern, die auch die innovativen Fallen fordern, die Elliott im Laufe der Zeit seinen Kontrahenten stellt. Lange bleibt Elliott wie der Leser auch im Unklaren, was um ihn herum vorgeht, mit welcher Motivation man seinen Tod verfolgt. Trotz des zumindest angedeuteten, teilweisen Happy-Ends ist "Der Schacht" ein zügiger, ziemlich solider und raffiniert in Szene gesetzter Thriller, der atemberaubende Momente zu bieten hat und durchaus jedem, der Thriller auf seiner Bücherliste hat, nur empfohlen werden kann. Da OOP habe ich mir mein Exemplar auch erst über amazon beschaffen können.

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