Sonntag, 13. März 2016

Buchreview "Divine - Blick ins Feuer" C.K. Tardif

Cheryl Kaye Tardif. CFBI-Agentin Jasmine McLellan und ihr Team sind nicht nur übersinnlich begabt, sondern auch auf der Jagd nach einem Serienbrandstifter, der bereits das Leben von drei Opfern auf dem Gewissen hat.

Jasmine McLelland und ihre Kollegen Ben und Nastassia ermitteln im Auftrag ihrer Divine Ops für das CFBI, die kanadische Bundespolizei. Im vorliegenden Fall haben sie es mit einem Serienbrandstifter zu tun. Ihnen zugeteilt wird auch Brandon Walsh von der Behörde für Brandstiftung. Die Begeisterung darüber ist im Team eher geing, aber sie können nichts dagegen tun. Gemeinsam ermitteln sie in dem vorliegenden Fall, dass dieser durchaus Parallelen zu den vorhergehenden Brandstiftungen aufweist. Zudem erhält Jasi bald von einer Pressedame mit Namen Cameron Prescott weitere Informationen, die zur Gefangennahme des Täters führen könnten. Verdächtige gibt es genug. Also wird es nicht so einfach wie nach der Information durch die Pressetrine geglaubt. Im Fortgang der Ermittlungen verdichten sich die Anzeichen, dass in diesen Fall mehr Schuldige verwickelt sind als man annehmen sollte. Selbst die Opfer können nicht unbedingt mit der berühmten Weißen Weste in ihrem Dossier protzen. Dennoch kommen sie dem Täter immer näher und damit wird es auch für die Kollegen gefährlicher, aber insbesondere Jasi ist dem Tode näher als sie sich je gewünscht hat.

Ich hatte mich ja schon einmal mit "Wilder Fluss" an einem Buch von Cheryl Kaye Tardif versucht und fand mich bitter enttäuscht wieder. Der Verleger meinte damals zu meiner Rezension, dass ich wohl die falsche Zielgruppe sei. Ich geb es ja ungerne zu, aber recht hat er, der gute Mann. Dennoch hat mir der Luzifer-Verlag freundlicherweise für einen zweiten Versuch das Rezesionsexemplar von "Divine - Blick ins Feuer" zur Verfügung gestellt. Und was kam dabei heraus? Leider wieder nur so ein Wannabe. Das Buch wäre so gerne ein richtiger und spannender Thriller, der vor Tempo nur so strotzt und mit falschen Fährten den Leser gut unterhält. Was mich daran gestört hat? Leider die Figuren und wie sie geschildert wurden. Ebenso wie in "Wilder Fluss" sind die Frauen mehr oder weniger platte Ischen, die die Kerle nur auf deren Triebe reduzieren und jeden Mann in der Umgebung für einen schändlichen notgeilen und perversen Rammler halten, während gerade diese Jasi ja sooo neidisch auf das viele Holz vor der Hütte von Kollegein Nastassia ist, weil sie selbst noch nicht mal ne halbvolle Streichholzschachtel zu bieten hat. Und als dann dieser Brandon Walsh auftaucht, geht ihr erster Blick in Richtung Lendenbereich, um abzuschätzen, ob es reicht, auf Armeslänge wegzubleiben, um nicht in "verhärtete" (oder um beim Holz zu bleiben, Knüppel ausm Sack) Gefahr zu geraten. Und ganz nebenbei kommt die Truppe oftmals derart überheblich rüber, dass ich ihnen selbst gerne Feuer unterm Arsch gemacht hätte. Rationales Denken geht ihnen oft ab und trotz ihrer PSI-Fähigkeiten liegen sie mit ihren Ermittlungen paranormal oft daneben. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Tja, was die anderen Mitspieler dieses Drama angeht, hat man sich sehr viel Mühe gegeben, die schlecht und mies darzustellen, ihnen jede unerträgliche Charaktereigenschaft anzudichten, dass es doch zu klischeehaft ist, um noch allzu ernst genommen zu werden. Sympathische Figuren ist also Fehlanzeige. Aber diesmal gibt es auch positive Anmerkungen. Die Autorin hat sich nicht mit mehreren Themen verzettelt und hätte mit diesem Thriller mit paranormalen Anleihen durchaus etwas Brauchbares anbieten können.Viele Verdächtige, falsche Fährten, Mord und Brandstiftung, Anschläge - die Zutaten können sich also sehen lassen. Zunichte gemacht wird das leider von der Figurenzeichnung und der doch sehr deutlichen Schwarz-Weiß-Malerei. Gerade bei Jasmine fühlte ich mich oft in einem Girlie-Thriller, der gezwungen Bravo-Niveau und die dazu passende Zielgruppe erreichen wollte. Nicht ganz so gruselig schlecht wie "Wilder Fluss", aber über gut gemeintes Mittelmaß und Kopfschütteln über das Bild der Männer und Frauen in dem Buch kommt es leider nicht hinaus. Wäre in einem dieser unkritischen Massenverlage besser aufgehoben und würde in den Buchregalen der Läden sicher bei den gelangweilten Hausfrauen gut verkauft werden. Eine Kaufempfehlung kann ich da leider nicht aussprechen. Bessere Figuren und es wird vielleicht etwas.

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