Freitag, 30. November 2018

Buchreview "Wasteland - Schuld und Sühne" R. Blake

Russell Blake. Fünf Jahre nach dem Kollaps schlägt sich der ehemalige Texas-Ranger Lucas Shaw durchs Ödland, in dem es nur eine Regel gibt: Töten oder getötet werden. Als eine rätselhafte junge Frau mit einer verzweifelten Bitte in sein Leben tritt, muss Lucas sich einer unmöglichen Herausforderung stellen und einen Feind bekämpfen, der vor nichts Halt macht.

Und wieder ein gewohnt starkes Cover von Michael Schubert. Wäre der schon vor 30 Jahren aktiv gewesen (Okay, war er bestimmt damals schon als Windel-Dauerbefüller bei den Eltern) im heutigen Job, hätte ich es schwer gehabt, zwischen seinen guten Covern und der ebenfalls damals starken Arbeit des leider verstorbenen Günter König zu wählen, wer der Bessere ist. Wie der frühere König verweist das Bild schon deutlich auf den Inhalt. Es hat viel von Western-Art an sich und genau dahin hat sich die Welt im Prinzip auch wieder zurückgebombt und gekrankt. Selbstgemachte Katastrophen, seien es nun Waffen, Natur oder aus dem Chemiebaukasten bzw. Versagen der Gierbänker und erwartetes Versagen der Politik weltweit, haben die Zivilsation gewaltig zurückgeworfen. Überlebt haben nicht viele und in den südlichen Regionen der USA herrscht das Gesetz des Stärkeren in einem kargen Land, in dem Wasser und andere überlebenswichtige Dinge rar geworden sind. Banden durchziehen die verwüsteten Wüsten, um jeden auszurauben oder zu töten, den sie treffen. Gesteuert von einigen Banden - auch welche mexikanischen Ursprungs, die die Grenze noch nie so leicht passieren konnten - werden ganze Städte und Landstriche beherrscht. Es gibt nur wenige Oasen der Ruhe und die sind stark bewehrt. Also das beste Szenario für eine Art Mad Max-Western. Der Held des Buches will eigentlich nur seine Ruhe, doch das funktioniert nicht und er gerät in eine sache, die ihm über den Kopf wächst und wegen der alle seine Freunde ermordet werden. Eine geheimnisvolle Frau trägt ihr Teil zu dem Chaos bei, das über ihn hereinstürzt und ihn ohne Vorwarnung wieder auf den Pfad des Kriegers treibt. Westernelemente der etwas moderneren Art, mit einer Prise Mad Max, der ja bei einer solchen Dystopie immer als Vergleich herhalten muss, aber wenigstens sind bis jetzt keine Zombies aufgetaucht. Seine Erlebnisse sind auch so schrecklich genug und die verborgene Motivation der Frau hat noch so manche Überraschung für ihn übrig. Und eben auch Action. Ich mag ja die Schreibe von Russell Blake eh recht gerne, aber mit diesem Such hatte er mich von Seite 1 an gepackt und nach einigen Stunden fragte ich mich beinahe, warum ich das Buch aus der Hand lege.? Ich war durch damit, 365 Seiten in einem Happs verschlungen. Schneller Stil, Abwechslung, mindestens ein Geheimnis und Action satt, aber nicht zu brutal. Ein Page-Turner für alle, die die volle Dröhnung Unterhaltung wollen, ohne sich mit zu ausführlichen, möglicherweise auch noch komplexen Sätzen und Charakterisierungen herumplagen wollen. Kurz, knapp, prägnant - gut. Bitte mehr davon Luzifer-Verlag.8/10. Und man sollte mal einen Blick in die Vorschau des Verlages werfen. Viele, viele schöne Neuankündigungen - und alle von Michael Schubert verziert. Der sollte mal ein paar Poster erstellen lassen und sie dann mit Autogramm verzieren. Ich wäre der Erste, der so unverschämt ist, eines geschenkt haben zu wollen, hähä.

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