Donnerstag, 17. Januar 2019

Buchreview "Die Beschützer 2: Zeit des Erwachens" D. v. d. Boom

Dirk van den Boom. Eine massive Explosion zerstört einen unterirdischen Komplex in der Nähe von Stuttgart – doch gibt es wirklich keine Überlebenden? Ein genialer Ingenieur erwacht aus einem langen Schlaf – und er muss sich einen neuen Lebenszweck suchen. Ein gewiefter Börsenprofi nimmt die falschen Pillen – oder sind es doch die richtigen, um seiner Existenz eine neue Richtung zu geben?
Drei Schicksale, eng verknüpft mit denen von Dr. Hand, Sin Claire und den anderen Beschützern, vor allem als eine jahrelang unerkannt operierende Geheimorganisation sich gezwungen sieht, an die Öffentlichkeit zu treten. Es ist wahrhaftig für viele eine Zeit des Erwachens.


Das ist leider der letzte Band um eine Gruppe Superhelden deutscher Herkunft. Mangels Absatz wurde die Serie leider eingestellt, obwohl sie nach dem ersten Buch von Martin Kay auch mit dem zweiten genug Potenzial bewiesen hat, weitere Abenteuer mit den Lesern teilen zu dürfen. Einziger grober Mangel für mich sind die beiden Titelbilder. Wieso haben da nicht Timo Kümmel und Mark Freier Hand angelegt? Und an einen Michael Schubert vom Luzifer-Verlag da noch gar nicht gedacht, der meines Erachtens der momentan beste Cover-Illustrator auf dem europäischen Markt ist.
Auch die zweite Story weiß eigentlich gut zu unterhalten. Wartet mit neuen Helden auf, mit alten Problemen, einer senstionsgierigen Presse, dunklen Hintermännern und der Politik sowie den Ermittlungsbehörden, die solche Vigilanten eigentlich nicht dulden können. Daraus entstehen natürlich Zwistigkeiten ohne Ende. Auch der in diesem Buch beschriebene rücksichtslose Energiekonzern, der seine Experimente ohne Vorsicht und Skrupel vorantreibt und damit eine Kaastrophe auslöst, ist als Grundlage für einen längeren Konflikt und Handlungssträngen bis in die hohe Politik und Wirtschaft bestens geeignet. Alleine darauf kann man schon aufbauen und immer neue Protagonisten/Antagonisten in den Kampf werfen. Und vor allen Dingen menschelt es hier auch noch. Die Figuren wie "Sin Claire" oder "Dr. Hand" haben ihre Probleme. Auch damit, die Fähigkeiten, die sie besitzen, anzuwenden ohne dabei in moralische Zweifel zu verfallen. Hier gibt es keine Haudrauf-Clowns aus dem Kino, die überzogen durch die Luft und die Zeit reisen, gedankenlos mit einem Huster Tausende umbügeln und mittlerweile durch platten Humor zu Witzfiguren degradiert wurden. Leider ist nun nach zwei Büchern schon Schluss.

2 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Ach, jetzt hat mir am frühen Morgen doch gleich die Schamesröte ein hübsches Rouge auf die Wangen gezaubert ... vielen lieben Dank für die Lobhudelei!

Anonym hat gesagt…

Damit da wieder etwas Blässe aufkommt: Das heißt nur, dass du das kleinere Übel bist.

Gruß
Harry