Montag, 1. Juli 2019

Buchreview "Camp Honor: Die Mission" S. McEwen + H. Williams

Scott McEwen + Hof Williams. Verurteilt für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat - der 14-jährige Wyatt ist verzweifelt. Doch dann taucht ein mysteriöser Fremder auf und bietet ihm einen ungewöhnlichen Deal an: Wenn sich Wyatt in einem geheimen Camp der US-Regierung ausbilden lässt, wird seine Vorstrafe aus den Akten getilgt und er bekommt die Chance auf einen Neuanfang: als jugendlicher Elite-Agent! Doch das Training ist knallhart -– und schon nach wenigen Wochen wartet bereits die erste gefährliche Mission.

Scott McEwen ist den deutschen Lesern bekannt durch seine "Sniper elite"-Reihe, die beim Festa-Verlag erscheint. Dort geht es mächtig zur Sache und ist Actionlektüre für (manchmal scheinbar) erwachsene Leser. Mit "Camp Honor: Die Mission" legt er mit Schreibpartner Hof Williams auch eine Jugendbuchserie nach. Die sind ja schon seit einiger Zeit recht populär und viele Verlage kaufen die Actionserie für junge Leute ebenso ein, wie sich erfahrene Autoren an derartiger Lektüre versuchen. Chris Ryan ist da ein weiteres populäres Beispiel, Andy McNab hat sich da auch schon ausgetobt. Die Autoren von richtigen Actionreißern sind ja zumeist nicht als die Stilisten vor dem Herrn bekannt, setzen mehr auf Tempo und "Michael Bay in Schriftform", kommen damit aber bei mir doch recht gut an, die Charakterzeichnung hingegen mehrheitlich zu kurz. Auch das Autoren-Duo hat hier nochmals einige Gänge runtergeschaltet, um ihre Story "mundgerecht" für die Jugend zu servieren. Aber einen Mangel an Cliffhangern kann man ihnen nicht unterstellen, die Geschichte hangelt sich zwar an einigen Stereotypen entlang, weiß aber dennoch zu fesseln. Leicht zu konsumierende Actionkost für die jugendliche Leserschaft und nicht unbedingt geeignet für die Veteranen unter den Konsumenten von Thrillern und rasanten White Knuckle-rides der Marke Matthew Reilly (der übrigens auch schon im Jugendbuchbereich aktiv war), die da doch schon sehr verwöhnt sind und einen höheren Härtegrad plus Hang zum unkritischen Patrotismus im Zusammenspiel mit einer Riesenportion Selbstjustiz erwarten. Doch die Zielgruppe dürften die beiden Autoren mit ihrer ersten Geschichte um Wyatt auf jeden Fall in ihren Bann schlagen. Der Cliffhanger zum Ende weist auf die Fortsetzung hin, die da auch schon angekündigt ist. Für jüngere Leser als mich eine Bank, aber ich gebe altersbedingt nur 5/10 für einige Klischees in einem "entschärften" Rennen gegen die Bösen.

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