Joel C. Rosenberg. Der Präsident der Vereinigten Staaten hält den Krieg gegen den Terror
für beendet. In seiner Rede zur Lage der Nation erklärt er den
Islamischen Staat für dauerhaft besiegt. Doch
New-York-Times-Korrespondent J. B. Collins weiß, dass das Schlimmste
noch bevorsteht: ein Angriff vor der eigenen Haustür. Eingeschleuste
Dschihadisten planen eine Serie von verheerenden Anschlägen, die 9/11
weit in den Schatten stellen sollen. Collins taucht unter, um die
Wahrheit zu enthüllen und den schwärzesten Tag in der Geschichte der USA
abzuwenden.
Es ist selten, dass man als Leser derartige Attentate von einem US-Autor geboten bekommt, die den gesamten Staat beinahe in die Knie zwingen. Üblicherweise verhindert eine unkaputtbarer Held den Worst Case. Zuletzt hat mich in dieser Richtung nur William R. Forstchen mit seinem "Tag des Zorns" überzeugt. Hier also der dritte Teil um J. B. Collins und seinen Kampf für die Unschuld des westlichen Lebensstils. Dass ich von Reportern als Helden in derartigen Szenarien wenig bis gar nichts halte, muss ich nicht mehr groß thematisieren, daher also auf den Punkt. Trotz aller Warnungen suhlen sich die Politiker, Präsident und Kabinett, in ihren Erfolgen aufgrund der Gegenschläge in Übersee. Sie verbreiten ihre Überzeugung, der Islam sei besiegt, auf allen Kanälen. Beruhigen (belügen) die Bevölkerung und die Medien spielen das Spiel mit. Nur Collins mahnt. Will keiner hören. In eben jenen Momenten präsentiert Joel C. Rosenberg dennoch diverse Ansichten, wie sie nur aus den USA kommen können. Europa, besonders Großbritannien, sei von Flüchtlingen aus Syrien, die zu einem hohen Prozentsatz Gotteskrieger sind, überflutet worden, würden der Lage niemals Herr werden können, wenn die angreifen und die Staaten und deren Bevölkerung terrorisieren. Neben einigen abmildernden Alibisätzen, dass es nicht der Islam sei, der den Terror verbreitet, sondern nur die radikalen Führer, wird schnell wieder über einen Kamm geschoren. Der Islam will das Christentum vernichten und speziell die USA. Die Anspielung auf den Arabischen Frühling unterstellt natürlich, dass nicht die Amerikaner hier viel verbockt haben. Trotz ihres gewohnten Einsatzes von brutalen Machthabern, die aber ihre Unterstützung an die USA zugesagt haben. Und dann nimmt das Buch eine Fahrt auf, die in etlichen Anschlägen gipfelt, die die Nation erschüttern, Tausende das Leben kosten. Das Kapitol, das Weiße Haus, alle werden beschossen. Mit schwerstem Kaliber, mit Giftgas (Klar, das wird verurteilt, weil die USA ja nie auf geächtete Waffen zurückgreifen) und allem was tötet. J. B. und sein Bruder Matt verlieren bei einem weiteren Anschlag Familienmitglieder. Jetzt ist das Maß voll. J. B. mutiert zum Kämpfer für das Gute. Und das muss in der zweiten Hälfte des Buches leider mit ständigen Bibelzitaten untermauert werden. Klingt manchmal wie Redneck-Christen auf nem neuen Kreuzzug. Dazwischen ein paar kleine Beziehungsprobleme für einige Dialoge eingeflochten, die ich nicht gebraucht hätte und ein Ende, das ich so nicht unbedingt erwartet habe, aber das auch wenig glaubwürdig ist. Letztendlich auch ein wenig simpel. Also haben wir hier zwei, drei, vier Störfaktoren, die aber ein gerade in der ersten Hälfte rasantes und feuriges Buch nicht in den Abgrund reißen können. Das ist nämlich unterhaltsame Action mit hohem Tempo und ein echter Reißer. Wenn man besagte Mängel (meiner Meinung nach Mängel) einfach übersieht, reicht es immer noch für eine 8/10. Wem die ersten beiden Bücher um die üblichen Feinde der USA gefallen haben, der macht hier absolut nichts falsch, denn unterhalten tut es allemal. Und der veröffentlichende Festa-Verlag hat ja auch schon ein weiteres Buch des Autors angekündigt, in dem er diesmal Russland als Gegner ausgewählt hat. Und ob der zu erwartenden Action bin ich da natürlichauch wieder bei.
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