Donnerstag, 8. August 2019

Buchreview "Scorpion-Angriff" A. Kaplan

Andrew Kaplan. Der Chef des ägyptischen Sicherheitsdienstes wird bei einem Anschlag in Kairo ermordet. Sein Killer ist bekannt als der Palästinenser. Doch in den Aaugen der CIA ist dies erst der Anfang. Der Palästinenser soll etwas Großes planen. Nur ein Mann vermag diese Bedrohung zu bekämpfen: Scorpion, der früher für den amerikanischen Geheimdiesnt im Einsatz war. Auf einer Hetzjagd durch den Mittleren Osten und Europa muss Scorpion den gnadenlosen Terroristen stellen.

Waise wird schon als Kind ausgebildet und lernt alles, was es zum Überleben in jeglicher feindlicher Umwelt braucht. Sei es nun Stadt, Land oder Fluss. Dann geht er zur Armee, wo ihn die CIA rekrutiert. Geht natürlich nicht so wirklich gut. Also quittiert er den Dienst und arbeitet nun auf Privatunternehmerbasis. Oder anders - als Söldner für gutes Geld. Dass die Arbeit blutig ist, schert ihn wenig. Wenn man wie ich nicht nur ein alter Sack ist, sondern die Zeit auch dazu genutzt hat, nach der Westernphase zu Spionage- und Actionthrillern zu wechseln, hat man schon verdammt viel gelesen (Voraussetzung: nicht lesefaul sein) und es kristallisieren sich Highlights heraus. Selbstverständlich Leute wie Robert Ludlum oder Tom Clancy. Bei den Werken neueren Datums haben Will Jordan oder eine Menge aus dem Hause Festa sowie etliche vom Luzifer-Verlag die Nase vorn. Seien es Ben Coes oder Russell Blake, Mark Greaney (der auch für das Clancy-Erbe weiter an Jack Ryan und Junior schreibt) und Brad Thor - um nur einige zu nennen -, das sind die heutigen Maßstäbe für pure Actionunterhaltung. Irgendwie bin ich immer auf der Suche nach einem neuen Autor, der sich auch Richtung Jon Land (die frühen Werke) und Matthew Reilly (Scarecrow) bewegt. Da kam nun Andrew Kaplan wieder zum Vorschein und hat eine Reihe um einen Protagonisten, der im Alleingang die Welt von allem Übel befreit, reihenweise das weibliche Geschlecht beglückt und natürlich unkaputtbar ist, im Gepäck. Also die Trilogie um Scorpion gekauft. Und Schreiben nach Zahlen entdeckt. Schablone über die Klischeekiste gelegt und einfach mal ne muntere, wenig einfallsreiche Story drumherum gestrickt. Ist ja ganz nett, aber nichts wirklich Neues dabei, nichts, das einen WOW-Effekt erzielen kann oder ihn von den genannten Autoren auch nur positiv abgrenzt. Action ist vorhanden, Unterhaltung kann man ihm auch attestieren, aber eben nicht so spritzige und frische, die man gerne gehabt hätte. Die meisten Charaktere sind doch 08/15 und seine Hetzjagd rund um die Welt, um Amerika und somit auch die Welt, für die sich die USA ja in ihrem Selbstverständnis hält, zu retten, wirkt denn doch ermüdend - für den Leser. Es passt nie so richtig zusammen, ist zu schlicht konstruiert. Personen, die sich ihre Lesezeit nicht unbedingt für Thriller in Dauerschleife entschieden haben, könnten an dem Stoff ihre Freude finden. Als ordentliches Mittelmaß kann man den Scorpion schon durchgehen lassen. Aber derart gestochen, dass er meine Aufmerksamkeit so richtig erregt hat, hat er eben auch nicht. 5/10.

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