Mittwoch, 7. August 2019

Buchreview "Ungeheuer" J. Gonzalez & W. J. White

Ungeheuer: Als ihre Mutter verschwindet und ihr betrunkener Vater sich weigert, die Behörden einzuschalten, steigen die Kinder in einen verborgenen Keller hinab und entdecken das sadistische Geheimnis der Familie. Tiere: Eine brutale Geschichte von Wrath James White, die in die finsteren Abgründe der geheimen New Yorker SM-Szene führt.

Jesus Gonzalez hatte für seinen Roman "Snuff Killers" einige Recherchen betrieben und diese in sein Buch einfließen lassen. Mit der Kurzgeschichte erzählt er aus der gleichen Welt, aber es ist nicht nötig, das genannte Buch zwecks besseren Verständnisses zuvor zu lesen. Hier geht Muttern immer mal wieder für längere Zeit in die große Stadt. Als sie eines Tages verspätet zurückkommt, werden die Kinder neugierig. Was ist vorgefallen? Muttern war doch sonst die Perfektion und Pünktlichkeit in Person. Sie forschen nach und was sie herausfinden, schockiert sie bis ins Mark. Auch der Leser dürfte, obwohl Festa-Extrem geprüft, so einige Male schlucken ob der fiesen Geheimnisse und Taten, die der Autor hier offenlegt. Furcht verbreitender Thrill mit einigen harten Szenen.

Wrath James White hat die zweite Geschichte aufgegriffen, die Gonzalez nicht ehr zu ende schreiben konnte, weil er viel zu früh verstorben ist. Und was er den Freunden aus der Kleinstadt, die dort in der bigotten Welt aufgewachsen sind und furchtsam nicht wagen, sich so zu zeigen wie sie in Wirklichkeit sind, weil die Vorurteile der Nachbarn und anderen scheinheiligen Bürger sie zerstören würden. Doch eines Tages treibt es einen von ihnen in die große, helle Stadt. Er kann nicht damit leben, dass er hier, in seinem Heimatort icht so sein kann, wie er sich fühlt, wie er ist, sondern sich immerzu verstellen muss. Seine Freunde vermissen und suchen ihn dann. Sie geraten in einen Sündenpfuhl, den sie aus ihrer nur scheinbar idyllischen Welt nicht kennen. Ihr Freund ist nicht nur unter die (Schwulen-)Pornostars gegangen - auch , er wurde auch für einen Snuff-Film gecastet. Und was das bedeutet, erfahren die Freunde für ihren Geschmack viel zu schnell. Das hat nicht nur Auswirkungen auf ihr Leben. Es macht etwas mit ihrer Psyche, das sie sich selbst nie eingestehen wollten - so sie die Begegnung überleben. Wrath James White erfüllt die Erwartungen an ihn voll und ganz. Wieder nimmt er soziale Umstände und webt darum herum eine Story, die ihresgleichen in Sachen Brutalität und sexueller Gewalt sucht. Für die Kleinstädtler heißt es nun "Happy days in hell". Denn in einer solchen sind sie gelandet, wie sie sehr bald am eigenen Leib erfahren. 245 Seiten mit einer 7/10, Tendenz zur 8.

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