Samstag, 3. November 2018

Buchreview "Ein Hauch von Hinterlist" G. Ponzo

Gary Ponzo. FBI-Agent Nick Bracco gelingt es nicht, einen kurdischen Terroristen davon abzuhalten, wahllos Raketen auf zufällig ausgewählte Eigenheime im ganzen Land zu verschießen. Die Polizei kann natürlich nicht jeden Haushalt einzeln bewachen und so heuert Bracco seinen Vetter Tommy an, der ihm helfen soll, den Terroristen ausfindig zu machen. Tommy ist bei der Mafia und das Ganze gerät sehr schnell gewaltig aus dem Ruder.

Gary Ponzo hat sich seine Gedanken um Bösewichte und neue Helden gemacht. Es sind nicht die Politiker insgesamt gemeint, schließlich ist es ja nur "Ein HAUCH von Hinterlist". Warum also nicht einmal die Mafia in Terrorismus verwickeln und dabei gut aussehen lassen? Als Feindbild stellt er hier die Kurden da, schränkt aber mehr als nur ein, dass die Amerikaner nicht nur einen kleinen Teil der Schuld daran tragen, dass man im wilden Kurdistan so verhasst ist. Schließlich liefert man den türkischen Machthabern modernste Waffen, mit denen die wiederum die Kurden in ihrer Heimat auslöschen wollen und winseln, wenn die zurückschlagen. Die USA aber bleiben immer auf der Seite der Türken, die ja ein wichtiger Bündnispartner sind. Daher können die und ihr jeweiliger Führer alles machen, was ihnen gerade so einfällt. Erinnert schwer an das deutsch-türkische Verhältnis in der Politik. Auch der Khan kann machen und agieren, wie es ihm beliebt. Was jetzt den politischen Part angeht, fangen die Amis erst an zu denken, als die ersten Heime in die Luft fliegen. Nahezu zeitgleich in jedem Bundesstaat eines. Jetzt ist Handeln angesagt. Und weil man eben offiziell nicht jede Methode anwenden darf, die Erfolg bringen könnte, nimmt man sich einen Helfer. Protagonist Nick Bracco hat "prominente" Verwandtschaft und die ist zur Hilfe bereit. Und so geht eine seltsame Liaison an den Start, die von Beginn an für Action sorgt, aber auch die Charaktere einiegermaßen beleuchtet und den Humor nicht vergisst. Dafür manchmal die Logik, nicht alles ist schlüssig, was die Herrn im Namen des Autors so verzapfen. Und bald wird auch klar, dass selbst die zartfühlendste amerikanische Seele doch auf die richtige Wahl der Waffen und Methoden umschwenkt: legt sie alle um, die sich mit Amerika anlegen. Jaja, so sind sie. Einige der Akteure dürfen dann auch in einer mit beruflich hart erarbeiteter Eiseskälte die Feinde der friedfertigsten Nation der Welt (Okay, ein kleiner Scherz.) liquidieren. Dazu ein bisserl Familie, Liebeskummer und Herzschmerz, aber am Ende triumphiert das Gute (Hier muss man wohl extra erwähnen, dass Amerika gemeint ist.) über das Böse (Das ist einfacher, weil alle außer der USA oder ihren Arschkriechern böse sind.)und alle sind glücklich bis zum nächsten Roman von Gary Ponzo. Hört sich jetzt an, als wollte ich das Buch bzw. die erfundene Handlung miesmachen, dem ist aber nicht so. Es gibt weitere Auftritte von Nic Bracco und seinen Mafiahelden, nur leider nicht bei uns. Sieht man mal von der hohen Fehlerquote im Buch ab, eigentlich schade. Es ist jetzt nicht gerade der Actionhammer schlechthin, den man unbedingt gelesen haben muss, aber ein kurzweiliger Thriller mit genügens Spannungselementen, um gut zu unterhalten. Ne 7/10 darf er gerne haben, obwohl ich mir anhand der Inhaltsangabe doch etwas mehr "Invasion U.S.A." gewünscht hätte.

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