Donnerstag, 14. März 2019

Buchreview "Ironcutter - Die Geheimnisse der Toten" D. Achord.

David Achord. Thomas Ironcutter liebt alte Autos, Zigarren und Scotch. Chronisch knapp bei Kasse kommt der Auftrag eines alten Freundes wie gerufen. Ironcutter soll in einem Konkursfall ermitteln. Eigentlich ein simpler Fall, aber es dauert nicht lange, bis er über Tote, seltsame Geschäftspraktiken und das FBI stolpert – und irgendwie scheinen alle Spuren zurück zu dem Tod seiner eigenen Frau zu führen.

Thomas Ironcutter muss den Polizeidients verlassen, als man ihn des Mordes an seiner Frau verdächtigt. Keiner glaubt an seine Unschuld und die gleiche Meinung wird auch weiter oben vertreten. Er kommt gerade so davon, ist aber seine Marke los. Aber er hat seine Kontakte und so kann er sich seinen neuen Job als Privatermittler mit Unterstützung von Freunden gut vorstellen - und geht die Sache an. Ein neuer Auftrag führt ihn in die Welt eines Pleite gegangenen Transportunternehmens und dann kommt ein früherer Kollege auf ihn zu und möchte, dass er einen als Selbstmord eingestuften Todesfall neu untersucht. Und dann führen Spuren, die in akribischer Arbeit ermittelt wurden, auch noch zu dem Tod seiner Frau vor Jahren.
Klingt überladen? Nö, dies ist nur ein Krimi - hier ein Lob an den Verlag, der das Buch nicht als Thriller vermarktet -, bei dem man sich während des Lesens etwas konzentrieren sollte und auch aufmerksam bleibt. Der Protagonist ist ein Typ von altem Schrot und Korn und weit, weit, weit vom neuen PI Magnum entfernt. Und das obwohl auch Ironcutter einen - zwielichtigen - Clubbesitzer auf seiner Seite hat. Hinzu kommen ein Computer-Nerd und eine junge Stripperin, die mehrals nur nett anzuschauen ist und von der er dennoch die Pfoten lässt. David Achord lässt den Leser in seinen Beschreibungen wissen, dass er sich auskennt und beschreibt die Arbeit der Polizei - und deren interne Intrigen und das Postengeschacher - ziemlich genau (soweit ich das beurteilen kann), baut die Geschichte langsam, aber spannend auf. Immer neue Verdächtige, immer neue Spuren und einige fiese Hintermänner, trockener Humor inklusive einiger Anzüglichkeiten und dem einen oder andereen Klischee. Auf jeden Fall sind die 440 eng bedruckten Seiten (so manch anderer Verlag hätte die auf 600 oder mehr seiten aufgebläht und den Preis noch extra angehoben) den Erwerb wert, wenn man sich einmal wieder von den 08/15-Thrillern, die nur in simplem Stil einen geradlinigen Auftrag anbieten, der so vorhersehbar ist, dass man die Dinger eigentlich nicht bräuchte, wie Dutzendware aus den Hallen der Großverlage immer wieder beweist. Ein Tacken mehr Härte und eine größere Prise Coolness hätte das Buch sicher noch mehr aufgewertet, aber auch so ist es eine unterhaltsame und auf altmodische Weise starke Veröffentlichung, die Laune macht - gute Laune. 8/10.

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